Ein Hutestein ist Teil einer Grenzmarkierung im Hutewald, einem als Waldweide genutzten Wald. Das Vieh wurde früher regelmäßig in den Wald geführt, um dort Futter zu finden, da das zugewiesene Ackerland für die Versorgung nicht ausreichend war.
Durch die gemeinsame Nutzung der Huteflächen gab es häufiger Streitigkeiten. Diese wurden bei Bedarf durch festgelegte Grenzen innerhalb der Huteflächen beigelegt. Hutesteine markierten die Grenzverläufe. Sie hatten fortlaufende Nummern und je nach Bezirk unterschiedliche Beschriftungen wie zum Beispiel Buchstabenkürzel, sowie eine Jahreszahl.
Da bisher nur in Nord- und Mittelhessen Hutesteine gefunden bzw. erwähnt wurden, könnten sich diese um eine regionale Besonderheit handeln. Fundorte gibt es unter anderem dort:
- Auf der Westabdachung des Reinhardswaldes bietet bei Mariendorf der auf der Westflanke des Ahlbergs und bei der dortigen Ahlberg-Siedlung verlaufende Eco Pfad Kulturgeschichte Ahlberg-Mariendorf neben einem historischen Hutestein eine Informationstafel über die Geschichte der Hutewaldnutzung im 18. Jahrhundert.
- Auf dem Schwengeberg in den Langenbergen westlich von Baunatal.
- Ein weiterer Hutewald-Bezirk lag in der Gemarkung Biedenkopf, in der 1792 mit 72 Hutesteinen eine Hutegrenze zwischen den Gemeinden Dexbach und Engelbach markiert wurde. Im Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf wurde ein Hutestein dieses Bezirks als Exponat des Monats August 2013 präsentiert.
Einzelnachweise
- ↑ Hutestein, Infoseite des Eco Pfad Kulturgeschichte Ahlberg-Mariendorf, auf eco-pfade.de
- ↑ Ein Hutestein … im Hinterlandmuseum Schloss Biedenkopf … (Memento des vom 10. November 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Pressemitteilung Nr. 281/2013 vom 31. Juli 2013, auf marburg-biedenkopf.de