J. Pat O’Malley (* 15. März 1904 in Burnley, England als James Rudolph O’Malley; † 27. Februar 1985 in San Juan Capistrano, Kalifornien, USA) war ein britisch-irischer Schauspieler, dessen Karriere bei Theater, Film und Fernsehen sich vorrangig in den Vereinigten Staaten abspielte.

Leben

O’Malley wurde als Sohn einer irischen Familie in der englischen Grafschaft Lancashire geboren. Er begann seine Showkarriere in den 1920ern als Sänger und Schauspieler auf britischen Vaudeville-Bühnen. Er trat häufiger mit dem Orchester von Jack Hylton auf und nahm zahlreiche Schallplatten auf, beispielsweise mit Hyltons Orchester das zu seiner Zeit populäre Lied Amy, Wonderful Amy (1930) über die britische Flugpionierin Amy Johnson. Mitte der 1930er-Jahre wanderte er dauerhaft in die Vereinigten Staaten aus. Ab 1940 übernahm er erste Filmrollen, die allerdings meistens eher klein ausfielen. 1944 machte er sein Debüt am Broadway, wo er in den folgenden Jahren unter anderem als William Blore in Agatha Christies Ten Little Indians und als Inspektor Hubbard in Dial M for Murder zu sehen war.

Ende der 1940er-Jahre begann O’Malley eine langjährige Zusammenarbeit mit der Walt Disney Company. Er übernahm Sprechrollen in bekannten Disney-Zeichentrickfilmen wie Alice im Wunderland (1951), 101 Dalmatiner (1961) und Das Dschungelbuch (1967). So sprach er in der englischen Originalfassung von Das Dschungelbuch die Figuren Colonel Hathi und Buzzy. Beim Disney-Spielfilm Mary Poppins lieh er mehreren der animierten Figuren seine Stimme (darunter dem Straßenhändler in der Supercalifragilisticexpialigetisch-Sequenz) und unterrichtete den amerikanischen Hauptdarsteller Dick Van Dyke darin, in der Rolle seiner Figur Bert einen britischen Cockney-Akzent zu sprechen. Van Dyke berichtete später, dass sein Cockney-Akzent oft für unglaubwürdig befunden wurde, und erklärte es damit, dass Disney ihm mit O’Malley einen Iren als Lehrer vorbeigeschickt habe. O’Malley wirkte auch an mehreren Disney-Fernsehserien mit, so in einer festen Rollen als Butler Perkins in der Kinderserie Spin and Marty (1955–1957).

O’Malley trat ab den 1950er-Jahren in zahlreichen Serien auf, darunter Serienklassiker wie Twilight Zone, Rauchende Colts, Perry Mason, Bonanza, Batman, Detektiv Rockford – Anruf genügt und Quincy. In der ersten Staffel der erfolgreichen Sitcom Mein Onkel vom Mars hatte er eine wiederkehrende Nebenrolle als Mr. Burns, der Vorgesetzte von Bill Bixbys Hauptfigur. Im Vergleich zu seinen zahlreichen Fernsehauftritten blieb seine Karriere beim Spielfilm eher zweitrangig: seine Rollen in Spielfilmen wie Zeugin der Anklage (1957), Der lange heiße Sommer (1958) und Hello, Dolly! (1969) fielen meistens eher klein aus. O’Malleys Schauspielkarriere endete 1982 mit Gastauftritten in den Serien Fantasy Island und Taxi. Sein filmisches Schaffen umfasst insgesamt mehr als 240 Film- und Fernsehproduktionen.

Mit seiner Ehefrau Fay M. O’Malley war er von 1936 bis zu seinem Tod verheiratet, das Paar hatte zwei Kinder. O’Malley starb im Februar 1985 im Alter von 80 Jahren an einem Herzleiden im kalifornischen San Juan Capistrano.

Filmografie (Auswahl)

Kino

Fernsehen

Commons: J. Pat O’Malley – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. AMY - Lyrics - International Lyrics Playground. Abgerufen am 1. Oktober 2023.
  2. L. A. Times Archives: Veteran Film-TV Actor J. Pat O'Malley Dies. 1. März 1985, abgerufen am 29. September 2023 (amerikanisches Englisch).
  3. J. Pat O'Malley – Broadway Cast & Staff | IBDB. Abgerufen am 1. Oktober 2023.
  4. Dick Van Dyke blames Mary Poppins accent on Irish actor. 17. Februar 2023 (rte.ie [abgerufen am 1. Oktober 2023]).
  5. L. A. Times Archives: Veteran Film-TV Actor J. Pat O'Malley Dies. 1. März 1985, abgerufen am 29. September 2023 (amerikanisches Englisch).
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