Ili-Mano | ||
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Koordinaten | 8° 29′ S, 125° 57′ O | |
Die Suco Uma Caduac | ||
Basisdaten | ||
Staat | Osttimor | |
Manatuto | ||
Verwaltungsamt | Laclo | |
Suco | Uma Caduac | |
Höhe | 0 m | |
Einwohner | 2298 (2015) | |
Wasserholen in Ili-Mano |
Ili-Mano (Ilimano) ist ein osttimoresische Siedlung und Aldeia im Suco Uma Caduac (Verwaltungsamt Laclo, Gemeinde Manatuto).
Name
Der Name leitet sich aus der lokalen Sprache Dadu'a ab und bedeutet „Vogelberg“.
Geographie
Die Siedlung Ili-Mano liegt an der Nordküste Timors, an der Straße von der Landeshauptstadt Dili im Westen und der Gemeindehauptstadt Manatuto im Osten. Nachbarsiedlungen sind Huiali im Westen und Ossun im Osten. Ili-Mano ist Teil der Important Bird Area, deren Zentrum der Berg Curi bildet, der südöstlich von Ili-Mano liegt.
Die Umgebung besteht aus trockenen, steinigin und steilen Hügeln. Nur eine dünne Schicht Erde bedeckt den hiesigen Kalkstein.
Einwohner
In der Aldeia Ili-Mano, zu der auch Nachbarsiedlungen gehören (wahrscheinlich die gesamte Küste des Sucos), leben nach der Volkszählung 2015 insgesamt 2298 Menschen, 1200 davon sind Männer, 1098 Frauen. Das sind zwei Drittel der Gesamtbevölkerung des Sucos Uma Carduac. Zu der Aldeia gehören 328 Haushalte.
Linguistisch-kulturell unterscheiden sich die Angehörigen der Aldeia, so dass sie auch als eigene Ethnie der Ilimano geführt werden. Die ursprüngliche Sprache der Region ist Dadu'a. Es ist ein Dialekt des Wetar, den Auswanderer von der Insel Atauro nach Ili-Mano und Behedan brachten und hier nun von deren Nachkommen gesprochen wird.
In der Tradition gibt es sowohl Häuser, in denen nur die Kernfamilie lebt (uma kaen), als auch Häuser, die ganze Großfamilien beherbergen (uma naruk). In der Kleinfamilie übernimmt der Mann die alltägliche Arbeit auf den Feldern, den Fischfang, die Palmweingewinnung, die Beschaffung von Bambus und das Halten des Großviehs. Der Frau kommen die Arbeiten im Haus zu, ebenso wie die Aussaat, die Ernte und die Aufzucht von Ziegen, Schweinen und Hühnern. Bei der Hochzeit muss der Mann eine Brautgeld zahlen, allerdings tauschen beide Familien Geschenke (Barlake) aus, was die Bindung der neuen Verwandtschaft darstellen soll. Geschwister bilden mit ihren uma kaen größere Gruppen, die kaen waki genannt werden. Familiäre Clans werden durch den huhun lidun geführt, der Stamm durch einen katuas. Dieser wird durch einen Beirat (ambaba) unterstützt, um die Vorschläge der Clanchefs berücksichtigen zu können. Traditionell ist Ili-mano dem Liurai von Laclo unterstellt.
Die meisten Einwohner Ili-Manos sind heute Katholiken, doch noch vor wenigen Jahrzehnten dominierte der alte animistische Glaube, der verwandt mit den Riten der Nachbargruppen ist (siehe auch: Traditionelle Religion Timors). Der traditionelle religiöse Führer wird obun genannt. Neben den obun, als Vermittler mit den Geistern, gibt es noch den babaraen, der bei Erkrankungen hilft, die durch Störung der Geister entstehen. Menschen, die andere durch Magie schaden, werden buan genannt. Geister und alles was übernatürliche Kräfte innehat, wird als heilig angesehen (lulik). Höchster Geist sind Maromak, der die Geister der Toten führt, und die Raenaen genannten Geister. Zeremonien wurden in den Heiligen Häusern abgehalten, den Uma Luliks. Nach dem alten Glauben hat jeder Mensch eine Seele (bian). Verlässt die Seele den Körper, wird sie klamar genannt. Den leblose Körper nennt man matebian. Die klamar geht über in die Geisterwelt tutuna, auf der Spitze des höchsten Berges.
Geschichte
Die Einwohner Ili-Manos bezeichnen sich als die Nachfahren des Königs des Berges (aran huhun), der einst die Region um den Curi beherrscht haben soll. Den Überlieferungen nach lebte man damals in Höhlen und nutzte Steinwerkzeuge zur Jagd. Die Kleidung wurde aus Baumrinde gefertigt. Die Männer trugen einen Lendenschurz (lahat) und die Frauen ein Tuch (sabulu). Feuer wurde mittels Feuerstein und Palmblättern entfacht. Später wurden Häuser aus Bambus und Stroh errichtet. Die Dächer bestanden aus Palmblättern. In dieser Zeit begann man mit Landwirtschaft und man übernahm die Viehzucht von Nachbargruppen. Im Meer wurden Fische mit Speer und Pfeil und Bogen gejagt.
In Ili-Mano befand sich während der indonesischen Besatzung ein Bataillonshauptquartier der indonesischen Armee.
Wirtschaft und Infrastruktur
Trotz der schlechten Böden werden her Maniok, Taro, Bananen, Kokosnüsse, Papayas, Mangos und Walnüsse geerntet. Als Nutztiere dienen Ziegen, Schafe, Büffel, Schweine und Pferde. Die früher betriebene Jagd für den Fleischkonsum ist heute illegal.
In Ili-Mano gibt es eine Grundschule.
Literatur
- Yuliati, Susi: Adat dan Religi orang Ilimano di Timor Timur, Skripsi sarjana Antropologi di Universitas Indonesia, Jakarta, 1982.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
- ↑ Geoffrey Hull: The placenames of East Timor, in: Placenames Australia (ANPS): Newsletter of the Australian National Placenames Survey, Juni 2006, S. 6 & 7, (Memento vom 14. Februar 2017 im Internet Archive) abgerufen am 28. September 2014.
- ↑ Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
- ↑ BirdLife International: IBAs in Timor-Leste
- 1 2 3 4 5 6 Suku Dunia: Sejarah Suku Ilimano Di Timor Leste, abgerufen am 11. Dezember 2016.
- ↑ Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- ↑ Aris Ananta, Evi Nurvidya Arifin, M Sairi Hasbullah, Nur Budi Handayani, Agus Pramono: Demography of Indonesia's Ethnicity, Institute of Southeast Asian Studies, 2015, abgerufen am 11. Dezember 2016.
- ↑ Geoffrey Hull: The Languages of East Timor. Some Basic Facts, Instituto Nacional de Linguística, Universidade Nacional de Timor Lorosa'e (Memento vom 8. Mai 2016 im Internet Archive) (PDF-Datei; 203 kB)
- ↑ „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (Memento vom 28. November 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- ↑ UNMIT-Karte des Distrikts Manatuto, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 581 kB)