Ivan Habernal (* 1983 in Domažlice) ist ein tschechischer Jazzmusiker (Kontrabass, E-Bass, Komposition) und Informatiker.

Leben und Wirken

Habernal erhielt als Kind klassischen Klavierunterricht an der Musikschule. Mit zwölf Jahren spielte er in einer Dixieland-Band; mit 15 Jahren wechselte er zum Bass. Er studierte zunächst Computerwissenschaft. 2009/2010 studierte er E-Bass am Jaroslav Ježek Jazz College in Prag. 2011 entschied er sich gegen ein Studium am Berklee College of Music; stattdessen nahm er Privatunterricht bei John Patitucci, Hans Glawischnig und John Benitez in New York City. 2012 promovierte er über „Semantic Web Search Using Natural Language“.

Habernal trat mit Jazzstars wie Randy Brecker, Bobby Shew, Vince Mendoza (Trumpet Summit Live Prague), 2015 mit der Buddy Rich Big Band sowie mit vielen tschechischen Jazzmusikern (Robert Štolba & Friends), aber auch mit den Popsängern Marta Kubišová und Karel Gott auf. Seit 2013 lebt er in Frankfurt, wo er mit seinem eigenen Quartett und Septett, aber auch im J-Sound Project bekannt wurde. 2020 komponierte er eine fünfteilige Suite für Streichquartett und Jazz-Septett mit dem Titel Suite for Little J, die er mit seinem elfköpfigen Ivan Habernal Orchestra live aufführte. Dafür erhielt er das mit 10.000 Euro dotierte Frankfurter Jazzstipendium 2021.

Neben seiner Tätigkeit als Jazzmusiker arbeitete Habernal als promovierter Wissenschaftler am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt, wo er seit 2021 eine Forschungsgruppe leitete. 2022/23 wirkte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München auf einer Vertretungsprofessur in Computerlinguistik. Seit Oktober 2023 ist er als Professor für Natural Language Processing an der Universität Paderborn tätig.

Diskographische Hinweise

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 Daniella Baumeister: Jazzfacts - mit Ivan Habernal, dem Preisträger des Frankfurter Jazzstipendiums 2021. hr2, 18. Mai 2022, abgerufen am 8. Juni 2022.
  2. 1 2 Ivan Habernal: Academic CV. 2023, abgerufen am 1. Oktober 2023.
  3. Musikalische Ortsbegehungen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 7. Februar 2020, abgerufen am 8. Juni 2022.
  4. Frankfurter Jazzstipendium: Ivan Habernal. Jazz thing, 3. Juni 2022, abgerufen am 8. Juni 2022.
  5. J-Sound: Loose Tongue. Fono-Forum, 17. Dezember 2020, abgerufen am 8. Juni 2022.
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