Jasmina El Bouamraoui ist eine deutsch-marokkanische Illustratorin und Grafikkünstlerin, die in Berlin lebt und arbeitet.
Wirken
El Bouamraoui studierte Illustration an der Universität der Künste in Berlin, wo sie auch ihren Bachelor machte. Sie war dort als Tutorin in der Siebdruckwerkstatt tätig und setzt sich unter anderem für mehr Vielfalt und die Abbildung von Lebensrealitäten in der nordeuropäischen Kinder- und Jugendliteratur ein. Für die Entwicklung von Kindern ist es wichtig, dass sie sich in den Geschichten, den Illustrationen und in den Handlungen der Bücher wiederfinden können. El Bouamraoui verwendet daher Illustrationen, die durch helle, oft knallige Farben und einfache blockartige Formen auffallen. Beeinflusst wird sie dabei auch durch eine „queere Perspektive of Color“ und dekoloniale Politik. Ihre Arbeiten sollen den Betrachter einladen, Klischees aller Art in Frage zu stellen.
Sie betreibt mit „El Boum“ ein eigenes Designstudio in Berlin, in dem sie visuelle Gestaltungen für Nichtregierungsorganisationen und Institutionen in Deutschland anbietet. Seit Ende 2019 ist sie an dem Projekt DRIN (Diversität. Repräsentation. Inklusion. Normkritik) beteiligt und gestaltet für das Goethe-Institut in Helsinki Illustrationen für Kinderliteratur. Inspiriert wird sie beispielsweise durch das finnische Projekt „Braune Mädchen“ (finnisch Ruskeat Tytöt), das sich gemeinsam mit einem finnischen Verlag der Nachwuchsförderung widmet.
El Bouamraoui entwarf gemeinsam mit der südafrikanischen Straßenkünstlerin und Grafikdesignerin Karabo Poppy Moletsane zahlreiche Symbole und Logos für den zwanzigsten Geburtstag der Wikipedia. Sie arbeitet aber auch für Google, Facebook, Diversity Arts and Culture und das Schwule Museum Berlin (SMU).
Sie wurde mehrfach ausgezeichnet und nahm an Gruppenausstellungen in Griechenland, Norwegen und in der Schweiz teil.
- 2015: „Honorable Mention Prize“ der Taiwan Student International Design Competition in Taiwan (Embrace).
- 2017: 3. Platz beim International Students Designer Poster Contest in Thessaloniki (No Selfie Thought, No Culture).
Publikationen (Auswahl)
- Hengameh Yaghoobifarah: Ich war auf der Fusion, und alles, was ich bekam, war ein blutiges Herz (= Aufklärung und Kritik. Nr. 523). SuKuLTuR, Berlin 2018, ISBN 978-3-95566-082-6 (books.google.de – Illustriert von El Boum).
- Programmheft 30. Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg. Hamburg 2019 (yumpu.com).
Weblinks
- elboum.com offizielle Webseite
- Heinrich-Böll-Stiftung: Schwarze Kinder, weiße Perspektiven. Wie divers ist die Kinderbuchbranche? heimatkunde.boell.de
- Goethe-Institut: El Boum goethe.de
Einzelnachweise
- ↑ Goethe-Institut Finnland: EL BOUM. Abgerufen am 6. März 2021.
- ↑ Wikipedia's 20th Birthday Comes to Life Through Design. Abgerufen am 6. März 2021 (englisch).
- ↑ Jasmina El Bouamraoui. inVisible Creatives, abgerufen am 4. November 2020 (amerikanisches Englisch).