Ilonka Petruschka (* 27. Februar 1973 in Berlin) ist eine deutsche Schauspielerin.

Leben

Ilonka Petruschka wuchs in Berlin auf. Kurz nach ihrer Zeit im Cabaret La Cage begann sie 1990 mit einer Hormonersatztherapie und unterzog sich 1991 einer geschlechtsangleichenden Operation in London. Die anschließende Personenstandsänderung musste sie sich mit 18 Jahren vor dem Bundesverfassungsgericht erklagen, da das damalige Transsexuellengesetz dies ursprünglich erst ab 21 Jahren erlaubte.

Ende 2009 begann sie, Videos mit dem Schwerpunkt Comedy und Makeup auf der Videoplattform YouTube zu veröffentlichen. Ihre musikalische Parodie Lovemachine stand 2015 bei Unser Song für Österreich zur Wahl für eine Wildcard zum Eurovision Song Contest.

Für die Spielzeit von 2012/13 gastierte sie am Theater im Keller Berlin für die Produktion Camp unter der Regie und Choreografie von Ronni Maciel. Im Rahmen des Kongresses Stadt der Frauen von 2015, den die Bayerische Staatsoper während der Münchner Opernfestspiele ausrichtete, interpretierte sie die Schlussarie der Salome neben neun anderen Drag-Performern, nach einem Konzept von Johannes Müller und Philine Rinnert. Als Mitglied der Polyrealisten war sie von 2019 bis 2020 an der Schaubühne Berlin Teil des Projekts Geschlechtergerechtigkeiten (AT) unter der Leitung von Wiebke Nonne.

Im Jahre 2019 hatte sie ihr Filmdebüt im ARD/ORF-Landkrimi Steirerkreuz als Prostituierte Amanda unter der Regie von Wolfgang Murnberger.

Es folgten die Kurzfilme Männerbunker in der Rolle als Norma (2020, Regie: Lou Van Houtte), der von der Deutschen Film- und Fernsehakademie produzierte Kurzfilm The Hungerartist in der Rolle D (2021, Regie: Oscar Zoche) einer Erzählung frei nach Kafkas Ein Hungerkünstler und der von der TU Ilmenau produzierte Kurzfilm Keep it real in der sie R.E.D spielte (2022, Regie: Ana Isabel Pereira Barbosa).

Für das Streamingportal von RTL, RTL+ spielt sie die Alexandra in einer Episodennebenrolle der Comedy, Mockumentary Serie Wrong unzensiert (2022, Regie: David Helmut).

Neben der Schauspielerei ist sie auch als Sprecherin tätig. In der Audible-Produktion Der Moment (Staffel 5, Episode 11) sprach sie 2020 die deutsche Stimme der Transaktivistin Lilit Martirosyan, in der Sendung Breitband des Senders Deutschlandfunk Kultur mit dem Thema Design Justice sprach sie die deutsche Stimme von Sasha Costanza-Chock und in der Hamburger Kunsthalle war sie in der Ausstellung „Femme Fatale“ zu hören, wo sie die Audiotour für Erwachsene und Kinder sprach.

Als Transgender Consultant stand sie 2021 den Autoren Rafael Parente, Peter Kocyla und Vivien Hoppe beratend zur Seite und begleitete die Dreharbeiten der Amazon-Serie Luden (Staffel 1) in München.

Theater (Auswahl)

Filmografie (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. 1 2 Crew United. Abgerufen am 20. November 2021.
  2. 1 2 3 4 5 6 Ilonka Petruschka bei Castupload. Abgerufen am 20. November 2021.
  3. 1 2 3 Trans-Frau im ARD-Krimi: Ilonka Petruschka gibt Film-Debüt. 12. Dezember 2019, abgerufen am 20. November 2021.
  4. ↑ Ilonka – YouTube. Abgerufen am 21. November 2021.
  5. ↑ USFÖ-Perlen: die erste Ernte. In: aufrechtgehn.de. 14. September 2014, abgerufen am 20. November 2021 (deutsch).
  6. ↑ Call of Salomé. Abgerufen am 20. November 2021 (deutsch).
  7. ↑ Premierenzeitung der Schaubühne / 2. Hälfte 2019/20 by Schaubühne Berlin – Issuu. Abgerufen am 20. November 2021 (englisch).
  8. ↑ A Hunger Artist. In: DFFB. Abgerufen am 14. September 2022 (deutsch).
  9. ↑ Wrong – unzensiert, TV-Serie, 2021–2023 | Crew United. Abgerufen am 30. Oktober 2022.
  10. ↑ "Design Justice" – Der Kampf für diskriminierungsfreie Technologien. Abgerufen am 20. November 2021.
  11. ↑ Luden, TV-Serie, 2021 | Crew United. Abgerufen am 20. November 2021.
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