Hubert Messner (* 27. Oktober 1953 in Brixen) ist ein Südtiroler Kinderarzt, Neonatologe, Abenteurer und Autor. Bekanntheit erlangte er als Chefarzt der Neugeborenen-Intensivstation im Zentralkrankenhaus Bozen.
Ausbildung und Beruf
Hubert Messner wurde am 27. Oktober 1953 als siebtes von neun Kindern (Helmut, Reinhold, Günther, Erich, Waltraud, Siegfried, Hansjörg und Werner) von Josef Messner (1917–1985), Lehrer in Villnöß, und Maria Messner, geborene Troi (1913–1995), Lehrerin in Villnöß, in Brixen geboren. Er lebt heute in Girlan/Eppan an der Weinstraße.
Er besuchte die Mittelschule am Johanneum in Dorf Tirol, das Gymnasium am Vinzentinum in Brixen und absolvierte das Lyzeum „Beda Weber“ in Meran mit der Matura 1972.
1978 erwarb er sein Doktorat der gesamten Heilkunde an der Universität Innsbruck.
1983 erhielt er seine Facharztbescheinigung für Kinderheilkunde von der Universität Modena.
Sein Diplom für Neonatologie erlangte er an der „Mangiagalli Klinik“ in Mailand und an der Universitätsklinik Graz im Jahr 1983.
Ab 1986 war er als Oberarzt in der Pädiatrie des Regionalkrankenhauses Bozen tätig. Seit 1992 trug er die Verantwortung für den landesweiten Neugeborenen-Transport (Ambulanz/Helikopter). Ab 1997 war er Leiter der Organisations- und Funktionseinheit Neugeborenen-Intensivstation und Neugeborenen-Transport im Krankenhaus Bozen und trug zum Aufbau des Follow-Up Zentrums bei.
Von 1997 bis 2007 war er Mitglied des Sanitätsrates, seit 1997 Mitglied der Perinatalkommission und von 2005 bis 2008 Vorstandsmitglied der Ärztekammer Bozen. Im Jahr 2007 wurde er Direktor (Primar) der komplexen Struktur für Neonatologie und Neugeborenen-Intensiv in Bozen. Im Jahr 2010 übernahm er die Position des Direktors des transmuralen Departments für Pädiatrie, das Pädiatrie, Neonatologie, Perinatologie, Kinderchirurgie und Basispädiatrie umfasst.
Beruf, Engagement und Aktivitäten
Zwischen 2010 und 2019 war er aktives Mitglied der Ethikkommission für klinische Prüfung. Seit 1980 engagierte er sich in der Lehrtätigkeit an der Landefachhochschule für Gesundheitsberufe Claudiana. Im Jahr 2012 war er maßgeblich am Aufbau des neonatologischen Simulationszentrums an der Claudiana beteiligt, gefolgt von der Etablierung der pädiatrischen Palliativversorgung im Jahr 2015.
In den Jahren 2015 bis 2017 vertrat er die Primare der Provinz Bozen und war Ansprechpartner für das Gesundheitsassessorat mit Mitarbeit an der Gesundheitsreform 2020.
Seit 1980 ist er aktiv in verschiedenen neonatologischen Gesellschaften und deren Arbeitsgruppen auf nationaler und europäischer Ebene involviert. Als Co-Autor von zwei Büchern („Neugeborenentransport“, „Pharmakatherapie für Neugeborene“) hat er verschiedene Fachkenntnisse publiziert.
Ab 1990 war er federführend am Aufbau des Neugeborenen-Netzwerkes und der Regionalisierung der Neugeborenen-Intensiv in Südtirol beteiligt. Dadurch trug er zur nachhaltigen Verbesserung der neonatologischen Versorgungsqualität und des Outcomes bei. Insgesamt betreute Hubert Messner etwa 15.000 Frühchen und kranke Neugeborene und führte ungefähr 750 Neugeborenen-Transporte per Ambulanz und Helikopter durch.
Am 1. Januar 2018 trat er in den Ruhestand. Trotzdem blieb er weiterhin Ansprechpartner im Gesundheitsbetrieb und engagierte sich u. a. als aktives Mitglied in der Resonanzgruppe der Betriebsleitung und externer Berater.
Literarisches Schaffen und Privatleben
Im Jahr 2020 veröffentlichte Hubert Messner sein erstes Buch „Der Schmale Grat“ gemeinsam mit dem Coautor Lenz Koppelstätter im Heyne-Ludwig-Verlag. Das Buch schaffte es in die Spiegel-Bestsellerliste. Im Jahr 2023 folgte sein zweites Buch „Eine gute Zeit zu leben“, ebenfalls geschrieben mit Lenz Koppelstätter und erneut herausgegeben vom Heyne-Ludwig-Verlag.
Hubert Messner ist verheiratet. Das Paar hat drei Söhne.
Expeditionen und soziales Engagement
Gemeinsam mit seinem Bruder Reinhold nahm Hubert Messner als Expeditionsarzt an mehreren Expeditionen im Himalaja und Karakorum teil. Eine bemerkenswerte Leistung war die Durchquerung der Eiswüsten Grönlands von Südosten (Isertok) nach Nordwesten (Thule) im Jahr 1993. Ein Versuch, den Nordpol im Jahr 1996 zu erreichen, blieb erfolglos. Ebenfalls erwähnenswert ist u. a. die Teilnahme an der Nanga Parbat Nordwand Expedition im Jahr 2000.
Seit seiner Pensionierung engagiert er sich in sozialen Projekten wie „Essen auf Rädern“ in seiner Heimatgemeinde und unterstützt „Freiwillige Arbeitseinsätze“ auf Bergbauernhöfen in Südtirol. Darüber hinaus ist er u. a. am Projekt „Sino-German Training Program on Neonatal Respiratory Care“ in China beteiligt.
Politik und Auszeichnungen
Hubert Messner kandidiert bei den Landtagswahlen 2023 als parteiloser Kandidat bei den Landtagswahlen für die Südtiroler Volkspartei (SVP). Im Jahr 2023 erhielt er das Ehrenzeichen des Landes Tirol für sein „hervorragendes öffentliches oder privates Wirken“.
Beiträge zur Wissenschaft und Weiterbildungen
Messner hat zahlreiche Publikationen in nationalen und internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht (siehe PubMed) und einen kumulativen Impact-Faktor von 5,054 erzielt. Er war an zahlreichen Studien auf nationaler und internationaler Ebene beteiligt. Neben seinen Studienaufenthalten am Hospital for Sick Children in Toronto (1990) und am Great Ormond Street in London (2000) hat er kontinuierlich über die Jahre Fortbildungen auf nationaler und internationaler Ebene verfolgt.
Einzelnachweise
- ↑ News | Autonome Provinz Bozen – Südtirol. Abgerufen am 10. August 2023.