Japanischer Storaxbaum

Japanischer Storaxbaum (Styrax japonicus)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Asteriden
Ordnung: Heidekrautartige (Ericales)
Familie: Storaxbaumgewächse (Styracaceae)
Gattung: Storaxbäume (Styrax)
Art: Japanischer Storaxbaum
Wissenschaftlicher Name
Styrax japonicus
Siebold & Zucc.

Der Japanische Storaxbaum (Styrax japonicus) ist ein kleiner Baum mit weißen Blüten aus der Familie der Storaxbaumgewächse (Styracaceae). Das natürliche Verbreitungsgebiet der Art liegt in Japan, Korea, China, Taiwan, Laos, Vietnam und auf den Philippinen. Sie wird häufig wegen ihrer dekorativen Blüten kultiviert.

Beschreibung

Der Japanische Storaxbaum ist ein 4 bis 8, selten bis 10 Meter hoher Baum mit einer breiten, reich verzweigten Krone und weit abstehenden Ästen. Die Zweige sind purpurn gefärbt, dünn und ausgebreitet. Junge Triebe sind mit Sternhaaren bedeckt und etwas abgeflacht, sie werden später stielrund. Die Blätter stehen wechselständig. Sie haben einen 5 bis 10 Millimeter langen Stiel. Die Blattspreite ist papierartig bis beinahe ledrig, 4 bis 10 Zentimeter lang und 2 bis 5, selten auch bis 6 Zentimeter breit, oval, länglich-oval bis eiförmig-oval, spitz oder kurz zugespitzt, mit keilförmiger bis breit keilförmiger Basis, ganzrandig oder an der Spitze entfernt gesägt. Es werden fünf bis sieben sekundäre Nervenpaare gebildet, die Blattadern dritter Ordnung sind netzartig angeordnet. Sie treten auf beiden Blattseiten deutlich hervor und sind zusammen mit den Blattachseln spärlich mit Sternhaaren bedeckt. Sonst sind beide Seiten kahl.

Die Blütenstände sind 5 bis 8 Zentimeter lange, endständige Trauben aus fünf bis acht Blüten. Der Blütenstiel ist dünn, 2,5 bis 3,5 Zentimeter lang, kahl oder spärlich sternhaarig. Die Blüten haben Durchmesser von 2 bis 2,8 Zentimetern und sind leicht hängend. Der Blütenkelch ist häutig, kahl oder spärlich sternhaarig, 4 bis 5 Millimeter lang, 3 bis 5 Millimeter breit und unregelmäßig gezähnt. Die Kronröhre ist 3 bis 5 Millimeter lang, die Kronzipfel sind eiförmig, verkehrt eiförmig oder oval, 1,6 bis 2,5 Millimeter lang und 5 bis 7, selten bis 9 Millimeter breit. Die Staubblätter sind kürzer als die Blütenkrone, die Staubfäden sind etwas verbreitert, und an den freien oberen Teilen weiß zottig behaart. Die Früchte sind eiförmig, kurz zugespitzt, 8 bis 14 Millimeter lang, mit Durchmesser von 8 bis 10 Millimetern, unregelmäßig runzelig und dicht graufilzig mit Sternhaaren bedeckt. Die Samen sind braun und deutlich runzelig. Der Japanische Storaxbaum blüht von April bis Juli, die Früchte reifen von September bis Dezember.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40.

Vorkommen und Standortansprüche

Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Japan auf den Inseln Honshū, Shikoku, Kyushu und den Ryūkyū-Inseln, auf der Koreanischen Halbinsel, in den chinesischen Provinzen Anhui, Fujian, Gansu, Guangdong, Guangxi, Guizhou, Henan, Hubei, Hunan, Jiangsu, Jiangxi, Shaanxi, Shandong, Shanxi, Sichuan, Yunnan, Zhejiang und im Autonomen Gebiet Tibet, auf Taiwan, in Laos, Vietnam und auf den philippinischen Inseln Batan und Camiguin. Der Japanische Storaxbaum wächst in kühlfeuchten Wäldern in 400 bis 1800 Metern Höhe auf sauren bis schwach alkalischen, sandig-lehmigen bis lehmigen, humosen und nährstoffreichen Böden an lichtschattigen und wintermilden Standorten. Die Art ist mäßig frosthart.

Systematik

Der Japanische Storaxbaum (Styrax japonicus) ist eine Art aus der Gattung der Storaxbäume (Styrax) in der Familie der Storaxbaumgewächse (Styracaceae). Die Art wurde im Jahr 1837 von Philipp Franz von Siebold und Joseph Gerhard Zuccarini erstmals wissenschaftlich gültig beschrieben. Der Gattungsname Styrax stammt aus dem Lateinischen und bezeichnete schon bei den Römern den Storaxbaum. Das Artepitheton japonicus verweist auf das Verbreitungsgebiet in Japan.

Es werden zwei Varietäten unterschieden:

  • Styrax japonicus var. calycothrix Gilg: Blütenkelch und Blütenstiel sind spärlich mit Sternhaaren bedeckt
  • Styrax japonicus var. japonicus mit kahlem Blütenkelch und Blütenstiel

Verwendung

Der Japanische Storaxbaum wird häufig wegen der dekorativen Blüten als Zierstrauch verwendet.

Nachweise

Literatur

  • Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 15: Myrsinaceae through Loganiaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 1996, ISBN 0-915279-37-1, S. 257 (englisch).
  • Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 634.
  • Jost Fitschen: Gehölzflora. 12., überarbeitete und ergänzte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2007, ISBN 3-494-01422-1, S. 823.
  • Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7 (Nachdruck von 1996).

Einzelnachweise

  1. Deutscher Name nach Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 634 und nach Fitschen: Gehölzflora, S. 823
  2. 1 2 3 4 Shumei Huang, James W. Grimes: Styrax japonicus, in der Flora of China, Band 15, S. 257
  3. 1 2 3 4 Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 634
  4. Styrax japonicus bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
  5. 1 2 Styrax japonicus. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 21. Mai 2012 (englisch).
  6. Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, S. 617
  7. Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, S. 313
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