Japanische Wisteria | ||||||||||||
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eine lange Pergola bildend, in voller Blüte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Wisteria floribunda | ||||||||||||
(Willd.) DC. |
Die Japanische Wisteria (Wisteria floribunda), meist Japanischer Blauregen genannt, ist eine Pflanzenart der Gattung Wisteria. Sie wurde 1860 von George Rogers Hall von Japan in die USA gebracht. Seitdem hat sie sich zu einer beliebten Zierpflanze für Parks und Gärten entwickelt. Die Japanische Wisteria bevorzugt feuchte Böden und direkte Sonne.
Beschreibung
Die Japanische Wisteria ist eine laubabwerfende, verholzende Kletterpflanze (Liane). Die vielen starken, rechtswindenden Stämme können über 30 Meter lang werden. Die Pflanze erreicht oft ein Alter von über 50 Jahren. Die wechselständig angeordneten, glänzend dunkelgrünen, unpaarig gefiederten Laubblätter weisen eine Länge von 10 bis 30 Zentimeter auf und bestehen aus neun bis 13 Fiederblättchen. Die länglichen, ganzrandigen Fiederblättchen sind 2 bis 6 Zentimeter lang.
Das Blühverhalten der Japanischen Wisteria ist wahrscheinlich das spektakulärste aller Arten der Gattung Wisteria: Sie besitzt mit 0,3 bis zu 0,9 Meter die längsten traubigen Blütenstände aller Wisteria-Arten mit vielen Blüten. Die Blütezeit liegt hauptsächlich zwischen Anfang und Mitte des Frühlings. Die frühe Blütezeit der Japanischen Wisteria kann in gemäßigtem Klima problematisch sein, da Spätfrost die knospenden Blütenstände zerstören kann. Dazu kommt, dass diese Wisterie erst nach dem Durchlaufen des Jugendstadiums blüht, was wie bei der Chinesischen Wisteria aus der gleichen Gattung viele Jahre dauern kann.
Die je nach Sorte weißen, violetten oder blauen Blüten verströmen einen ausgeprägten Duft ähnlich dem von Weintrauben. Die duftende und dekorative, zwittrige, fünfzählige Blüte ist zygomorph und 1,5 bis 2,0 Zentimeter lang. Die fünf Zipfel des verwachsenblättrigen Kelches sind ungleich. Die fünf Kronblätter sind je nach Sorte violett bis blau oder weiß. Die Fahne ist groß und senkrecht gestellt. Die Flügel sind sichelförmig. Die Flügel sind nicht mit dem Schiffchen verwachsen.
Es werden zahlreiche grau-samtene, bohnenartige, giftige Hülsenfrüchte gebildet, welche im Sommer reifen und bis in den Frühling hängen bleiben; sie sind 10 bis 15 cm lang. Auf starke Besonnung hin öffnen sie sich mit einem Knall und schleudern die runzelig-flachen Samen in größere Entfernung.
Sorten der Wisteria floribunda (Auswahl)
- Alba – weiße Blüten
- Carnea – fleischfarben-pinke Blüten
- Issai Perfect – weiße Blüten wenn die Pflanze noch jung ist
- Ivory Tower – zahlreiche, duftende, weiße Blüten
- Lawrence – blaue Blüten, winterfeste Sorte
- Longissima – leicht violette Blüten, sehr lange Cluster
- Longissima Alba – weiße Blüten in Clustern, die bis zu einem halben Meter lang werden
- Macrobotrys – rötlich-violette Blütencluster, ein Meter oder mehr lang
- Macrobotrys Cascade – weiße und pink-violette Blüten, starkes Wachstum
- Plena – gefüllte, blaue Blüten in dichten Clustern
- Praecox – blau-violette Blüten, Zwergvariante
- Purpurea – violette Blüten
- Rosea – blassrosane Blüten mit violetten Spitzen, 45 cm lang
- Royal Purple – violette Blüten
- Rubra – intensiv pinke bis rote Blüten
- Snow Showers – weiße Blüten mit fliederfarbener Tönung
- Texas Purple – violette Blüten während die Pflanze noch jung ist
- Violacea Plena – gefüllte, violette, rosettenförmige Blüten
Nutzung
Blauregen wird in Europa fast ausschließlich als Zierpflanze genutzt. Das Gift in den Samen ist nicht thermostabil, durch Kochen oder Rösten werden diese genießbar. Geröstete Samen erinnern geschmacklich an Esskastanien. Junge Triebe und Blüten werden ebenfalls gekocht verwendet, manchmal als Tee-Ersatz. Aus der Borke werden Seile und Sandalen hergestellt, das Holz wird auch verarbeitet. Im japanischen Iya-Tal (Präfektur Tokushima) wurden zum Überqueren von Flüssen Brücken aus den Schlingtrieben der Pflanze gebaut. Hierzu wurden die Lianen zusammengeflochten, nachdem sie eine ausreichende Länge erreicht hatten und Holzplanken hinzugefügt.
Weitere Bilder
- Blütentrauben im knospenden Stadium
- rosablühende Wisteria
Quellen
Der Artikel beruht auf folgenden Unterlagen:
- Japanische Wisteria an der MSU. (englisch)
- Japanische Wisteria als „Unkraut“. (englisch)
- Datenblatt der Universität von Ohio zur Gattung Wisteria. (englisch)
Einzelnachweise
Weblinks
- Sortenbeschreibungen. (deutsch; PDF-Datei; 29 kB)
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)