Hochsteiermark ist ein in den späteren 1990er Jahren eingeführter touristischer Begriff für den Ostteil der Obersteiermark. Dieser umfasst die Bezirke Bruck-Mürzzuschlag und Leoben im nördlichen Teil des österreichischen Bundeslandes Steiermark.
Zum Namen
Der Grund für die Einführung des Namens war, dass es für das Gebiet keinen historischen Landschaftsnamen gibt. In der Steiermärkischen Raumplanung wird die Region gemäß dem Landesentwicklungsprogramm 2009 als Obersteiermark Ost bezeichnet. Im Gegensatz dazu wird als Obersteiermark geographisch gesehen der gesamte nördliche, alpine Teil der Steiermark bezeichnet, und als Oststeiermark nur der Osten des südlichen rand- und außeralpinen Raumes in verschieden weitem Ausmaß.
Regionsprofil
Landschaftlich umfasst die Region:
- das untere Tal der obersten Mur von Kraubath über Bruck bis Röthelstein
- das Liesingtal bis zum Schoberpass
- das Trofaiacher Becken, Vordernberg bis Präbichl
- das Erzbachtal mitsamt Eisenerz und bis Hieflau∗ im östlichen Gesäuse an der Enns
- das Lamingtal mit Tragöß und Grünem See
- Hochschwabgruppe
- das gesamte Mürztal mit seinen Nebentälern, insbesondere Aflenzer Tal, steirischem Semmeringgebiet und den Nordtälern der Fischbacher Alpen
- oberes Salzatal∗ und steirisches Mariazellerland
- Nachbarregionen
- PR … steir. Planungsregion, TR … steir. Tourismusregion, KR … niederösterr. Kleinregion
Eisenwurzen∗∗ (Niederösterreich) |
Semmering–Rax (KR, Niederösterreich) | |
Liezen∗ (PR) Murtal (TR) |
Wechselland (KR, Niederösterreich) | |
Obersteiermark West (PR) |
Graz und Graz-Umgebung (TR) Steirischer Zentralraum (PR) |
Thermenland Steiermark (TR) Oststeiermark (PR) |
Die Hochsteiermark hat rund 3250 km² und ist damit die zweitgrößte der steirischen Regionen, davon sind nur 490 km² Dauersiedlungsraum (etwa 15 %), was das alpine Gepräge des Raumes zeigt. Mit einer Bevölkerungsdichte von 51 EW/km² liegt sie unter dem steirischen Durchschnitt (74, Österreich 100), Die Bevölkerungsdichte im Dauersiedlungsraum beträgt aber 332 EW/km² (Steiermark 233, Österreich 259), was die semi-urbane Konzentration in der Mur–Mürz-Furche darstellt.
Regionale Zentren sind die Städte Leoben (25.140 EW), Kapfenberg (22.182 EW), Bruck an der Mur (15.970 EW) und Mürzzuschlag (8047 EW), regionales Nebenzentrum auch Mariazell (3718 EW, alle Stand 1. Jänner 2023). Als teilregionale Versorgungszentren haben Aflenz Kurort, Kindberg, Krieglach, Langenwang, Mautern, Mitterdorf, Neuberg, Niklasdorf, St. Marein, St. Michael, Thörl und Trofaiach Bedeutung.
Tourismusregion
Hochsteiermark | |
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Rechtsform | Verein |
Zweck | Regionaler Interessensverband |
Sitz | Bruck an der Mur, Wienerstraße 46 |
Gründung | 18. Dezember 2003 |
Geschäftsführer | Claudia Flatscher |
Mitglieder | 49 Gemeinden / 25 Tourismusverbände |
Organisationstyp | Tourismusverband |
Website | www.hochsteiermark.at |
Heute firmiert die Hochsteiermark als eine der acht steirischen Tourismusregionen nach Steiermärkischem Tourismusgesetz 1992. Unter diesen ist sie flächenmäßig die größte. Im Unterschied zum Ennstal konzentriert Tourismus sich hier auf einige traditionelle Hotspots im Nordosten, insbesondere das Semmeringgebiet und die Wiener Hausberge, am Hochschwab und auf das Mariazellerland, während gerade die Mürz-Furche und die Erzberg-Gegend mit ihrer industriellen Tradition keine wirklichen Urlaubsregionen sind, und ihr touristisches Angebot erst in jüngsten Jahren entwickeln. Hier spielt insbesondere die Industriekultur eine wichtige Rolle, etwa im Natur- und Geopark Steirische Eisenwurzen und der zugehörigen Route Eisenstraße, die bis Leoben führt. Das Salzatal fokussiert auf naturnahen Erlebnistourimus im Rafting- und Paddelsport. Auch die Fischbacher Alpen sind inzwischen zunehmend ein Zentrum das sanften Tourismus im Naherholungsraum Graz und abseits der Tourismushochburgen. Daher vermarktet sich die Region als „verschlafener Geheimtipp“.
Träger der Marke ist der Tourismusregionalverband Hochsteiermark mit Sitz in Bruck an der Mur. Zu diesem 2003 gegründeten Verein gehören 49 Gemeinden und 25 Tourismusverbände. Ein Instrument des Tourismusregionalverbandes Hochsteiermark für die touristische Vermarktung seiner Region ist der Begriff Steirische Romantik. Zusätzlich zu Orten in der Hochsteiermark werden auch touristische Angebote im benachbarten Bruck an der Mur und Frauenberg (Sankt Marein im Mürztal) damit beworben.
Regionalmanagement
Regionalmanagement Obersteiermark Ost | |
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Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
Gründung | 1995 |
Sitz | Leoben |
Leitung | Jochen Werderitsch (2017) |
Branche | Regionalmanagement |
Website | www.obersteiermark.at |
Stand: 24. September 2017 |
Für die Raumplanung und Regionalentwicklung des Landes ist die Regionalmanagement Obersteiermark Ost GmbH zuständig. Sie wurde 1995 von kleinregionalen Entwicklungsorganisationen paritätisch gegründet (Verein Wirtschafts- und Beschäftigungsinitiative Leoben 39 %, Verein Beschäftigungsinitiativen der Gemeinden des Bezirkes Bruck/Mur 36 %, Verein Regionaler Entwicklungsverband Mürzzuschlag 25 %).
Literatur
- Amt der Steiermärkischen Landesregierung, Abteilung 16 – Landes- und Gemeindeentwicklung: Regionsprofil Obersteiermark Ost. Wien, aktuelle Fassung: Oktober 2011 (pdf, raumplanung.steiermark.at).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Steiermärkisches Landesgesetzblatt Nr. 75/2009.
- ↑ Das untere Salzatal bis Wildalpen gehört zum Bezirk Liezen, die Orientierung und Zuordnung der unteren Gesäuse-Region (Hieflau, Landl) zu den Regionen war während der Vorbereitung der Gemeindestrukturreform 2015 unklar.
- 1 2 Hochsteiermark auf steiermark.com.
- 1 2 Firma Tourismusregionalverband Hochsteiermark in Krieglach. Firmenbuchdaten Creditreform/firmenabc.at
- ↑ Steirische Romantik -. Abgerufen am 17. Januar 2018 (deutsch).
- 1 2 3 Firma REGIONALMANAGEMENT OBERSTEIERMARK OST GmbH in Leoben (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Firmenbuchdaten Creditreform/firmenabc.at.
- ↑ Regionalmanagement Obersteiermark Ost. (Memento des vom 24. September 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. raumplanung.steiermark.at (abgerufen am 24. September 2017).