Als Iodite werden die Salze der Iodigen Säure bezeichnet, welche das Iodit-Anion IO2− enthalten. Iod liegt hierbei in der Oxidationsstufe +3 vor. Iodite sind nur als reaktive Intermediate in wässriger Lösung bekannt und konnten bisher nicht als Reinstoffe in fester Form isoliert werden.
Klassifizierung
Iodite gehören zur Stoffgruppe der Salze von Halogensauerstoffsäuren und dabei zur Untergruppe der Salze von Iodsauerstoffsäuren (mit Anionen des Formeltyps IOn− mit n = 1, 2, 3, 4; bei Periodaten weitere Varianten) bzw. zur Untergruppe der Halogenite (Salze von Halogenigen Säuren mit Anionen des Formeltyps XO2− mit X = Cl, Br, I, At).
Auftreten
Iodit IO2− entsteht intermediär in wässriger Lösung bei der in zwei Teilschritten erfolgenden Disproportionierung von Hypoiodit IO− in Iodid I− und Iodat IO3−:
1) Disproportionierung von Hypoiodit zu Iodid und Iodit:
2) Hypoiodit oxidiert Iodit zu Iodat und wird selbst zu Iodid reduziert:
3) Gesamtreaktion:
Oxidationsstufe des Iods | −1 | +1 | +3 | +5 | +7 |
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Name | Iodide | Hypoiodite | Iodite | Iodate | Periodate |
Formel des Anions | I− | IO− | IO2− | IO3− | IO4−, IO65− und weitere |
Einzelnachweise
- 1 2 A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. De Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 463–465, 474–475 (eingeschränkte Vorschau der 101. Auflage in der Google-Buchsuche).