Insterburg & Co. war eine deutsche Komikerband, die in der Urbesetzung von 1967 bis 1979 bestand.
Geschichte
Der Bandname leitet sich vom Künstlernamen Ingo Insterburgs († 2018) ab. Die weiteren Mitglieder waren Karl Dall († 2020), Peter Ehlebracht und Jürgen Barz.
Das Quartett Insterburg & Co. kultivierte in den 1960er- und 1970er-Jahren die „Kunst des höheren Blödsinns“ und stand dabei in einer Reihe mit Schobert & Black und Ulrich Roski. Gelegentlich wurden sie als „Blödelbarden“ bezeichnet. Beeinflusst von zeitgenössischen britischen Vorbildern wie der Bonzo Dog Doo-Dah Band und Bob Kerr's Whoopee Band, bestand ihr Programm aus komischen Musikstücken und spontaner Stand-up-Comedy (obwohl es den Begriff damals in Deutschland noch gar nicht gab). Bei letzterem nahmen sich die vier oft gegenseitig auf die Schippe. Sie vertonten ihre Sketche und Lieder in der Regel mit häufig von Ingo Insterburg selbstgebauten Instrumenten, von denen viele aus umfunktionierten Küchen-, Garten- und sonstigen Alltagsgeräten bestanden. Während der Auftritte forderte Karl Dall Ingo Insterburg häufig scherzhaft auf, die ungewöhnlichen Instrumente zu „erklären“; er selbst trat unter anderem als Parodist von Hans Albers in Erscheinung.
1968 wirkte das Quartett gemeinsam mit den Jacob Sisters im Kinofilm Quartett im Bett (Untertitel: Klatsch, Klatsch, Schenkelchen – Opa wünscht sich Enkelchen) mit, im folgenden Jahr in Charley’s Onkel und 1973 in Chapeau Claque. Die Band war mehrfach in der Show Dalli Dalli zu Gast und trat häufig in der Sendung Musikladen auf. Aufgrund der Tatsache, dass es zu dem Zeitpunkt in Westdeutschland nur drei Fernsehprogramme (ARD, ZDF und die Dritten Programme) gab, wurde die Band schnell einem breiten Publikum bekannt. Ihr Humor machte sie populär; Ausschnitte der Musikladen-Shows werden bis heute wiederholt.
Die Band veröffentlichte zahlreiche Schallplatten, die das gleiche Konzept verfolgten. Neben Alben mit Live- oder Studiomusik erschienen einige Sketch-Sammlungen. Ein bekanntes Stück der Gruppe ist Ich liebte ein Mädchen aus dem Jahr 1974, das von Ingo Insterburg gesungen wurde und sich viereinhalb Monate in den deutschen Singlecharts hielt. Als sich die Gruppe 1979 trennte, startete Dall eine Solokarriere als Sänger, Komiker, Schauspieler und Fernsehmoderator.
Spätere Formationen
Ingo Insterburg stellte eine neue Band unter demselben Bandnamen zusammen, mit der er mehrere Tourneen absolvierte. Zu ihr gehörten Marian Majaran, Jupi Sirius und Georg Himmelblau. 1994 löste er die Band wieder auf.
2005 traten Ingo Insterburg und Karl Dall wieder gemeinsam als Insterburg & Co. auf.
Nachwirkungen
1995 wurde Ich liebte ein Mädchen in Pankow von Ingo Insterburg als Solokünstler erneut veröffentlicht. Eine Coverversion dieses Liedes ist Für immer immer auf dem Album 3 is ne Party von Fettes Brot aus dem Jahre 2013, das sich ebenfalls in den Singlecharts platzieren konnte.
Diskografie
Chartplatzierungen Erklärung der Daten | ||||||||||||||||||||||||
Alben | ||||||||||||||||||||||||
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Singles | ||||||||||||||||||||||||
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Alben
- 1968: Quartett im Bett
- 1968: Eins – zwei – drei und Zwischenspiel… Ein Pop-Cabaret
- 1969: Pop-Klamotten
- 1970: Laßt uns unsern Apfelbaum
- 1971: Musikalisches Gerümpel
- 1972: Insterburger Sketsch Up
- 1973: Lieder aus Kunst und Honig
- 1973: Die Hohe Schule der Musik
- 1973: Insterburger Sketsch Up Nr. 2 – Fritz hat ’ne Meise
- 1974: Herzlichen Glückwunsch zur Eintrittskarte
- 1975: Instrumentenschlacht
- 1976: Nur Engel singen schöner
- 1976: Die Königsblödler
- 1977: Musik im Eimer
- 1978: Live 78 – Gibt es was Besseres?
- 1978: Sketch as Sketch can
Singles
- 1969: Klatsch, Klatsch Schenkelchen, Opa wünscht sich Enkelchen! / Gilbert (zusammen mit den Jacob Sisters)
- 1969: Liebe Oma / Es gibt keine Treue
- 1974: Ich liebte ein Mädchen / Raucherhusten Blues
- 1975: Diese Scheibe ist ein Hit! / Schönen Dank für den Abend
- 1977: Massagesalon
- 1989: Ich liebte ein Mädchen in Lichterfelde / 13 kleine Affen / Laßt uns unsern Apfelbaum
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Kurzbiografie auf der Website der Band, abgerufen am 27. August 2011
- 1 2 3 Chartquellen: DE
- ↑ Diskografie auf Insterburgs Website (Memento vom 2. Februar 2014 im Internet Archive)
- ↑ Neues Album "3 is ne Party": Fettes Brot auf den Spuren von Karl Dall Rheinische Post, 18. November 2013
- ↑ Lieder aus Kunst und Honig, abgerufen am 24. Gezember 2022