James McBride (* 11. September 1957 in New York City) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller, Journalist und Musiker. Er wurde 2013 für seinen Roman The Good Lord Bird (dt.: Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford) mit dem National Book Award und 2016 von US-Präsident Barack Obama mit der National Humanities Medal ausgezeichnet.
Leben
McBride ist der Sohn eines afroamerikanischen Pastors und einer polnisch-jüdischen Immigrantin. Er wuchs in der New Yorker Sozialsiedlung Red Hook im Bezirk Brooklyn auf. In seiner Autobiographie The Color of Water – A Black man’s Tribute to His White Mother (1995; dt. Die Farbe von Wasser) beschreibt er diese Zeit des Aufwachsens in Armut und die Beziehung zu seiner Mutter.
Er studierte Musik am Oberlin College und im Anschluss Journalismus an der Columbia University in New York. Als Journalist schreibt er für Zeitungen und Zeitschriften wie den Boston Globe, die Washington Post, die New York Times und den Rolling Stone und ist Distinguished Writer-in-Residence der New York University. 2015 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt und 2016 von Präsident Barack Obama mit der National Humanities Medal ausgezeichnet.
James McBride hat drei Kinder und lebt in New York und Lambertville, New Jersey.
Literatur
The Color of Water wurde ein großer Erfolg, blieb zwei Jahre lang auf der Bestseller-Liste der New York Times und wurde in 16 Sprachen übersetzt. Es gilt inzwischen als Klassiker und wird landesweit im Schulunterricht gelesen. Sein Roman Miracle at St. Anna (2002, dt. Das Wunder von St. Anna) über die größtenteils aus afroamerikanischen Soldaten bestehende 92. Infanterie-Division der US-Armee im Zweiten Weltkrieg in Italien wurde von Spike Lee verfilmt.
Für seinen Roman The Good Lord Bird (2013; dt. Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford) erhielt er 2013 den National Book Award for Fiction.
Der Schauspieler und Produzent Ethan Hawke entwickelte auf Basis von Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford die 7-teilige Miniserie The Good Lord Bird, die im Oktober und November 2020 auf Showtime ausgestrahlt wurde.
McBrides Roman Deacon King Kong (2020; dt. Der heilige King Kong) wurde 2021 mit der Andrew Carnegie Medal for Excellence in Fiction sowie mit dem Anisfield-Wolf Book Award und dem Thurber Prize for American Humor ausgezeichnet.
Musik
McBride war als Tenorsaxofonist Mitglied der Rock Bottom Remainders, einer Band aus Schriftstellern, zu denen unter anderen Dave Barry, Stephen King, Amy Tan, Scott Turow und Matt Groening gehörten. Er tourte mit dem Jazz-Sänger Little Jimmy Scott und schrieb Stücke für Anita Baker, Grover Washington Jr. und Gary Burton. Er komponierte Musik zu dem Dokumentarfilm Right to Return von Jonathan Demme über die Stadt New Orleans sowie das Musical Bobos. 1993 wurde er mit dem Stephen Sondheim-Preis des American Music Festivals ausgezeichnet.
Werke
- The Color of Water: A Black Man's Tribute to His White Mother (Autobiographie, 1995)
- Die Farbe von Wasser, dt. von Monika Baark, Berlin-Verlag, Berlin 1999. ISBN 978-3-8270-0273-0
- Miracle at St. Anna (Roman, 2002)
- Das Wunder von St. Anna, dt. von Dt. von Silvia Morawetz und Werner Schmitz; Bloomsbury Berlin, Berlin 2004. ISBN 978-3-8270-0482-6
- Song Yet Sung (Roman, 2008)
- The Good Lord Bird (Roman, 2013)
- Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford; dt. von Werner Löcher-Lawrence, btb, München 2015. ISBN 978-3-442-75489-2
- Kill 'Em and Leave: Searching for James Brown and the American Soul (Biographie, 2016)
- Black and Proud – Auf der Suche nach James Brown und der Seele Amerikas; dt. von Werner Löcher-Lawrence; btb, München 2017. ISBN 978-3-442-75714-5
- Five-Carat Soul (Roman, 2017)
- Deacon King Kong (Roman, 2020)
- Der heilige King Kong; dt. von Werner Löcher-Lawrence, btb, München 2021. ISBN 978-3-442-75924-8
Drehbücher
- Miracle at St. Anna (2008; dt.: Buffalo Soldiers ’44 – Das Wunder von St. Anna)
- Red Hook Summer (2012; Regie: Spike Lee)
Weblinks
- James McBride in der Internet Movie Database (englisch)
- Offizielle Homepage
Einzelnachweise
- ↑ Nach anderen Angaben am 4. September 1957