Hubert Fol (* 11. November 1925 in Paris; † 19. Januar 1995 ebenda) war ein französischer Jazz-Altsaxophonist des Oldtime Jazz, später des Bebop. Er spielte mit Django Reinhardt 1951 bis 1953.
Leben und Wirken
Hubert Fol wuchs in einer Musikerfamilie auf. Er lernte Klavier, Violine und Klarinette und spielte zunächst um 1945 traditionellen Jazz in der Band des Klarinettisten Claude Abadie mit seinem Bruder, dem Pianisten Raymond Fol und dem Trompeter Boris Vian. Er ging dann zum Bebop über und arbeitete mit Django Reinhardt in vier Aufnahmesessions von 1951 bis 1953. Auch arbeitete er mit Eddy Bernard (1949), Pierre Michelot, Roger Guérin, Barney Wilen (1947) und hatte eine eigene Formation namens Be Bop Minstrels, mit dem 1948 Aufnahmen für das Label Swing entstanden („Robbin's Nest“). Außerdem spielte Fol mit den amerikanischen, in Paris weilenden Musikern Kenny Clarke, Dizzy Gillespie, Coleman Hawkins (1949) und Howard McGhee (1948). Er begleitete Rex Stewart, Gillespie und Hawkins auch auf Europatourneen und gastierte auch in Deutschland.
Auswahldiskographie
- Hubert Fol, Sonny Criss, Michel de Villers: Saxophones à Saint-Germain des Prés, 1954/56/62/63, Jazz in Paris-Serie (Gitanes/Universal, 2001)
- Coleman Hawkins, Kenny Clarke: 1949 Lausanne, Swiss Radio Days Jazz-Serie (TCB, 2003)
- Johnny Hodges, Coleman Hawkins: Johnny Hodges, Coleman Hawkins – The Vogue Recordings, 1949/50, original vogue masters-Serie (Bertelsmann Music Group/BMG, 1999)
- Dizzy Gillespie: Plays In Paris, 1952/53, original vogue masters-Serie (BMG, 1998)
- Django Reinhardt: Nuits de Saint-Germain des-Prés, 1951–53, in der Jazz In Paris-Serie (Gitanes/Universal, 2002)
- Barney Wilen: Barney Wilen Quintet, 1957, (Fresh Sound Records, 1996)
Literatur
- Richard Cook, Brian Morton: The Penguin Guide to Jazz on CD. 6. Auflage. Penguin, London 2002, ISBN 0-14-051521-6.
- Martin Kunzler: Jazz-Lexikon. 2 Bände. Rowohlt, Reinbek 1988, ISBN 3-499-16316-0.
- Bielefelder Katalog Jazz, 2001, ZDB-ID 1139818-8.
- Boris Vian: Stolz und Vorurteile. Hannibal, Wien 1990, ISBN 3-85445-049-4, (Schriften, Glossen und Kritiken über Jazz 2).
Anmerkungen, Einzelbelege
- ↑ Bei Django Reinhardt, der in dieser Zeit elektrisch verstärkte Gitarre spielte, wirkte Hubert Fol an den Sessions im Club St. Germain des Prés im Februar 1951, am 11. Mai 1951 (Double Wishes, Dream Of You, Impromtu, Vamp), am 30. Januar 1952 (Keep Cool, Fleche D’Or, Troblant Bolero, Nuits de St. Germain De Pres) und am 30. Januar 1953 (Crazy Rhythm, Anouchan) mit
- ↑ Von den Be Bop Minstrels existiert die Single These Foolish Things (J. Strachey) /This Fol-ish ting (Fol). Besetzung: Hubert Fol (as), Raymond Fol (p), Pierre Michelot (b), Kenny Clarke (dr). Vian schrieb zu der Platte, „dass sein Stil nach und nach immer kraftvoller und origineller wird; ein wunderbarer Klang, (...) eine hoch zu veranschlagende Technik; all das trägt dazu bei, dass Hubert Fol ein Knabe ist, den man im Auge behalten sollte (...)“, zit. nach Boris Vian, S. 148 f.