Ilkka Aulis Hanski (* 14. Februar 1953 in Lempäälä; † 10. Mai 2016) war ein finnischer Ökologe und Evolutionsbiologe. Er ist insbesondere für seine wegweisenden Arbeiten auf dem Gebiet der Metapopulationen bekannt.

Leben

Hanski erwarb 1976 an der Universität Helsinki einen Master in Zoologie, 1979 einen Ph.D. ebenfalls in Zoologie an der Universität Oxford. 1979 ging er als Forschungsassistent an die Universität Helsinki, 1988 erhielt er eine ordentliche Professur für Tierökologie, seit 1996 hatte er eine Forschungsprofessur der Akademie von Finnland inne.

Hanski war verheiratet und Vater dreier Kinder. Er verstarb am 10. Mai 2016 an Krebs.

Wirken

Hanski ist vor allem für seine Arbeiten zu Populationen des Wegerich-Scheckenfalters in Südfinnland bekannt, an denen er – aufbauend auf Arbeiten von Richard Levins – grundlegende Prinzipien der Populationsbiologie darstellen und das Konzept der Metapopulationen weiterentwickeln konnte. Er beschäftigte sich mit Mechanismen, die das lokale Aussterben und das globale Überleben von Arten beeinflussen – insbesondere die Habitatfragmentierung – und der mathematischen Beschreibung dieser Mechanismen.

Weitere Arbeiten Hanskis befassten sich mit der adaptiven Radiation von Mistkäfern auf Madagaskar oder den Populationzyklen der Lemminge und Wühlmäuse. Neuere Arbeiten befassten sich mit den genetischen Grundlagen der Metapopulationen.

Hanski hat mehr als 250 Arbeiten verfasst, fünf davon gehörten 2010 zu den zehn meistzitierten Arbeiten der Biologie der Metapopulationen; Hanski selbst war der viert-meist zitierte Ökologe.

Schriften (Auswahl)

Monografien
  • I. Hanski (Hrsg.): Ecological significance of spatial and temporal variability. Annales Zoologici Fennici, Helsinki, 1988
  • I. Hanski, E. Pankakoski (Hrsg.): Population biology of Eurasian shrews. Annales Zoologici Fennici, Helsinki, 1989.
  • I. Hanski, Y. Cambefort (Hrsg.): Dung Beetle Ecology. Princeton University Press, Princeton, 1991.
  • M. Gilpin, I. Hanski (Hrsg.): Metapopulation Dynamics. Academic Press, London, 1991;
  • I. Hanski, M. Gilpin (Hrsg.): Metapopulation Biology: Ecology, Genetics and Evolution. Academic Press, San Diego, 1997.
  • Metapopulation Ecology Oxford University Press, Oxford, 1999. ISBN 978-0-19-854066-3
Aufsätze

Auszeichnungen (Auswahl)

Literatur

Einzelnachweise

  1. http://www.kaleva.fi/uutiset/kotimaa/akatemiaprofessori-ilkka-hanski-on-kuollut/727307/
  2. 1 2 Professor Ilkka Hanski wins the European Latsis Prize 2010 for Biodiversity bei der European Science Foundation (esf.org); abgerufen am 17. Januar 2013
  3. Ilkka Hanski bei der Academia Europaea (ae-info.org); abgerufen am 18. Januar 2013
  4. Internationale Stiftung Preis Balzan. In: balzan.org. 15. November 2000, abgerufen am 20. Februar 2016.
  5. Ilkka Hanski bei der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften (kva.se); abgerufen am 18. Januar 2013
  6. Mitgliedseintrag von Ilkka Hanski bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 18. Januar 2013.
  7. List of Fellows of the Royal Society 1660–2007 (PDF; 1,1 MB) bei der Royal Society (royalsociety.org); abgerufen am 17. Januar 2013
  8. Book of Menbers 1780–present (PDF; 1,6 MB) der American Academy of Arts and Sciences (amacad.org); abgerufen am 17. Januar 2012
  9. The Crafoord Prize in Biosciences 2011 bei crafoordprize.de; abgerufen am 17. Januar 2013
  10. EMBO enlarges its membership for 50th anniversary. Pressemitteilung vom 8. Mai 2014 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de)
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