Ignatius Nuh (Nūḥ, Noah) (* 1451 in Baqūfā, Libanon; † 28. Juli 1509 in Ḥamah) war ein syrisch-orthodoxer Bischof und Patriarch von Mardin/Antiochien.

Er entstammt einer Familie von katholischen Maroniten. Bei einer Wallfahrt nach Jerusalem wurde er syrisch-orthodoxer Mönch und empfing die Priesterweihe durch Dioskoros ˁIsā ibn Ḍawˀ, Metropolit von Jerusalem mit Sitz im Kloster Dair Mar Musa al-Habaschi bei an-Nabek. In seinem Auftrag wirkte er eine Zeit lang im Libanongebirge, um weitere Maroniten zum Übertritt in die syrisch-orthodoxe Kirche zu bewegen.

1480/1 wurde er von Patriarch Ignatius Johannes Ibn Šīllah al-Barṭellī (1480–1493) zum Bischof von Emesa (Homs) ordiniert und nahm den Amtsnamen Cyrillus (Kyrillos) an, 1485 wurde er in Mardin zum Maphrian erhoben mit dem Amtsnamen Basilius (Basileios) und 1493/1494 zum Patriarchen von Mardin erwählt und geweiht mit dem Amtsnamen Ignatius. Er residierte im Kloster az-Zannār bei Homs.

Er schrieb kirchengeschichtliche und theologische Werke in arabischer und dichtete in syrischer Sprache. Von seiner Hand stammt das Tetraevangelion Vat. syr. 271 v,J, 1483.

Literatur

  • Georg Graf: Geschichte der christlichen arabischen Literatur. 5 Bände, Biblioteca Apostolica Vaticana, Città del Vaticano 1944–1953, Band 4 (1951), S. 8–11.
  • Iskandar Bcheiry: L’attività siro-ortodossa nel Monte Libano nella seconda metà del secolo XV. In: Parole de L’Orient, Band 28, 2003, S. 609–658.
  • Iskandar Bcheiry: Lettera del Patriarca copto Yūḥannā XIII al Patriarca siro Nūḥ libanese. In: Parole de L’Orient, Band 30, 2005, S. 383–409.
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