Der IZA Prize in Labor Economics (englisch) wird seit 2002 vom Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) als Wissenschaftspreis in der Wirtschaftsforschung verliehen für „besondere wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Arbeitsökonomie“ und gehört zu den wichtigsten internationalen Auszeichnungen für Ökonomen. Der Preis wurde zunächst jährlich verliehen, seit 2016 alle zwei Jahre im Wechsel mit dem IZA Young Labor Economist Award.

Dotierung und Preiskomponenten

Der Preis beinhaltet eine Preismedaille und ist mit 50.000 Euro dotiert. Das Preisgeld dient dazu, die Forschung auf dem Gebiet der Arbeitsökonomie zu fördern. Jeder Preisträger ist verpflichtet, einen Band zur IZA-Preis-Buchreihe beizusteuern.

Nominierungs- und Auswahlverfahren

In einem Nominierungsverfahren können die Mitglieder des internationalen Forschernetzwerks, die mit dem IZA als Research Fellows kooperieren, verdiente Wissenschaftler für den IZA-Preis vorschlagen. Das Preiskomitee, das aus Vertretern des IZA und externen Ökonomen besteht, entscheidet über den Gewinner.

IZA-Preiskomitee

Seit Gründung des IZA-Preises haben im Preiskomitee vier Nobelpreisträger mitgewirkt: George Akerlof, Gary Becker, James Heckman, und Joseph Stiglitz. Derzeit gehören dem Komitee an: Francine Blau (Cornell University), Richard Blundell (University College London), George Borjas (Harvard University), David Card (University of California, Berkeley), Claudia Goldin (Harvard University), Daniel Hamermesh (Barnard College) und Shelly Lundberg (University of California, Santa Barbara).

IZA-Preis-Buchreihe

Jeder IZA-Preisträger steuert einen Band mit seinen wichtigsten Forschungsergebnissen zur „IZA Prize in Labor Economics Book Series“ bei, die von Oxford University Press verlegt wird.

IZA-Preisträger

Zu den Preisträgern zählen Arbeitsmarktforscher, die in der Politikberatung aktiv sind und verschiedene Bereiche des politischen Spektrums abdecken. Beispielsweise war Edward Lazear Vorsitzender des Council of Economic Advisers unter Präsident George W. Bush; Alan Krueger hatte diesen Posten unter Präsident Barack Obama von 2011 bis 2013 inne.

Jahr Preisträger Institution Buchtitel
2002 Jacob Mincer Columbia University The Founding Father of Modern Labor Economics
2003 Orley Ashenfelter Princeton University Labor Policy Evaluation and the Design of Natural Experiments (noch nicht erschienen)
2004 Edward Lazear Stanford University Inside the Firm: Contributions to Personnel Economics
2005 Dale Mortensen
Christopher Pissarides
Northwestern University
London School of Economics
Job Matching, Wage Dispersion, and Unemployment
2006 David Card
Alan Krueger
University of California, Berkeley
Princeton University
Wages, School Quality, and Employment Demand
2007 Richard B. Freeman Harvard University und London School of Economics Making Europe Work (noch nicht erschienen)
2008 Richard Layard
Stephen Nickell
London School of Economics
Nuffield College
Combatting Unemployment
2009 Richard Easterlin University of Southern California Happiness, Growth, and the Life Cycle
2010 Francine Blau Cornell University Gender and Inequality
2011 George Borjas
Barry Chiswick
Harvard University
George Washington University
Immigration and the Labor Market (noch nicht erschienen)
2012 Richard Blundell University College London Taxation and Labor Supply (noch nicht erschienen)
2013 Daniel S. Hamermesh University of Texas at Austin und Royal Holloway, University of London Labor Demand (u. a.). Er erhält den Preis, um seine fundamentalen Beiträge in der Analyse der Arbeitsnachfrage zu würdigen.
2014 Gary S. Fields Cornell University Für seine Arbeiten zur Bekämpfung von weltweiter Armut und sozialer Ungleichheit.
2015 Jan Švejnar Columbia University Für seine Analysen des Übergangs sozialistischer Planwirtschaften zu marktwirtschaftlichen Strukturen.
2016 Claudia Goldin Harvard University Für ihr Lebenswerk zur Rolle der Frau in der Geschichte von Wirtschaft, Bildung und Arbeitsmarkt.
2018 Joseph G. Altonji Yale University Für seine Arbeiten zur „statistischen Diskriminierung“.
2020 Lawrence Katz Harvard University Für seine Beiträge zur Erforschung von Einkommensungleichheit und der Bedeutung von Bildung für den Arbeitsmarkterfolg

Einzelnachweise

  1. Prize | IZA - Institute of Labor Economics. Abgerufen am 25. September 2022.
  2. http://www.handelsblatt.com/politik/oekonomie/nachrichten/ehrung-iza-preis-geht-an-briten/3045156.html
  3. http://www.handelsblatt.com/politik/oekonomie/nachrichten/harvard-professor-freeman-erhaelt-preis-in-arbeitsoekonomie/2871476.html
  4. http://www.lse.ac.uk/newsAndMedia/news/archives/2005/IZAPrize2005.aspx
  5. https://global.oup.com/academic/content/series/i/iza-prize-in-labor-economics-iza/
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