Hugh Michael Jackman (* 12. Oktober 1968 in Sydney) ist ein australischer Schauspieler, Filmproduzent und Sänger, der besonders als Wolverine in der X-Men-Filmreihe sowie durch den Action-Thriller Passwort: Swordfish (2001) bekannt wurde. Große Erfolge hat er auch als Musicaldarsteller, besonders mit der Rolle des Peter Allen in The Boy from Oz und als Jean Valjean in Les Misérables (2012). Gemeinsam mit John Palermo gründete er die Filmproduktionsgesellschaft Seed Productions.

Privatleben

Jackman ist das jüngste von fünf Kindern von Christopher John Jackman und Grace McNeil, die 1967 von England nach Australien einwanderten. Aus der zweiten Ehe seiner Mutter kam später eine acht Jahre jüngere Halbschwester hinzu. Mutter Grace verließ die Familie 1976, als Jackman acht Jahre alt war, und ging zurück nach England. Er wuchs bei seinem Vater Chris auf, einem Buchhalter mit Cambridge-Abschluss. Hugh Jackman heiratete 1996 die Schauspielerin Deborra-Lee Furness, 2023 erfolgte die Trennung. Das Paar hat zwei Adoptivkinder, ein Mädchen (* 2005) und einen Jungen (* 2000). Im November 2013 gab Jackman bekannt, dass er an Hautkrebs erkrankt sei. Ihm wurde operativ ein Basalzellkarzinom entfernt.

Karriere

Bereits in der Schule glänzte Jackman in den Sportarten Rugby, Cricket und Schwimmen, ferner auch in Schulaufführungen. 1988 begann er an der University of Technology in Sydney Kommunikationswissenschaft mit journalistischem Schwerpunkt zu studieren; 1991 schloss er mit dem Bachelor of Arts (Kommunikation) ab.

Während des Studiums belegte er einen Schauspielkurs und beschloss dann, Schauspieler zu werden. Ein Rollenangebot für die australische Fernsehserie Nachbarn schlug Jackman aus und begann stattdessen an der Western Australian Academy of Performing Arts (WAAPA) eine Schauspielausbildung, die er 1994 beendete. Unmittelbar danach bekam er das Angebot, in der zehnteiligen Fernsehserie Correlli mitzuwirken. Er mimte die Rolle eines Häftlings, der sich in die Gefängnispsychologin Louisa Correlli (gespielt von Deborra-Lee Furness) verliebt. Während der Dreharbeiten wurden Jackman und Furness ein Paar.

Nach Correlli folgten einige Auftritte im Fernsehen. So war Jackman neben Melissa Hoyer Gastgeber der Sendung In Fashion (bei Foxtel), Conférencier bei der „Fox Studio Australia“-Eröffnungsshow in Sydney und präsentierte in „Hugh Jackman’s West End“ ein Foxtel-Special über Londons Theaterszene.

1995 arbeitete Hugh Jackman als Musicaldarsteller in der australischen Aufführung von Die Schöne und das Biest. Er erhielt den MO (Australischer Tony-Award) als „Bester Schauspieler“ und auch den Variety Club Award als „Bester männlicher Darsteller in einem Musical“. Es folgte das Musical Sunset Boulevard. Internationale Wahrnehmung fand Jackman seit seiner Darstellung des Curly im Musical Oklahoma!, das 1998/99 am Londoner Nationaltheater aufgeführt und 2000 verfilmt wurde. Außerdem spielte er in weiteren Theaterstücken wie Romeo und Julia (Romeo), Translation (Hugh), Tonight We Improvise (Abette) und Barbarians (Maxim Gorki).

1998 hatte Jackman sein Leinwanddebüt in dem australischen Spielfilm Trucker mit Herz in der Rolle des Truckers Jack Willis, der seine unglückliche Liebe in einer Romanze niederschreibt und diese unter dem Namen seiner Angebeteten veröffentlicht. Im selben Jahr drehte er auch Halifax – Afraid of the Dark für das Fernsehen. Ein Jahr später folgte Erskineville Kings. Jackman spielt hier die Rolle des Wace. Höhepunkt seiner damaligen Karriere war sein Auftritt vor 90.000 Zuschauern, als er 1997 vor dem Eröffnungsspiel des Bledisloe Cup (Rugby Union) in Melbourne die australische Nationalhymne sang. 1999 wurde er sowohl zum „Most Fashionable Man in Australia“ als auch zum „Australian Star of the Year“ ernannt.

Für den Film X-Men, der den Grundstein für seine internationale Filmkarriere legte, wurde Jackman in letzter Minute engagiert, da der ursprünglich vorgesehene Dougray Scott für die Verfilmung von Mission: Impossible II zwei Monate länger als geplant benötigt wurde. Nach den beiden Fortsetzungen aus den Jahren 2003 (X-Men 2) und 2006 (X-Men: Der letzte Widerstand) übernahm Jackman auch im Ablegerfilm X-Men Origins: Wolverine die Rolle des Wolverine. Der Film, bei dem Jackman auch als Produzent mitwirkte, wurde in Deutschland am 29. April 2009 veröffentlicht. Weitere Filme der X-Men-Reihe folgten.

2003 und 2004 spielte er in dem Broadway-Musical The Boy from Oz die Hauptrolle des Peter Allen und gewann dafür 2004 den Tony Award als Bester Hauptdarsteller. 2006 tourte er mit einer Arena-Version des Musicals durch Australien.

Jackman ist immer wieder auch als Entertainer zu erleben. So moderierte er beispielsweise 2003, 2004 und 2005 die Verleihung der Tony Awards und ist immer wieder Gast in diversen Fernsehsendungen. 2009 moderierte er die Oscarverleihung. Gelegentlich posierte er auch für Modezeitschriften (beispielsweise Men’s Vogue November/Dezember 2006).

Jackman war 2006/07 in der Komödie Scoop – Der Knüller zu sehen, lieh in Happy Feet und Flushed Away Trickfilmfiguren seine Stimme, gab der Hauptfigur in The Fountain Leben und war im Frühjahr 2007 als von Rach- und Ruhmsucht getriebener Zauberer in Prestige – Meister der Magie im Kino zu sehen. 2007 war Jackman Mitproduzent von Viva Laughlin, einer Musical-Krimi-Fernsehserie. Er spielte in der ersten Folge selbst mit. Die Serie wurde aber nach Ausstrahlung der ersten beiden Episoden wegen niedriger Einschaltquoten und schlechter Kritiken wieder abgesetzt.

Im Frühjahr 2007 – unmittelbar im Anschluss an die Arena-Tour von The Boy from Oz – drehte Jackman einen Thriller mit dem Arbeitstitel The Tourist. Es ist die zweite Produktion von Seed Productions. Nach rechtlichen Querelen wegen des Namens startete der Film mit mäßigem Erfolg in den USA im Mai 2008 als Deception – Tödliche Versuchung. In Deutschland kam der Film nicht in die Kinos, er ist nur als DVD erhältlich. Hugh Jackman spielt darin einen intriganten Mörder.

Im selben Jahr erschien auch Australia von Regisseur Baz Luhrmann, worin Jackman die männliche Hauptrolle neben Nicole Kidman verkörpert. Während der Premieren-Tour zu Australia, die im Dezember 2008 durch die halbe Welt führte, wurde Jackman von der Zeitschrift People zum „Sexiest Man Alive“ gekürt und ihm wurde die Gastgeberrolle für die Oscar-Verleihung angetragen.

Seit seinem 9. Lebensjahr unterstützt Jackman die Kinderhilfsorganisation World Vision, seit Beginn seiner Schauspielkarriere auch als Botschafter. 2009 reiste er mit seiner Frau nach Äthiopien und besuchte den Kaffeebauern Dukale. Daraus entstand die Dokumentation Dukale’s Dream.

Im Mai 2011 trat er im Curran Theater in San Francisco mit einer Gesangsshow auf. Unterstützt wurde er dabei von einem 18-köpfigen Orchester. Im Mittelpunkt standen Musical-Nummern, unter anderem aus Carousel und The Boy from Oz. Im Juli ist er mit dieser Show in Toronto aufgetreten. Im deutschen Fernsehen war er seit Mitte 2011 auch in einer Werbung für Lipton-Eistee zu sehen. Im September 2011 trat er bei WWE Raw Super Show als Gast auf und war Manager von Zack Ryder.

Anfang September 2011 wurde bekannt, dass Hugh Jackman neben Russell Crowe die Hauptrolle des Jean Valjean in der Neuverfilmung von Les Misérables bekam. Für seine Darstellung wurde er mit Golden Globe Award in der Kategorie Bester Hauptdarsteller – Komödie oder Musical ausgezeichnet, zudem brachte sie ihm auch eine Oscar-Nominierung ein. 2013 stand er für Warner Bros. kanadischen Krimi-Drama-Thrillerfilm Prisoners vor der Kamera.

2017 war er in dem Musicalfilm Greatest Showman zusammen mit Zac Efron und Michelle Williams zu sehen. Das filmische Werk ist eine Biographie über den Zirkuspionier P. T. Barnum des 19. Jahrhunderts. Die Rolle als P. T. Barnum brachte eine erneute Golden-Globe-Nominierung ein. Der Soundtrack des Films hat weltweit Rekorde gebrochen und in vielen Ländern, darunter Großbritannien und Amerika, den Multi-Platinum-Status erreicht. Für die Single A Million Dreams erhielt er in den USA eine Doppelplatin-Auszeichnung, für The Other Side eine Platin-Auszeichnung. Für den Titel From Now On reichte es zu einer Gold-Auszeichnung.

Mit seinem Showprogramm „The Man. The Music. The Show“ ist Jackman 2019 und 2020 auf Welttournee und wird in sechs Monaten rund 100 Konzerte geben. In Deutschland trat er im Mai 2019 in Hamburg, Berlin, Köln und Mannheim auf.

2022 wurde Jackman in Österreich mit Goldenen Schallplatten für die Titel The Greatest Show, A Million Dreams und From Now On ausgezeichnet.

Filmografie

Für die deutsche Synchronisation seiner Auftritte wird Jackman meistens von Thomas Nero Wolff gesprochen.

Theater

  • 1994: The Season at Sarsaparilla (Australien)
  • 1994: Thark (Australien)
  • 1995: Beauty and the Beast (Australien)
  • 1996–1997: Sunset Boulevard (Australien)
  • 1998–1999: Oklahoma! (London)
  • 2002: Carousel (Sonderkonzert)
  • 2003–2004: The Boy from Oz (USA)
  • 2006: The Boy from Oz (Arena-Version, Australien)
  • 2009: A Steady Rain (Broadway, mit Daniel Craig)
  • 2011: Hugh Jackman, in Performance (Kalifornien)
  • 2011: Hugh Jackman, in Concert (Kanada)
  • 2011: Hugh Jackman: Back on Broadway (Broadway)
  • 2014: The River (Broadway)
  • 2015: An Evening with Hugh Jackman (Istanbul)
  • 2015: Broadway To Oz (Australien)
  • 2019: The Man The Music The Show (World Tour America-Australia-Europe)
  • 2022: The Musicman(Meredith Wilsons-Broadway New York)

Auszeichnungen

Chartplatzierungen
Erklärung der Daten
Singles
The Greatest Show (mit Zac Efron, Zendaya & Keala Settle)
  UK 20
×3
Dreifachplatin
11.01.2018 (34 Wo.)
  US 88
×2
Doppelplatin
13.01.2018 (4 Wo.)
A Million Dreams (mit Ziv Zaifman & Michelle Williams)
  UK 22
×2
Doppelplatin
22.03.2018 (29 Wo.)
The Other Side (mit Zac Efron)
  UK 48
×2
Doppelplatin
05.07.2018 (11 Wo.)
Come Alive (mit Keala Settle, Daniel Everidge & Zendaya)
  UK 55
Platin
12.07.2018 (10 Wo.)
From Now On (mit Greatest Showman Cast)
  UK 71
×2
Doppelplatin
20.09.2018 (10 Wo.)
  • 1994: Most Outstanding Graduate – WAAPA: Leslie Anderson Award 1994
  • 1997: Male Musical Theatre Performer of the Year – MO Award ’96 für Sunset Boulevard (gemeinsam mit Michael Corm)
  • 1998: Best Male Actor in a Musical – Variety Club Award für Sunset Boulevard
  • 1998: Male Musical Theatre Performer of the Year – MO Award ’97 für Sunset Boulevard
  • 1999: Australian Star of the Year – Australian Movie Convention
  • 2000: Best Male Actor – AFCC Award für Erskineville Kings
  • 2001: Best Actor – 27th Saturn Awards für X-Men
  • 2004: Theatre World Award
  • 2004: Tony AwardBest Performance by a Leading Actor in a Musical für The Boy from Oz
  • 2004: TDF-Astaire AwardBest Male Dancer on Broadway für The Boy from Oz
  • 2004: Drama Desk Award – Best Actor The Boy from Oz
  • 2004: Outer Critics Circle AwardBest Outstanding Actor fürThe Boy from Oz
  • 2004: Drama League Distinguished Performance Award
  • 2005: Emmy Award für Outstanding Individual Performance in a Variety or Music Program für seine Moderation der Tony Awards
  • 2006: ShoWest Male Star of the Year
  • 2006: G'Day LA (Hollywood Achiever)
  • 2008: Sexiest Man Alive des US-Magazins People
  • 2009: Am 21. April 2009 verewigte er sich per Hand- und Schuhabdruck vor dem Grauman’s Chinese Theatre in Hollywood
  • 2009: Teen Choice Award – „Actor: Action Adventure“ in X-Men Origins: Wolverine
  • 2010: People’s Choice Award für Beliebtester Action-Star in X-Men Origins: Wolverine
  • 2012: People’s Choice Award für Beliebtester Action-Star in Real Steel
  • 2012: Tony Award Special Award für Extraordinary Contribution to the Theatre Community
  • 2012: Stern auf dem Hollywood Walk of Fame in der Kategorie Film in 6931 Hollywood Boulevard direkt vor Madame Tussauds
  • 2013: Golden Globe Award für Les Misérables als Bester Hauptdarsteller – Komödie/Musical
  • 2013: Oscar-Nominierung für Les Misérables als Bester Hauptdarsteller
  • 2013: Golden Icon Award des Zurich Film Festival
  • 2017: Bambi in der Kategorie Entertainment
  • 2018: nominiert für den Golden Globe als Bester Hauptdarsteller in Greatest Showman
  • 2019: Commons: Companions of the Order of Australia
  • 2023: Nominierung für den Golden Globe in der Kategorie Bester Hauptdarsteller - Drama in The Son
Commons: Hugh Jackman – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Hugh Jackman trennt sich nach 27 Jahren Ehe von seiner Frau Deborra-lee. In: Der Spiegel. 15. September 2023, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 15. September 2023]).
  2. Wohnort (Memento vom 6. Dezember 2011 im Internet Archive)
  3. Ehe und Kinder auf bunte.deAdoptivkinder auf viply.de (Memento vom 29. Dezember 2010 im Internet Archive)
  4. Hugh Jackman Treated for Skin Cancer. Abgerufen am 15. September 2023 (englisch).
  5. Alle Infos & News zu Hugh Jackman. Abgerufen am 4. November 2019.
  6. Jackman Named as 2009 Oscar Host. BBC, 12. Dezember 2008, abgerufen am 13. Dezember 2008.
  7. Hugh Jackman takes on global poverty – CNN abgerufen am 22. Nov. 2016
  8. Hugh Jackman’s fair trade coffee company and documentary abgerufen am 22. Nov. 2016
  9. Alle Infos & News zu Hugh Jackman. In: vip.de. Abgerufen am 14. Mai 2020.
  10. Meldung Cast auf deadline.com vom 1. Sept. 2011 abgerufen am 25. Sept. 2011
  11. Hugh Jackman Becomes One of the Prisoners. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Dread Central. 15. März 2012, archiviert vom Original am 17. März 2012; abgerufen am 16. März 2012.
  12. Hugh Jackman als "The Greatest Showman" und Zac Efron als Akrobat im ersten Trailer zum Musical-Biopic. In: Filmstarts.de. 4. Januar 2018, abgerufen am 14. Mai 2020.
  13. Wolfgang Höbel: Hugh Jackman in Hamburg: Schöner schwitzen mit dem Showman. In: Spiegel Online. 14. Mai 2019, abgerufen am 14. Mai 2020.
  14. Hugh Jackman. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 14. Mai 2019.
  15. The Greatest Show (Single) in den UK-Charts
  16. A Million Dreams (Single) in den UK-Charts
  17. Auszeichnungen für Musikverkäufe: Jackman AT US UK
  18. Thomas Burns: The ethics of proposed euthanasia laws in Australia. 24. April 2019, doi:10.31237/osf.io/fhzvp.
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