Jan Maurits Quinkhard (* 28. Januar 1688 in Rees; † 11. November 1772 in Amsterdam) war ein niederländischer Maler deutscher Herkunft.
Leben
Quinkhard war der Sohn des deutschen Malers Julius Quinkhard, bei dem er zuerst in die Lehre ging. Um 1710 ging er nach Amsterdam und lernte bei Arnold Boonen (1669–1729), Christoffel Lubienietski (1659–1729) und Nicolaes Verkolje (1673–1746). Am 21. Oktober 1723 erhielt er das Amsterdamer Bürgerrecht. Er arbeitete und lebte dort, malte familiäre, allegorische und mythologische Motive, historische Bilder oder Interieurs und war ein gefragter Porträt- oder Perückenmalern. Zeitweise war er auch in Utrecht tätig. Seine Porträts wurden unter anderem von Jacob Houbraken, Pieter Tanjé oder Reinier Vinkeles gestochen. Seine hinterlassenen Werke wurden nach seinem Tod am 15. März 1763 und 15. Mai 1772 in Amsterdam verkauft.
Quinkhard war 1717/18 einer der Gründer der Amsterdamse Stads Teekenacademie.
Familie
Sein Sohn Julius Quinkhard (1736–1776), auch Julius Henricus Quinkhard genannt, war als Maler, Zeichner und Radierer sowie als Bilderhändler tätig.
Werke (Auswahl)
- 1742: Baron Gustaf Willem van Imhoff (1705–1751)
- 1744: Johann van Haeften (1714, † 1748) und dessen Frau Adriana Aletta Storm van’s Gravesande (1715, † 1797)
- 1744: Brustbild eines jungen Mannes mit Hut
- 1754: Margaretha Trip
- 1755: Jan van der Poll
- Baron Gustaaf Willem van Imhoff (1742)
- Margaretha Trip (1754)
- Selbstbildnis des Sohnes Julius Henricus mit seinem Vater im Hintergrund (1757)
- Jan Maurits Quinkhard, Stich von Reinier Vinkeles (1764)
Literatur
- Georg Kaspar Nagler: Quinkhard, Jan Mauritius. In: Neues allgemeines Künstler-Lexicon: oder Nachrichten von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher etc. Band 12: Poyet, Bernard – Renesse, Daniel. E. A. Fleischmann, München 1842, S. 175 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Alfred von Wurzbach: Quinkhard, Jan Maurits (Quinkhard oder Quinckhard). In: Niederländisches Künstler-Lexikon; auf Grund archivalischer Forschungen bearbeitet. Band 2: L–Z. Halm und Goldmann, Wien / Leipzig 1910, S. 373–374 (Textarchiv – Internet Archive).
- Quinkhard, Jan Maurits. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 27: Piermaria–Ramsdell. E. A. Seemann, Leipzig 1933, S. 524.
Weblinks
- Kupferstiche nach Jan Maurits Quinkhard harvardartmuseums.org
- Jan Maurits Quinkhard im Biografisch Portaal van Nederland
- Jan Maurits Quinkhard in der Datenbank des Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie
Einzelnachweise
- ↑ Theodor von Frimmel: Neuerwerbungen in einigen Privatsammlungen. In: Blätter für Gemäldekunde. Band 2, Nr. 5. Wien 1905, S. 95–97 (Textarchiv – Internet Archive – Abbildung, Porträt 1744, Prag Galerie Hoschek).