Illerkanal

Brücke über den Illerkanal beim Bahnhof Tannheim (2006)

Lage Deutschland: Bayern und Baden-Württemberg
Länge 41 km
Erbaut 1910
Beginn Abzweigung aus der Iller bei Ferthofen
Ende Einmündung in die Iller bei Illerzell
Abstiegsbauwerke Mehrere Schleusen zwischen Ferthofen und Illerzell
Genutzter Fluss Iller
Herausragende Bauwerke Illerkraftwerke der EnBW

Als Illerkanal werden zwei Wasserkanäle bezeichnet, die zur Energiegewinnung parallel zur Iller in den Jahren ab 1910 bzw. in den Jahren 1919–1927 gebaut wurden. Die EnBW, die LEW und weitere Firmen betreiben mit ihm mehrere Laufwasserkraftwerke.

Verlauf

Das flussaufwärts gelegene Kanalbauwerk nimmt seinen Anfang als linksseitiger Abzweig aus der Iller bei Mooshausen, einem Ortsteil von Aitrach, und wird nach etwa 20 Kilometer bei Kirchberg an der Iller in die Iller zurückgeleitet. In diesem Abschnitt befinden sich vier Illerkraftwerke der EnBW: IKW II bei Tannheim, IKW III bei Unteropfingen, IKW IV bei Dettingen und das Klein-Wasserkraftwerk Mooshausen.

Der zweite Illerkanal, der 1910 fertiggestellt wurde, zweigt ca. 900 Meter flussabwärts bei Filzingen, einem Ortsteil von Altenstadt (Iller) nach rechts von der Iller ab und mündet nach ca. 31 Kilometer in Neu-Ulm in die Donau. Im oberen Teil betreibt die „Untere Iller AG“ (UIAG), ein Tochterunternehmen der LEW und der E.ON Wasserkraft drei Wasserkraftwerke in Altenstadt, Untereichen und Au. Nach einem Abfluss hin zur Iller bei Kanalkilometer 12 wird der Illerkanal vorübergehend auch als „Wieland-Kanal“ bezeichnet, da er direkt durch das Gelände der Wieland-Werke verläuft, die auf ihrem Werksgelände ein firmeneigenes Wasserkraftwerk betreiben. Im Stadtgebiet Neu-Ulm betreiben die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) das Wasserkraftwerk Ludwigsfeld und das Wasserkraftwerk Neu-Ulm.

Im letzten Abschnitt, kurz vor der Einmündung in die Donau, befindet sich als Trainingsgelände die Kanu-Slalom-Strecke der „Ulmer Paddler“, die auch vom Verein „Ulmer Kanufahrer e.V.“ genutzt wird.

Geschichte

In den Jahren 2010 bis 2012 wurde für etwa 6 Millionen Euro die bestehende Brücke über dem linksseitigen Illerkanal und die A7 bei Kirchdorf an der Iller abgebrochen und eine neue Brücke errichtet. Im darauffolgenden Jahr 2013 erneuerte der Eigentümer das Einlaufbauwerk am Illerkanal beim Wehr Mooshausen. Deswegen wurde der Kanal bis zum Kraftwerk Tannheim trockengelegt.

Literatur

  • Albert Haug: Kulturlandschaft Illerkanal. Süddeutsche Verlagsgesellschaft, Ulm 2010, ISBN 978-3-88294-411-2.
Commons: Illerkanal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Programm zum Festakt „100 Jahre Illerkanal-Verband“ (PDF-Dokument). (PDF; 4 kB) Abgerufen am 15. April 2012.
  2. EnBW erneuert das Einlaufbauwerk am Illerkanal beim Wehr Mooshausen. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 14. Juli 2014; abgerufen am 11. Juni 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Untere Iller AG (UIAG) investiert in ökologische Maßnahmen an der Iller (Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 26. Oktober 2009, abgerufen am 11. Juni 2014
  4. Wieland-Umwelterklärung 2012, Werk Vöhringen abgerufen am 11. Juni 2014
  5. Die Wasserkraftwerke der SWU (Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. abgerufen am 11. Juni 2014
  6. themenportal.de: EnBW erneuert das Einlaufbauwerk am Illerkanal beim Wehr Mooshausen (Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. vom 26. Juni 2013, aufgerufen am 20. Juli 2013

Koordinaten: 47° 59′ 11,1″ N, 10° 6′ 13,4″ O

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