Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 49° 11′ N,  3′ O

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Südliche Weinstraße
Verbandsgemeinde: Landau-Land
Höhe: 202 m ü. NHN
Fläche: 6,07 km2
Einwohner: 1156 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 190 Einwohner je km2
Postleitzahl: 76831
Vorwahl: 06341
Kfz-Kennzeichen: SÜW
Gemeindeschlüssel: 07 3 37 042
Adresse der Verbandsverwaltung: An 44 Nr. 31
76829 Landau in der Pfalz
Website: www.ilbesheim.de
Ortsbürgermeister: Peter Jean
Lage der Ortsgemeinde Ilbesheim bei Landau in der Pfalz im Landkreis Südliche Weinstraße

Ilbesheim bei Landau in der Pfalz ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Landau-Land an.

Geographie

Lage

Ilbesheim liegt südwestlich von Landau in der Pfalz am Haardtrand, alternativ Region Weinstraße genannt, sowie dessen Untereinheit Oberhaardt. Die betreffende Obereinheit stellt das Nördliche Oberrheintiefland dar. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Landau in der Pfalz, Göcklingen, Eschbach und Leinsweiler.

Im Wasgau, wie der Südteil des Pfälzerwaldes und der sich anschließende Nordteil der Vogesen auch genannt wird, besitzt die Gemeinde eine unbewohnte Waldexklave, den sogenannten Ilbesheimer Wald. Diese grenzt – einschließlich anderer Exklaven – an Leinsweiler, Landau in der Pfalz, Waldhambach, Waldrohrbach und Annweiler am Trifels.

Erhebungen und Gewässer

Nordöstlich des Siedlungsgebiets an der Gemarkungsgrenze zu Landau erhebt sich die Kleine Kalmit, eine der Haardt vorgelagerten Erhebung. Der Birnbach fließt in West-Ost-Richtung mitten durch den Ort und seine Bebauung. Auf der Waldexklave erhebt sich der 512,7 Meter hohe Wetterberg; in dieser entspringt außerdem der Wolfsbach.

Geschichte

Am 7. November 1704 wurde im Hauptquartier der kaiserlichen Truppen zu Ilbesheim vor Landau in der Pfalz der Ilbesheimer Vertrag als Kapitulationsvertrag durch den Vertreter der Kurfürstin Therese Kunigunde, den Hofkammerdirektor und Geheimsekretär Johann Sebald Neusönner, und die Vertreter des Kaisers Leopold I. unterzeichnet. Durch ihn wurden die Kriegshandlungen im Rahmen des Spanischen Erbfolgekrieges in Süddeutschland beendet.

Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Ilbesheim zunächst in den Kanton Billigheim und ab 1802 in den Kanton Bergzabern eingegliedert. 1815 wurde der Ort Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte der Ort in das Königreich Bayern. Ein Jahr später folgte der Wechsel in den Kanton Landau. Von 1818 bis 1862 gehörte Ilbesheim dem Landkommissariat Landau an; aus diesem ging anschließend das Bezirksamt Landau hervor.

Ab 1939 war der Ort Bestandteil des Landkreises Landau in der Pfalz. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Ilbesheim innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte Ilbesheim am 7. Juni 1969 in den neu geschaffenen Landkreis Landau-Bad Bergzabern, der 1978 in Landkreis Südliche Weinstraße umbenannt wurde. 1972 wurde die Gemeinde der ebenfalls neu gebildeten Verbandsgemeinde Landau-Land zugeordnet.

Konfessionsstatistik

Ende des Jahres 2013 waren 50 % der Einwohner evangelisch und 25,7 % katholisch. Die übrige 24,3 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder waren konfessionslos. Derzeit (Stand 30. November 2022) sind von den Einwohnern 41,5 % Protestanten, 23,3 % Katholiken und 35,2 % haben entweder eine andere oder gar keine Religionszugehörigkeit.

Christentum

Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer und unterstehen dort dem Dekanat Landau, die Evangelischen zur Protestantischen Landeskirche der Pfalz.

Politik

Bei Bundestagswahlen gehört die Gemeinde seit 1965 zum Wahlkreis Südpfalz (bis 1983: Wahlkreis Landau).

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Ilbesheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

WahlSPDCDUGRÜNEFWGUBIGesamt
2019443516 Sitze
2014352616 Sitze
2009346316 Sitze
200456516 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Ilbesheim e. V.

Bürgermeister

Peter Jean (SPD) wurde am 14. August 2019 Ortsbürgermeister von Ilbesheim. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 53,61 % für fünf Jahre gewählt worden. Jeans Vorgänger Peter Hieb (FWG) hatte nach zehn Jahren im Amt nicht erneut kandidiert.

Wappen

Blasonierung: „In Schwarz aus grünem Dreiberg wachsend ein rotbewehrter und -bezungter goldener Löwe.“
Wappenbegründung: Es wurde 1931 vom Bayerischen Staatsministerium des Innern genehmigt und geht zurück auf ein Siegel, das mindestens seit 1606 in Benutzung war.

Kultur

Kulturdenkmäler

Der Ortskern ist als Denkmalzone ausgewiesen; hinzu kommen zahlreiche Einzelobjekte, die unter Denkmalschutz stehen.

Natur

Das größte Teil des Gemeindegebiets – einschließlich des Bereichs jenseits der Waldexklave – ist Bestandteil des Naturpark Pfälzerwald, der wiederum zum grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald-Vosges du Nord gehört. Die Naturschutzgebiete Kleine Kalmit und Haardtrand – Kirchholz erstrecken sich teilweise über das Gemeindegebiet.

Infrastruktur

Wirtschaft

Ilbesheim ist ein Winzerort und als solcher Teil des Weinanbaugebiets Pfalz. Vor Ort befinden sich die Einzellagen Rittersberg und Sonnenberg. Zudem ist die Gemeinde Standort des Weinguts Kranz, das Mitglied im Verband Deutscher Prädikatsweingüter ist. Im Südwesten der Gemeinde ist außerdem die Winzergenossenschaft Deutsches Weintor angesiedelt.

Im Zuge der Haingeraide war Ilbesheim an der sogenannten Rothenburger Geraide beteiligt, die in der frühen Neuzeit aufgelöst und die teilweise der Gemeinde unterstellt wurde. An der Kleinen Kalmit auf Ilbesheimer Gemarkung befindet sich der letzte kleine Safrananbau innerhalb der Pfalz. Über den Safrananbau von Ilbesheim berichtete bereits Hieronymus Bock in seinem New Kreutterbuch von 1539.

Verkehr

Die Landesstraße 509 streift den südlichen Rand des Siedlungsgebiets. Westlich von letzterem verläuft die Kreisstraße 20, die von Mörzheim nach Arzheim führt. Die Kreisstraße 48 stellt eine Verbindung nach Leinsweiler her.

Der Ort selbst ist über die Buslinie 530 und 531 des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar an das Nahverkehrsnetz angebunden. In östliche Richtung führen beide nach Landau in der Pfalz. Die Linie 530 verbindet Ilbesheim mit Annweiler am Trifels, die Linie 531 mit Leinsweiler und Ranschbach; beide werden von der Queichtal Nahverkehrsgesellschaft (QNV) betrieben.

Bildung

Die Ortsgemeinde ist Standort einer Grundschule.

Tourismus

Durch die Gemeinde verläuft außerdem die Südroute der Pfälzer Jakobswege und durch den Westen der Gemarkung die Deutsche Weinstraße sowie der Pfälzer Mandelpfad. Durch die Waldexklave führen der Themenweg Pfälzer Keschdeweg und der zu den sogenannten Saar-Rhein Wanderwegen zählende Weg mit der Kennzeichnung Schwarzer Punkt auf weißem Balken, der von Saarbrücken bis nach Rülzheim führt.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Ludwig Joachim

Söhne und Töchter der Gemeinde

Personen die vor Ort gewirkt haben

  • Johann Karl Baumann (~1714–1794), pfalz-zweibrückischer Orgelbauer, Erbauer der Orgel in der örtlichen Kirche

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. KommWis, Stand: 31. Dezember 2013
  3. Gemeindestatistik Ilbesheim bei Landau in der Pfalz, abgerufen am 24. Dezember 2022
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  5. Gerhard Sommer: Neu gewählter Ortsgemeinderat Ilbesheim nimmt Arbeit auf. Die Rheinpfalz, 16. August 2019, abgerufen am 10. April 2020.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 10. April 2020 (siehe Landau-Land, Verbandsgemeinde, neunte Ergebniszeile).
  7. Karl Heinz Debus: Das große Wappenbuch der Pfalz. Neustadt an der Weinstraße 1988, ISBN 3-9801574-2-3.
  8. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Südliche Weinstraße. (Memento vom 2. März 2022 im Internet Archive)Mainz 2021[Version 2023 liegt vor.], S. 55 ff. (PDF; 10 MB).
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