Inken Schmidt-Voges (* 1. Juli 1973 in Bochum) ist eine deutsche Historikerin.

Leben

Von 1992 bis 1994 studierte sie mittlere und neuere Geschichte, Fachjournalistik, Slawistik und Kunstgeschichte in Gießen und von 1994 bis 1998 mittlere und neuere Geschichte, Soziologie und Kunstgeschichte in Kiel. Von 1999 bis 2002 war sie Stipendiatin am DFG-Graduiertenkolleg „Imaginatio borealis. Bilder des Nordens“ an der Universität Kiel. Nach der Promotion 2003 „De antiqua claritate et clara antiquitate Gothorum. Gotizismus als Identitätsmodell im frühneuzeitlichen Schweden“ war sie von 2003 bis 2005 freie Projektarbeiterin und in Elternzeit. Von 2005 bis 2014 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar sowie am Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit, Universität Osnabrück. Von 2008 bis 2011 leitete sie das DFG-Projektes „Friedensbildung. Rechtstransfer zwischen dem Alten Reich und Schweden um 1600“. Nach der Habilitation 2012 und der Verleihung der Venia legendi für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Osnabrück für ihre Habilitationsschrift „Mikropolitiken des Friedens. Semantiken und Praktiken des Hausfriedens im 18. Jahrhundert“ vertrat sie 2013 die Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit in Osnabrück. Seit 2014 leitet sie das DFG-Projekt „Mediale Konstruktionen des Friedens in Europa 1710–1721“. 2014 nahm sie den Ruf auf die Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit der Philipps-Universität Marburg an.

Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind politische Kultur und Kommunikation im frühneuzeitlichen Europa, Haus, Haushalt und Familie im Europa der Frühen Neuzeit, Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit, Nord-, Nordwest- und Mitteleuropa in der Frühen Neuzeit, Kulturkontakte und Transferprozesse und historische Friedensforschung.

Werke (Auswahl)

  • Wilhelm Tell in der politischen Kultur der alten Eidgenossenschaft, Kiel 1999, OCLC 247297632 (zugleich: Magisterarbeit, Universität Kiel 1999).
  • mit Annelore Engel-Braunschmidt, Gerhard Fouquet und Wiebke von Hinden (Hrsg.): Ultima Thule. Bilder des Nordens von der Antike bis zur Gegenwart (= Imaginatio borealis. Bilder des Nordens, Bd. 1), Frankfurt am Main 2001, ISBN 3631370911.
  • De clara antiquitate et antiqua claritate Gothorum. Gotizismus als Identitätsmodell im frühneuzeitlichen Schweden (= Imaginatio borealis. Bilder des Nordens, Bd. 4), Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-631-52140-5 (zugleich: Dissertation, Universität Kiel, 2003).
  • Ehe – Haus – Familie. Soziale Institutionen im Wandel 1750–1820, Köln 2010, ISBN 978-3-412-20539-3.
  • mit Siegrid Westphal, Tobias Bartke, Volker Arnke (Hrsg.): Pax perpetua. Neuere Forschungen zum Frieden in der Frühen Neuzeit (= Bibliothek altes Reich, Bd. 8), München 2010, ISBN 978-3-486-59820-9.
  • mit Siegrid Westphal und Anette Baumann (Hrsg.): Venus und Vulcanus. Ehen und ihre Konflikte in der Frühen Neuzeit (= Bibliothek altes Reich, Bd. 6), München 2011, ISBN 978-3-486-57912-3.
  • mit Simone Derix, Joachim Eibach, Philip Hahn, Elizabeth Harding und Margareth Lanzinger (Hrsg.) Das Haus in der Geschichte Europas. Ein Handbuch, Berlin 2015, ISBN 3-11-035888-3.
  • mit Nils Jörn (Hrsg.): Mit Schweden verbündet – von Schweden besetzt. Akteure, Praktiken und Wahrnehmungen der schwedischen Herrschaft im Alten Reich während des Dreißigjährigen Krieges, Hamburg 2015, ISBN 978-3-8300-8818-9.
  • Mikropolitiken des Friedens. Semantiken und Praktiken des Hausfriedens im 18. Jahrhundert (= Bibliothek altes Reich, Bd. 18), Berlin 2015, ISBN 3-11-040216-5 (zugleich: Habilitationsschrift, Universität Osnabrück, 2011).
  • mit Ana María Crespo Solana (Hrsg.): New worlds? Transformations in the culture of international relations c. 1713, Aldershot 2017, ISBN 978-1-47246390-6.

Einzelnachweise

  1. Schmidt-Voges, Inken. In: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender Online. degruyter.com, abgerufen am 3. Juni 2020 (Begründet von Joseph Kürschner, ständig aktualisierte zugangsbeschränkte Onlineausgabe).
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