Hubert Paul Mittendorf (* 20. Jahrhundert; † nach 1986) war ein deutscher Schauspieler, Musicaldarsteller und Hörspielsprecher.

Leben und Karriere

Hubert Mittendorf begann seine Schauspielkarriere nach dem Zweiten Weltkrieg. Engagements führten Hubert Mittendorf u. a. an die Bühnen von Bern, Berlin, Rostock, Hamburg und Göttingen. In den 60er Jahren war er unter anderem in der Rolle des Phylax in einer Inszenierung von Friedrich Dürrenmatts Komödie Romulus der Große am Rostocker Volkstheater und des Edek in Sławomir Mrożeks Theaterstück Tango im Berner Stadttheater zu sehen. Ab 1967 sang und spielte er, neben Musicalstar Vera Tschechowa (als Lilian Holliday) und Dietmar Schönherr (als Bill Cracker), den Sam Worlitzer (Bariton) in Bertolt Brechts und Kurt Weils Songspiel Happy End, das nach Proben und einem Gastspiel am Theater an der Wien auf Tournee ging.

Hubert Mittendorf, aufgrund seiner Größe und seiner Statur häufig auf Schläger, Gangster oder Barmänner besetzt, war in den 60er Jahren, neben seiner Theatertätigkeit, auch in Fernsehserien zu sehen. Es folgten Auftritte in internationalen Spielfilmen. So war Mittendorf bereits 1959 in Alvin Rakoffs Rhapsodie in Blei und als Schausteller 1973 im Terence-Hill-Film Mein Name ist Nobody zu sehen. 1977 spielte er im Ingmar-Bergman-Film Das Schlangenei.

Seit den 80er Jahren war Mittendorf zudem auch aktiv als Hörspielsprecher tätig, darunter in Mundarthörspielen, wie in Heinz von der Walls De Stadtrat un de Stadtsuldat als Bürgermeister (1981, Regie: Walter Bäumer), in der plattdeutschen Umsetzung von Dietrich Kaysers De Staat is lecker als Kleiber (1982, Regie: Jochen Schütt) oder in Wolfgang Siegs Troerspeel als Klaus (1981, Regie: Walter Bäumer). Mittendorf war als Hörspielsprecher auch in Hörspielreihen des Labels Europa zu hören, so in zwei Folgen von Die drei ??? (als Hauswirt in Der Doppelgänger und als Mr. Yamura in Das Riff der Haie, 1982, Regie: Heikedine Körting) und in Folgen der Hörspielserie Ein Fall für TKKG.

Anfang der 80er Jahre war Mittendorf am Ernst-Deutsch-Theater zu sehen und ab Mitte der 80er Jahre am Deutschen Theater Göttingen.

Einzelnachweise

  1. Die Lebensdaten des Schauspielers sind bis heute nicht bekannt. Nach 1986 finden sich jedoch keine weiteren Belege über Mittendorfs Leben oder Karriere, weshalb davon ausgegangen werden kann, dass er bereits verstorben ist.
  2. Klaus Dermutz, Klaus Bachler, Karin Bergmann, Rita Czapka: Ignaz Kirchner, Martin Schwab – Tragikomiker. Deuticke-Verlag, Leipzig 2007, S. 267.
  3. Mykenae-Verlag J. Bauer KG (Hrsg.): Mykenae Theater-Korrespondenz. Mykenae-Verlag J. Bauer KG, 1968, S. 1829.
  4. Werner Wüthrich: Bertolt Brecht und die Schweiz. Chronos Verlag, Zürich 2003, S. 481 f.
  5. ARD-Hörspieldatenbank. Abgerufen am 29. Juli 2023.
  6. ARD-Hörspieldatenbank. Abgerufen am 29. Juli 2023.
  7. ARD-Hörspieldatenbank. Abgerufen am 29. Juli 2023.
  8. Marilen Andrist: Wir treten auf! - Ernst-Deutsch-Theater. Dölling & Galitz, Hamburg, S. 2001.
  9. Norbert Baensch (Hrsg.): Deutsches Theater in Göttingen - die Intendanz Günther Fleckenstein. Deutsches Theater in Göttingen, 1986, S. 50.
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