J. A. Gilka | |
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Rechtsform | Kommanditgesellschaft |
Gründung | 1836 |
Sitz | Berlin, Kettwig |
Branche | Spirituosen |
J. A. Gilka ist ein traditionsreiches Berlinerisches Unternehmen, welches für seinen Kümmelbranntwein „Kaiser-Kümmel“ bekannt ist. Die Ursprünge des Unternehmens gehen ins 19. Jahrhundert zurück.
Geschichte
Das Unternehmen wurde von Carl Joseph Aloys Gilka (1812–1873) in der Schützenstraße 9 in Berlin-Mitte gegründet. Gilka stammte aus Mähren. Er hatte 1836 eine vorteilhafte Ehe geschlossen; die Mitgift seiner Frau, Auguste Henriette geb. Schmidt, in einer Höhe von 15.000 Talern diente als Grundlage, um die Destillations-, Rum- und Spritfabrik zu gründen. Den Alkohol für die Getränkeherstellung produzierte er in einer Brennerei in Düppel. Sein Unternehmen trug die Initialen seines zweiten und dritten Vornamens mit Familiennamen.
Das bekannteste Produkt von Gilka war der „Kaiser-Kümmel“, ein leicht gesüßter Kümmelbranntwein aus Kümmelöl, Zucker und Spiritus, der 38 % Alkohol enthält und seit 1836 hergestellt wurde. Einigen Quellen zufolge wurde es bei Hofe in Berlin getrunken, mit Sicherheit aber beim Wiener Hofe.
Bekannte Mitglieder der Familie Gilka waren später der Kommerzienrat Theodor Gilka (1841–1907). Er wohnte in Berlin in der Tiergartenstraße 34a und besaß mehrere Landgüter, darunter auch das Rittergut Dessow, auf dem sich eine Brauerei und eine Brennerei befanden. Theodor und Hermann Gilka wurde auf Grund der hohen Qualität ihrer Erzeugnisse zu k.u.k. Hoflieferanten ernannt.
Der Sohn von Theodor Gilka, Arthur Gilka (1875–1937), wurde Kommerzienrat. Reich und angesehen waren ferner Albert und Hermann Gilka. Arthur Gilka legte sich unter anderem 1898 ein Rittergut mit Brennerei in Kartzow zu und produzierte dort Alkohol aus Rüben und Kartoffeln für die Likörherstellung. Auf Arthur Gilka geht auch der Neubau des Gutshauses in Kartzow nach Plänen von Eugen Schmohl ab 1912 zurück. Der Grundbesitz der Familie Gilka lag vor allem in der Mark Brandenburg und in der Lausitz, was sich nach dem Zweiten Weltkrieg als fatal erwies: Die Familie wurde 1954 enteignet und verlor all ihre Produktionsstätten.
Bis 1972 wurde das Geschäft noch von einem Familienmitglied in Hamburg weitergeführt, dann folgte der Verkauf an Underberg. Unter der Bezeichnung J. A. Gilka KG wird heute in Essen-Kettwig der „Kaiser-Kümmel“ produziert.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Familiengeschichten – Treffen der Familien Gilka, Bötzow und Gilka-Bötzow. Bezirksamt Pankow von Berlin, 9. April 2008, abgerufen am 11. September 2011 (Pressemitteilung).
- ↑ Eine Quelle nennt allerdings als Herkunftsort Lokstedt bei Altona: Rudolf Köster: Eigennamen im deutschen Wortschatz. de Gruyter, 2003, ISBN 3-11-017702-1, S. 57.
- ↑ Brennerei in Düppel, vor 1988. (Nicht mehr online verfügbar.) Freie Universität Berlin, 11. Februar 2011, archiviert vom am 13. Dezember 2013; abgerufen am 11. September 2011 (Pressemitteilung). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ bottlestore.de (Memento des vom 15. Juni 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Handbuch des Allerhöchsten Hofes und des Hofstaates Seiner K. und K. Apostolischen Majestät. K.k. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1899, S. 361.
- ↑ maerkische-landsitze.de
- ↑ potsdam.de (Memento des vom 10. September 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF)
- ↑ tagesspiegel.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Marin Majica: Reich mit Schnaps und Bier. Ein Treffen der Berliner Bürgerfamilien Bötzow, Gilka und Gilka-Bötzow. In: Berliner Zeitung, 14. April 2008
- ↑ ecocktail.de (Memento des vom 1. Juni 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.