Isidor Bogdan Zahradník (* als Bogdan Zahradnik am 25. Juni 1864 in Hostačov; † 19. Februar 1926 in Wien) war Prämonstratenser und Politiker.
Leben
Bogdan Zahradník wurde als Kind einer Gärtnerfamilie geboren, besuchte von 1871 bis 1875 die Volksschule und ab 1875 das Gymnasium in Deutschbrod. Er trat in den Prämonstratenserorden ein und wurde am 14. Oktober 1883 im Kloster Strahov in Prag eingekleidet. Er erhielt den Ordensnamen Isidor. Von 1884 bis 1888 studierte er Theologie an der Universität Prag, legte am 29. April 1888 die feierliche Profess ab und wurde am 5. Juli 1888 zum Priester geweiht.
Er war Kaplan in Rochlice und ab 1890 in Iglau. Am 3. November 1897 promovierte er an der Universität Prag. Ab 1898 war er Bibliothekar im Kloster Strahov, am 1. Juli 1904 wurde er Mitglied der Böhmischen Akademie der Wissenschaften.
Seine politische Tätigkeit begann 1907 als Reichstagsabgeordneter der Arbeiterpartei im Reichsrat in Wien, er wurde aber 1911 aus der Partei ausgeschlossen und verzichtete 1917 auf das Reichstagsmandat.
Nach dem Zusammenbruch der Habsburger-Monarchie wurde er am 14. November 1918 der erste tschechische Eisenbahnminister. Er schloss sich der Tschechischen Nationalkirche an und trat am 23. Dezember 1919 aus dem Prämonstratenserorden aus. In weiterer Folge war er 1920 Vorsitzender der Wappenkommission und Gesandter Tschechiens bei der österreichischen Sektion der Reparationskommission. 1925 wurde er zum Direktor der Prager Hypothekenbank bestellt. Er trat 1926 – kurz vor seinem Tod – zur orthodoxen Kirche über.
Literatur
- Joachim F. Angerer: Dr. Isidor Bogdan Zahradnik O. Praem. (1824–1926), Konventuale des Stiftes Strahov/Prag und Jakob Kern O. Praem. (1897–1924), Stift Geras In: Geraser Hefte Nr. 39 Jahrgang 1997. Ferd. Berger, Horn 1997