Iunius Bassus Theotecnius (lateinisch Iunius Bassus signo Theotecnius; * wohl Juni/Juli 317; † 25. August 359) war Stadtpräfekt (Praefectus urbi) von Rom.
Leben
Bassus war der Sohn des Konsuls von 331 Iunius Bassus. Nach der Inschrift seines Sarkophages starb Iunius Bassus während seiner Amtszeit als römischer praefectus urbi (Stadtpräfekt) im Alter von 42 Jahren und 2 Monaten. Er war Christ und wird als NEOFITVS, also als Neugetaufter bezeichnet. Die Taufe erhielt er also wie z. B. auch Kaiser Konstantin der Große erst auf dem Sterbebett.
Der Sarkophag des Iunius Bassus
Der Steinsarg wurde im Jahr 1559 in der Confessio der alten Peterskirche in Rom gefunden, er ist in der Schatzkammer des Petersdoms ausgestellt. Es handelt sich um einen äußerst qualitätvollen zweizonigen Säulensarkophag mit christlichen Szenen. Dargestellt sind in der oberen Reihe (von links nach rechts): Abrahamsopfer – Gefangenenführung des Petrus – Thronender Christus – Gefangennahme Christi – Pontius Pilatus. Untere Reihe (von links nach rechts): Hiob – Adam und Eva – Christi Einzug in Jerusalem – Daniel in der Löwengrube – Führung des Paulus zur Hinrichtung.
Auf der Schmalseiten sind Eroten dargestellt, die Trauben lesen und keltern (links oben und unten) sowie Getreide ernten und Jahreszeitendarstellungen (rechts oben und unten).
Siehe auch
Literatur
- Otto Seeck: Bassus 23. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band III,1, Stuttgart 1897, Sp. 108.
- Friedrich Gerke: Der Sarkophag des Iunius Bassus. Ein Meisterwerk der frühchristlichen Plastik. Verlag Gebr. Mann, Berlin 1936.
- Arnold Hugh Martin Jones, John Robert Martindale, John Morris: Iunius Bassus Theotecnius. In: The Prosopography of the Later Roman Empire (PLRE). Band 1, Cambridge University Press, Cambridge 1971, ISBN 0-521-07233-6, S. 155.