Der siebte Tag des jüdischen Pilgerfestes Sukkot, der 21. Tag des Monats Tischri, ist bekannt als Hoschana Rabba (aramäisch הושענא רבה Großes Hoschana, auch als „Palmfest“; hoschana bedeutet übersetzt „So hilf doch!“).

Hoschana Rabba gehört zu den Chol HaMoed (hebräisch חול המועד) den „Zwischen“-Feiertagen von Sukkot (und Pessach). Diese Tage vermischen die Merkmale eines חול „chol“ (Wochentags) und eines מועד „moed“ (Festtages). Dieser Tag wird durch einen speziellen synagogalen Gottesdienst geheiligt, den Hoschana Rabba, in dem sieben Rundgänge (Hakkafot) mit dem Lulav ausgeführt werden. Üblicherweise werden die Torarollen während dieser Prozession aus dem Toraschrein hervorgeholt. In einigen wenigen Gemeinden wird der Schofar nach jeder Prozessionsrunde geblasen.

Hoschana rabba ist der siebte Tag von Sukkot und gleichzeitig der letzte Tag der „hohen Feiertage“. Entsprechend der jüdischen Kabbala war und ist es ein Tag, an dem „Zettel in den Himmel“ geschickt werden, um das dort gefällte Urteil, das für jeden Juden für das ganze kommende Jahr bereits festliegt, vielleicht doch noch zu beeinflussen. Im Rahmen dieser Tradition wünscht jeder dem Nächsten „Ein gutes Zettelchen!“ oder, wie man auf Jiddisch sagt, A gutt Kwittel! Vielerorts wird am Vorabend von Hoschana Rabba eine Wachnacht gehalten, während der man das fünfte Buch Mose studiert.

Daten

Jüdisches JahrGregorianisches Jahr
57846. Oktober 2023
578523. Oktober 2024
578613. Oktober 2025
57872. Oktober 2026

Ablauf

Am Morgen von Hoschana Rabba steht der Vorbeter vor dem Toraschrein in einem weißen Kittel, Sargenes genannt, genau wie am Neujahrsfest und am Versöhnungstag. In der Synagoge erfolgen sieben Rundgänge mit der Torarolle bzw. den Torarollen und mit dem Lulav bzw. den vier Arten, als Symbol der Befreiung vom Übel. Nach den sieben Hakkafot erfolgt das rituelle Schlagen mit den Weidenzweigen: Man legt die vier Arten beiseite und nimmt stattdessen eine Gruppe von fünf Bachweidenzweigen, die zusammengebunden sind, in die Hand.

Nach Beendigung des Kaddisch werden die Weidenzweige fünfmal auf den Boden oder auf eine Stuhllehne geschlagen. Dann wirft man sie an einen Ort, an dem niemand auf sie treten kann. Die genaue Bedeutung dieses Brauchs aus der Zeit des zweiten Tempels ist nicht geklärt. Entsprechend der Gästeliste ist nach traditionell-jüdischem Verständnis König David am Tag von Hoschana Rabba zu Gast. Aus diesem Grund werden am Abend von Hoschana Rabba Verse gelesen, die mit König David zusammenhängen.

Siehe auch

Commons: Hoschana Rabba – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eliyahu Kitov: Hoshanah Rabbah. In: Chabad.org. 21. Dezember 2018, abgerufen am 21. Dezember 2018 (englisch).
  • What Is Hoshanah Rabbah? In: myjewishlearning.com. Abgerufen am 21. Dezember 2018 (englisch).
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