Itter
Itterbach, Itterbecke

Pegel an der Itter in Kotthausen

Daten
Gewässerkennzahl DE: 4414
Lage Landkreis Waldeck-Frankenberg, Hessen; Hochsauerlandkreis, Nordrhein-Westfalen (Deutschland)
Flusssystem Weser
Abfluss über Diemel Weser Nordsee
Quelle im Rothaargebirge zwischen Hopperkopf und Clemensberg
51° 15′ 19″ N,  35′ 8″ O
Quellhöhe 770 m ü. NHN
Mündung zwischen Bontkirchen und Heringhausen in den DiemelseeKoordinaten: 51° 22′ 1″ N,  41′ 16″ O
51° 22′ 1″ N,  41′ 16″ O
Mündungshöhe 376 m ü. NHN
Höhenunterschied 394 m
Sohlgefälle 20 
Länge 19,3 km (bis Diemelsee)
Einzugsgebiet 52,065 km²
Abfluss MNQ
MQ
100 l/s
1,176 m³/s
Linke Nebenflüsse siehe unten
Rechte Nebenflüsse siehe unten
Durchflossene Stauseen Diemelsee
Gemeinden Willingen, Diemelsee

Die Itter ist ein 19,3 km langer, südwestlicher und orographisch linker Nebenfluss der Diemel im Landkreis Waldeck-Frankenberg in Hessen und im Hochsauerlandkreis in Nordrhein-Westfalen.

Etymologie

In historischen Quellen wird die Itter ebenfalls als Itterbecke und Itterbach erwähnt. Louis Friedrich Christian Curtze hat in seinem Werk Die Ortsnamen des Fürstenthums Waldeck den Namen Itter auf keltischen Ursprung zurückgeführt. Die Bedeutung von Itter im Keltischen ist Wasser.

Geographie

Verlauf

Die Itter entspringt im Nordteil des Rothaargebirges und im Nordwestteil von Hessen im Naturschutzgebiet Alter Hagen bei Willingen wenige Meter östlich der Grenze zu Nordrhein-Westfalen an der Nahtlinie der Bergregionen Upland und Sauerland. Ihre Quelle liegt in bewaldeter Landschaft auf etwa 770 m ü. NHN zwischen Hopperkopf (832,3 m) im Südosten und Clemensberg (ca. 837 m) im Westen.

Von dort fließt die Itter in nördlicher Richtung östlich vorbei am Mühlenkopf und an Willingen-Stryck nach Willingen, dabei den Willinger Viadukt unterquerend, und danach östlich vorbei am Hohen Eimberg (806,1 m) nach Willingen-Schwalefeld. Etwas weiter nordostwärts verläuft der Fluss auf rund 4 km Länge als Grenzfluss der eingangs genannten Bundesländer in Richtung Nordosten. Dabei fließt er etwa parallel zur einige Kilometer weiter östlich verlaufenden Diemel und tangiert als Grenzfluss den Briloner Ortsteil Bontkirchen.

Etwa 2,7 Flusskilometer unterhalb der Ortschaft mündet die Itter im Gebiet der hessischen Gemeinde Diemelsee 3,2 km westlich von dessen Ortsteil Heringhausen auf 376 m Höhe in den Westarm des Stausees Diemelsee, innerhalb vom Naturschutzgebiet Diemelsee, in dem sie der Diemel zufließt.

Einzugsgebiet und Zuflüsse

Das Einzugsgebiet der Itter ist 52,065 km² groß. Zu ihren Zuflüssen gehören mit orographischer Zuordnung (l = linksseitig, r = rechtsseitig), Gewässerlänge, Mündungsort mit Itterbachkilometer und – wenn bekannt – Einzugsgebietsgröße und Mündungshöhe in Meter (m) über Normalhöhennull (NHN) (flussabwärts betrachtet)/:

  • Hemeke (l; 1,7 km), oberhalb Stryck (nahe km 16,05), auf ca. 635 m
  • Aarbach (Aar; r; 8,8 km), zwischen Willingen und Bontkirchen (nahe km 6,3), 9,006 km², auf ca. 443 m
  • Dommelbach (l/r; 4,9 km), oberhalb Bontkirchen (nahe km 4,2), 9,423 km², auf ca. 414 m

Kurioses zu Länge und Einzugsgebiet

Interessant an dem Diemel-Zufluss Itter ist, dass er bis zu seiner Mündung in den Diemelsee 3,1 km länger ist als die Diemel bis zu deren Einfluss in den Stausee (19,3 km gegenüber 16,2 km) und auch über ein 9,33 km² größeres Einzugsgebiet verfügt (48,294 gegenüber 38,964 km²). Daher wäre streng genommen wohl die historisch als Nebenfluss geführte Itter mindestens als gleichberechtigter Quellfluss der Diemel anzusehen.

Wasserscheiden

Geschichte

Erdgeschichtlich liegt die Itter in einer rund 240 Millionen Jahre alten Flusslandschaft. Die Quellregion befindet sich im Rheinischen-Schiefergebirge und wird der Zeit von Devon und Karbon zugeordnet.

Pegel

Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Hann. Münden betreibt eine Messstation zur Erfassung des Zuflusses der Itter in den Diemelsee. Die Einrichtung liegt an der Itter im Bereich der Ländergrenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Hessen. Die Anlage mit Pegelhäuschen befindet sich vor dem Einlauf der Itter zum Diemelsee im Bereich von Kotthausen III. Die Pegelmesswerte sind online verfügbar.

Literatur

  • Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch: Etymologie der Gewässernamen und der zugehörigen Gebiets-, Siedlungs- und Flurnamen, Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2014, ISBN 978-3-11-033859-1

Einzelnachweise

  1. Topografische Karte 1:25.000
  2. 1 2 3 4 5 Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  3. Deutsche Grundkarte 1:5000
  4. 1 2 3 Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  5. Albrecht Greule: Deutsches Gewässernamenbuch Seiten 247–248, (eingesehen am 19. Mai 2019)
  6. Louis Friedrich Christian Curtze: Die Ortsnamen des Fürstenthums Waldeck, 1847, S. 22. Zugriff Seite 22 bei Googlebooks
  7. Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
  8. Zwischen Sandstein & Muschelkalk – geologische Spurensuche an Diemel und Twiste (Geopark-Region Nordwaldeck), Geoinformationen zur Diemelregion, auf geopark-waldeck-frankenberg.de
  9. Grundwasserkörper – Abgrenzung und Beschreibung (Memento des Originals vom 9. Juli 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Bestandsaufnahme vom MKULNV NRW (Umweltministerium), auf daten.flussgebiete.nrw.de
  10. Pegel Kotthausen (Wasserschifffahrtsamt Hannoversch-Münden), abgerufen am 13. November 2010, auf pegelonline.wsv.de
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