Ioan Mircea Pașcu (* 17. Februar 1949 in Satu Mare, Kreis Satu Mare) ist ein rumänischer Politiker und Mitglied des Europäischen Parlaments für die Partidul Social Democrat.
Pașcu war vom 28. Dezember 2000 bis zum 28. Dezember 2004 rumänischer Verteidigungsminister.
Im Zuge der Aufnahme Rumäniens in die Europäische Union gehört er seit dem 1. Januar 2007 dem Europäischen Parlament an und ist dort Mitglied in der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament. Im November 2014 wurde er zum Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments gewählt.
Ioan Mircea Pașcu wurde im Bericht des Ermittlers des Europarats zu illegalen Aktivitäten des US-Geheimdienstes CIA in Europa, Dick Marty, namentlich genannt als eine der Personen, die geheime Foltergefängnisse auf dem Militärstützpunkt Mihail Kogălniceanu autorisierten oder zumindest davon wussten und zu verantworten haben.
Pașcu wurde zum Nachfolger für die ins EU-Parlament wechselnde Kommissarin für Regionalpolitik, Corina Crețu, für die letzten sechs Wochen der Juncker-Kommission nominiert. Dafür sollte er nicht nur Gehalt und Zuschläge für den Umzug, sondern auch eine volle, lebenslange Pension von bis zu 60 Prozent des Kommissargehalts, weil diese nicht von der Amtsdauer abhängig ist, erhalten. Die lebenslange Pension wurde mit 20.000 Euro brutto pro Monat errechnet. Dies sorgte für heftige Kritik. Im September 2019 zog die rumänische Regierung seine Nominierung zurück.
Posten als MdEP
- Stellvertretender Vorsitzender im Ausschuss für auswärtige Angelegenheiten, Menschenrechte, Gemeinsame Sicherheit und Verteidigungspolitik
- Mitglied in der Delegation für die Beziehungen zu Japan
- Stellvertreter im Ausschuss für Verkehr und Fremdenverkehr
- Stellvertreter im Unterausschuss für Sicherheit und Verteidigung
- Stellvertreter in der Delegation für die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten
Einzelnachweise
- ↑ Secret detentions and illegal transfers of detainees involving Council of Europe member states: second report (PDF-Datei; 794 kB) 7 June 2007, Dick Marty
- ↑ EU-Interims-Kommissar erhält 20.000 Euro Pension. In: vol.at. 10. September 2019, abgerufen am 13. September 2019.
- ↑ Peter Müller: Nachbesetzungen bei EU-Kommission: Sechs Wochen kaum Arbeit, satter Verdienst, lebenslang Rente aus Brüssel. In: Spiegel Online. 9. September 2019 (spiegel.de [abgerufen am 13. September 2019]).
- ↑ Salzburger Nachrichten: Nach Kritik verzichtet Rumänien auf Übergangs-EU-Kommissar. Abgerufen am 13. September 2019.
Weblinks
- Ioan Mircea Pașcu in der Abgeordneten-Datenbank des Europäischen Parlaments