Der Jüdische Friedhof Floß in Floß, einer Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Neustadt an der Waldnaab (Bayern), liegt auf einer Anhöhe nordöstlich des Ortes, rechts an der Straße nach Flossenbürg.

Geschichte

Die jüdische Gemeinde Floß errichtete 1692 ihren eigenen Friedhof, d. h. sieben Jahre nach der Niederlassungserlaubnis für die ersten Juden in Floß.

Der Friedhof wurde auch von den jüdischen Gemeinden in Schönsee, Waidhaus und bis 1901 auch von der jüdischen Gemeinde in Weiden genutzt. Der Friedhof wurde 1729, 1754 und 1780 erweitert und die Friedhofsfläche beträgt 7,50 Ar. 1775 wurde eine Mauer aus Granit um den Friedhof gebaut, die 1778 und 1842 erweitert wurde. Heute sind noch etwa 400 Grabsteine (Mazewot) erhalten und der älteste ist von 1692. Die letzte Beisetzung fand 1946 statt.

Schändungen

Der Friedhof wurde bereits vor der Zeit des Nationalsozialismus, Ende Oktober 1929, geschändet. Auch nach 1945 geschahen Schändungen, so wurden im August 1997 44 Grabsteine umgeworfen.

Literatur

  • Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Band 1: Aach – Groß-Bieberau. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08077-2 (Online-Version).
  • Renate Höpfinger: Die Judengemeinde von Floß 1684–1942. Die Geschichte einer jüdischen Landgemeinde in Bayern. Kallmünz, Lassleben 1993, ISBN 3-7847-4014-6, (Regensburger Historische Forschungen 14), (Zugleich: Regensburg, Univ., Diss., 1991),
  • Israel Schwierz: Steinerne Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern. Eine Dokumentation. Herausgegeben von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit München. Bayerische Verlags-Anstalt, Bamberg 1988, ISBN 3-87052-393-X, S. 273–274.
  • Mehr als Steine... Synagogen-Gedenkband Bayern. Band I. Hrsg. von Wolfgang Kraus, Berndt Hamm und Meier Schwarz. Erarbeitet von Barbara Eberhardt und Angela Hager unter Mitarbeit von Cornelia Berger-Dittscheid, Hans Christof Haas und Frank Purrmann. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu 2007, ISBN 978-3-89870-411-3, S. 244–252.
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Einzelnachweise

  1. Medienhaus Der Neue Tag: Mauer wieder aufgebaut: Bagger am Friedhof. In: onetz.de. Abgerufen am 1. Juni 2016.

Koordinaten: 49° 43′ 31″ N, 12° 17′ 7″ O

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