Iturup | ||
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Lage und Karte von Iturup | ||
Gewässer | Pazifischer Ozean | |
Inselgruppe | Kurilen | |
Geographische Lage | 45° 2′ N, 147° 37′ O | |
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Länge | 200 km | |
Breite | 27 km | |
Fläche | 3 166,64 km² | |
Höchste Erhebung | Stokap 1634 m | |
Einwohner | 7500 2,4 Einw./km² | |
Hauptort | Kurilsk | |
NASA-Aufnahme der Südspitze von Iturup mit dem Vulkan Berutarube |
Iturup (russisch Итуруп; japanisch 択捉島 Etorofu-tō) ist eine Insel des Kurilen-Archipels. Die Insel gehört de facto zu Russland, wird aber von Japan als Teil der Unterpräfektur Nemuro, Hokkaidō beansprucht.
Der Name stammt aus der Ainu-Sprache, vermutlich von etu-oro-o-p (エトゥオロオㇷ゚) für „Ort mit dem Kap“ oder etu-or-o-p (エトゥオㇿオㇷ゚) für „Person/Gegenstand mit Nasenwasser“, was sich darauf beziehen soll, dass sich hier früher ein Stein befand, der aussah wie eine Person mit einer laufenden Nase.
Geographie
Iturup liegt nordöstlich von Hokkaidō, nahe dem südlichen Ende der Inselkette der Kurilen. Mit einer Fläche von 3.166,64 km² ist sie mit Abstand die größte Kurilen-Insel. Iturup ist etwa 200 km lang, bei einer Breite von 7 bis 27 km.
Die wichtigste Siedlung der Insel ist die Stadt Kurilsk mit ca. 2.000 Bewohnern. Insgesamt leben auf Iturup etwa 7500 Menschen (Stand: 2003). Die Insel verfügt über zwei Flughäfen: den Flughafen Iturup im nördlichen Teil der Insel (IATA-Flughafencode: ITU, ICAO-Code: UHSI) und die Luftwaffenbasis Burewestnik im zentralen Teil (IATA-Flughafencode: BVV, ICAO-Code: UHSB).
Geschichte und Politik
Iturup wurde ursprünglich von Ainu bewohnt. Im späten 18. Jahrhundert kamen russische Siedler auf die Insel. Im Jahr 1800 wurde auf Iturup eine japanische Garnison stationiert. Die Insel wurde von Japan als Verbannungsort für politische Häftlinge und Strafgefangene genutzt.
1855 wurde die Insel durch den Vertrag von Shimoda zu japanischem Territorium. 1945 wurde Iturup von sowjetischen Truppen besetzt. Seit 1946 gehört die Insel nach sowjetischer bzw. seit 1991 russischer Auffassung zu russischem Staatsgebiet. Zu den Südlichen Kurilen zählend, ist die Insel Gegenstand des Kurilenkonflikts: Die Hoheit über Iturup wird von Japan beansprucht.
Speziell für gegenseitige visafreie Besuche durch russische Inselbewohner und japanische Bürger wurde 2012 ein Fahrgastschiff, die Etopirika, gebaut.
Am 6. September 2022 kündigte Russland einseitig den Vertrag für visafreie Besuche.
Vulkane auf Iturup
(Quelle: )
- Atsonupuri
- Baranski-Vulkan
- Berutarubesan (Berutarube)
- Chirippusan (Chirip)
- Etorofu-Yakeyama (Grozny Group)
- Hitokappu-Volcano-Group (Bogatyr Ridge)
- Moekeshiwan Caldera (Lvinaya Past)
- Kudrjawy; Myororo-Dake (Medvezhia)
- Odamoisan (Tebenkov)
- Rakkibetsu-Dake (Demon)
- Rucharu (Golets-Tornyi Group)
- Sashiusu-Dake (Baransky)
- Tsirk Caldera
- Urbich Caldera
Galerie
- Iturup, 1981
- Bäume unter ständigem Wind, 1981
- Kurilsk, lokale Verwaltungsgebäude, 1981
- Kurilsk, 1981
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ アイヌ語地名リスト. (PDF) Präfektur Hokkaido, S. 19, abgerufen am 28. April 2011 (japanisch).
- ↑ 島面積. (PDF; 136 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) Kokudo Chiriin, 1. Oktober 2015, archiviert vom am 15. Juni 2016; abgerufen am 30. Juli 2016 (japanisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Новое судно для безвизовых поездок совершает технический рейс по Курильским островам (Neues Schiff für visafreie Reisen auf einer Testreise zu den Kurilen) (russisch)
- ↑ Японский министр восхитился экономическими успехами Южных Курил (Japanischer Minister begeistert sich für wirtschaftliche Erfolge der Südlichen Kurilen) (russisch)
- ↑ Russia scraps visa-free visits to islands claimed by Japan The Japan Times, 6. September 2022.
- ↑ Smithsonian: Global Volcanism Program. In: Smithsonian Institution Global Volcanism Program. Smithsonian Institution, 2013, abgerufen am 25. Juli 2023 (englisch).