Die International Development Association (IDA), engl. für Internationale Entwicklungsorganisation, ist eine Unterorganisation der Weltbankgruppe, deren Rolle die Armutsbekämpfung in Ländern mit besonders niedrigem Einkommensniveau ist. Sie gewährt den betroffenen Ländern zinslose Langzeit-Kredite zu besonders günstigen Bedingungen.

Geschichte

Die IDA wurde 1960 mit den Mitgliedern Australien, China, Deutschland, Indien, Italien, Kanada, Malaysia, Norwegen, Pakistan, Schweden, Sudan, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten und Vietnam mit einem Gesamtvolumen von 787 Millionen US$ zur Förderung des Wirtschaftswachstums der unterstützten Länder gegründet. Sie ist in rechtlicher und finanzieller Hinsicht von der Weltbank abhängig und wird auch von ihr verwaltet. Die IDA spielt eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Armutsbekämpfungsstrategie der Weltbankgruppe. Sie hat die gleiche Zielsetzung wie die IBRD, gewährt ihre Kredite jedoch zu weitaus günstigeren Bedingungen (zinslos, Laufzeit 35 oder 40 Jahre, 10 Freijahre, Bearbeitungsgebühr von 0,75 % pro Jahr) an ärmere Länder. Formale Zugangsvoraussetzung zu den IDA-Krediten ist ein durchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen von bis zu 1506 US$ pro Jahr. Wegen der begrenzten IDA-Mittel gilt aber in der Vergabepraxis als Obergrenze ein Pro-Kopf-Einkommen von 885 US$.

Der erste IDA-Kredit über 9 Millionen US-Dollar wurde am 12. Mai 1961 für ein Straßenbauprojekt in Honduras vergeben.

Im Geschäftsjahr 2003 vergab die IDA Kredite und Zuschüsse in Höhe von circa 7,3 Mrd. US$ für 141 Projekte und Programme in 55 Ländern. Seit einigen Jahren wird die Mittelvergabe an die einzelnen Länder verstärkt an die Existenz entwicklungsförderlicher Rahmenbedingungen geknüpft. Seit 1999 spielen Fragen der guten Regierungsführung – unter anderem Verantwortlichkeit, Transparenz, Rechtsstaatlichkeit und Partizipation – in diesem Zusammenhang eine maßgebliche Rolle.

Anders als die IBRD beschafft sich die IDA die Mittel für ihre Kredite nicht auf den Kapitalmärkten, sondern finanziert sie aus Beiträgen der Mitgliedsländer, Gewinnüberweisungen der IBRD sowie zunehmend auch aus Kreditrückzahlungen. Bei der 13. Wiederauffüllung von IDA (IDA 13) stellten die IDA-Geberländer 14,5 Mrd. US$ zusätzlich zur Verfügung (deutscher Kapitalanteil: 10,3 %, deutscher Stimmrechtsanteil circa 7,0 %). Die Wiederauffüllung ermöglichte der IDA zwischen 2002 und 2005 ein Kreditvolumen in Höhe von ca. 26 Mrd. US$.

Wiederauffüllungsvolumen der IDA

Die Internationale Entwicklungsorganisation füllt derzeit nach einer dreijährigen Laufzeit ihr Gesamtausleihvolumen durch Geberländer neu auf:

IDA-Nr.LaufzeitGesamtvolumenAnteil Deutschlands
IDA 19 2020–2026 82 Mrd. USD 1,6 Mrd. EUR
IDA 182017–202075 Milliarden US-Dollar1,6 Mrd. EUR
IDA 172014–201752,1 Milliarden US-Dollar1,72 Mrd. USD
IDA 162011–201449,3 Milliarden US-Dollar1,86 Mrd. USD
IDA 152008–201141,7 Milliarden US-Dollar1.93 Milliarden US-Dollar (7,11 Prozent)
IDA 142006–200835,4 Milliarden US-Dollar1.46 Milliarden US-Dollar (7,96 Prozent)
IDA 132003–200622,9 Milliarden US-Dollar1,31 Milliarden US-Dollar (10,3 Prozent)
IDA 122000–200320,5 Milliarden US-Dollar1,27 Milliarden US-Dollar (11 Prozent)
IDA 111997–200019,4 Milliarden US-Dollar0.84 Milliarden US-Dollar (11 Prozent)
IDA 101993–199622,7 Milliarden US-Dollar2,00 Milliarden US-Dollar (11 Prozent)
IDA 91991–199315,5 Milliarden US-Dollar
IDA 81987–198912,4 Milliarden US-Dollar
IDA 71985–19879 Milliarden US-Dollar
IDA 61982–198512,6 Milliarden US-Dollar1,50 Milliarden US-Dollar (12,50 Prozent)
IDA 51979–19827,69 Milliarden US-Dollar838,8 Millionen US-Dollar (10,91 Prozent)
IDA 41975–19794,50 Milliarden US-Dollar514,5 Millionen US-Dollar (11,43 Prozent)
IDA 31972–19742,44 Milliarden US-Dollar234 Millionen US-Dollar (9,59 Prozent)
IDA 21,20 Milliarden US-Dollar117 Millionen US-Dollar (9,75 Prozent)
IDA 11964–?744,73 Millionen US-Dollar72,6 Millionen US-Dollar (9,75 Prozent)
BeginnSeptember 1960-756,56 Millionen US-Dollar52,96 Millionen US-Dollar (7,7 Prozent)

Einzelnachweise

  1. 1 2 IDA: International Development Association werk=Press Release No.1. (PDF 480 KB) 26. September 1960, abgerufen am 18. April 2020 (englisch).
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