Jörg Kammler (* 11. Februar 1940 in Berlin; † 27. August 2018 in Osnabrück) war ein deutscher Politikwissenschaftler.

Leben

Von 1965 bis 1967 war er wissenschaftlicher Assistent bei Wolfgang Abendroth am Institut für Wissenschaftliche Politik der Universität Marburg. Nach der Promotion in Marburg 1972 im Fach Politikwissenschaft über die frühen politischen Schriften von Georg Lukács forschte er von 1974 bis 1995 an der Gesamthochschule Kassel als Professor vor allem zur Politik des Nationalsozialismus und zu dessen Auswirkungen in Kassel und Nordhessen. Gemeinsam mit Frank Benseler edierte er eine Ausgabe von Lukács politischen Schriften.

Jörg Kammler war ein Sohn von Hans Kammler, dessen schuldhaft exponierte Funktion in der Zeit des Nationalsozialismus für ihn „ein lebenslang zwingendes Motiv für die kritische Befassung mit der deutschen Zeitgeschichte und mit dem Denken und Handeln ihrer Akteure war“. Er gehörte zu den Mitbegründern des Studienkreises Deutscher Widerstand.

Schriften (Auswahl)

  • Politische Theorie von Georg Lukács. Struktur und historischer Praxisbezug bis 1929. Darmstadt 1974, ISBN 3-472-72594-X.
  • Hg.: Georg Lukács. Taktik und Ethik 1918–1920. Darmstadt 1975, ISBN 3-472-61039-5.
  • mit Dietfrid Krause-Vilmar, Siegfried Kujawski, Wolfgang Prinz und Robert Wilmsmeier: Volksgemeinschaft und Volksfeinde. Kassel 1933–1945. Eine Dokumentation. Fuldabrück 1984, ISBN 3-924259-01-1.
  • Ich habe die Metzelei satt und laufe über .... Kasseler Soldaten zwischen Verweigerung und Widerstand (1939–1945). Eine Dokumentation. Fuldabrück 1997, ISBN 3-924259-09-7.

Einzelnachweise

  1. Elisabeth Abendroth: Ein Leben für historische Aufklärung und soziale Demokratie - Jörg Kammler, in Zeitschrift Sozialismus 10/2018, S. 62–63
  2. Hans-Manfred Bock: Jörg Kammler (†), ein Kasseler Politikwissenschaftler der ersten Stunde, uni-kassel.de, 4. September 2018, abgerufen am 9. Februar 2021.
  3. Elisabeth Abendroth: Ein Leben für historische Aufklärung und soziale Demokratie - Jörg Kammler, in Zeitschrift Sozialismus 10/2018, S. 62–63
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