Ifrane Atlas Saghir إفران الأطلس الصغير ⵉⴼⵔⴰⵏ ⵏ ⴰⵟⵍⴰⵙ ⵎⵥⵥⵉⵏ | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Marokko | |||
Region: | Guelmim-Oued Noun | |||
Provinz: | Guelmim | |||
Koordinaten | 29° 13′ N, 9° 30′ W | |||
Einwohner: | 12.120 (2014) | |||
Fläche: | 234 km² | |||
Bevölkerungsdichte: | 52 Einwohner je km² | |||
Höhe: | 790 m | |||
Blühender Mandelbaum und Marabout-Grabmal bei Ifrane Atlas Saghir |
Ifrane Atlas Saghir (auch Ifrane de l’Anti-Atlas, Ifrane du Souss oder nur Ifrane arabisch إفران الأطلس الصغير, DMG Ifrān al-Aṭlas aṣ-ṣaġīr, Zentralatlas-Tamazight ⵉⴼⵔⴰⵏ ⵏ ⴰⵟⵍⴰⵙ ⵎⵥⵥⵉⵏ) ist eine Kleinstadt und eine Landgemeinde (commune rurale) mit insgesamt etwa 12.000 Einwohnern in der Provinz Guelmim in der Region Guelmim-Oued Noun im Süden Marokkos.
Lage und Klima
Ifrane Atlas Saghir liegt am meist ausgetrockneten Oued Ifrane nahe den südlichen Ausläufern des Anti-Atlas-Gebirges in einer Höhe von ca. 790 m. Bis nach Bouizakarne, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt, sind etwa 25 km (Fahrtstrecke) in westlicher Richtung; die Provinzhauptstadt Guelmim ist etwa 65 km entfernt. Die kleine, aber sehenswerte Bergoase Amtoudi oder Ametdi (manchmal auch nur Id Aïssa genannt) befindet sich etwa 45 km östlich. Das Klima ist zumeist trocken und warm; die jährliche Regenmenge liegt bei nur ca. 150 mm/Jahr.
Bevölkerung
Die Bevölkerung besteht nahezu ausschließlich aus Angehörigen verschiedener Berberstämme der Umgebung. Viele sind – nach ausbleibenden Regenfällen in ihren Heimatdörfern, aber auch aus soziokulturellen Gründen – seit den 1970er Jahren zugewandert.
Wirtschaft
Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts stand die Selbstversorgung (Oasenwirtschaft) im Zentrum des Wirtschaftens. Erst mit dem Bau einer Pistenstraße wurde großräumiger Handel möglich.
Geschichte
Wie bei allen Berberdörfern fehlt zur Geschichte von Ifrane jedwede schriftliche Überlieferung. Man kann jedoch davon ausgehen, dass die Bergoase bereits von frühen Jägern und Sammlern entdeckt und irgendwann später von Nomaden dauerhaft besiedelt wurde. Das Vieh (Schafe, Ziegen, Hühner) konnte jedoch nicht mehr frei herumlaufen, sondern musste in Pferchen oder Ställen gehalten werden, wodurch sich der Bestand erheblich verkleinerte. In der Phase der Sesshaftwerdung waren wiederkehrende und oft genug tödlich endende Konflikte zwischen den Oasenbewohnern und umherziehenden Viehnomaden nicht selten.
Lange Zeit gab es eine größere jüdische Gemeinde im Ort, die jedoch im Jahr 1958 geschlossen nach Israel auswanderte.
Sehenswürdigkeiten
Die meisten Häuser des Ortes sind im modernen Einheitsstil mit Fundament, Fußboden und Zwischendecken aus Beton und Wänden aus Hohlblockziegeln erbaut. Die Fassaden sind verputzt und in Rot- und Ockertönen gestrichen. Die aus Stampflehm errichteten Mauern des alten Ortskerns sind dem natürlichen Verfall anheim gegeben. Kurze Spaziergänge innerhalb der Bergoase und weitere Wanderungen sind möglich.