Jean-Louis Duby (* 23. November 1764 in Genf; † 13. September 1849 in Céligny) war ein Schweizer evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer.

Leben

Familie

Jean-Louis Duby war der Sohn seines gleichnamigen Vaters, des Notars Jean-Louis Duby (* 27. Januar 1733), und dessen Ehefrau Jeanne-Marie (geb. Vautrain).

Er war seit dem 22. Juni 1797 mit Françoise-Louise (* 29. April 1774; † 16. Juli 1826), Tochter des Kaufmanns Jean-Etienne Colladon (1734–1802) verheiratet; seine Ehefrau entstammte der Familie von Germain Colladon (1508–1594), der mit Johannes Calvin befreundet war und diesen auch juristisch unterstützte. Sein Sohn war der Geistliche und Botaniker Jean-Etienne Duby (* 15. Februar 1798 in Genf; † 24. November 1885 ebenda).

Werdegang

Jean-Louis Duby immatrikulierte sich 1784 zu einem Theologiestudium an der Académie de Genève und wurde 1789 Pfarrer. Nach seiner Wahl 1793 in die Genfer Nationalversammlung wurde er wegen seiner Ideen ins Exil geschickt und war darauf von 1794 bis 1797 Pfarrer in New York.

1797 kehrte er wieder nach Genf zurück und unterrichtete von 1802 bis 1809 Bibelkritik und Moraltheologie sowie von 1809 bis 1840 Apologetik und Homiletik an der Genfer Akademie; in dieser Zeit war er von 1821 bis 1823 dort Rektor.

Von 1836 bis 1849 war er Dekan.

Berufliches und Geistliches Wirken

Jean-Louis Duby war von 1802 bis 1805 Sekretär der Compagnie des pasteurs und 1831 sowie 1835 deren Moderator.

Weil die Bibel für ihn das Wort Gottes verkörperte, konnte ihm das Genfer intellektuelle Klima, das von Voltaire geprägt war, während seiner Studienzeit und auch später seinem Glauben nichts anhaben. Bedingt durch seine gemässigte liberale Haltung hielt sich seine Opposition gegen die Erweckungsbewegung in Grenzen.

Er stand unter anderem auch mit Jacques Grenus (1751–1819) im Schriftverkehr über Arianismus und Socinianismus und veröffentlichte diesen 1818.

Schriften (Auswahl)

Literatur

  • Jean Gaberel: Notice sur M. le pasteur et professeur Duby. In: Hommes d'hier, 1878. S. 159–183.

Einzelnachweise

  1. Edouard-Louis Burnet: Le premier tribunal révolutionnaire Genevois: juillet – aout 1794. Librairie Droz, Genève 1925, S. 381 (Online-Vorschau).
  2. Jacques Augustins Galiffe: Notices généalogiques sur les familles genevoises depuis les premiers temps jusqu'à nos jours. Band 2, J. Jullien, Genève 1892, S. 799 (Online-Vorschau).
  3. Francis Chaponnière: Pasteurs et laïques de l'Église de Genève au dix-deuvième siècle: seize notices biographiques écrites pour la Semaine religieuse de Genève. J. Jullien, Genève 1889, S. 196 (Online-Vorschau).
  4. Alfred Dufour, Michèle Stäuble-Lipman Wulf: Germain Colladon. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 5. Mai 2009, abgerufen am 10. Januar 2021.
  5. Armand Buchs, Michèle Stäuble-Lipman Wulf: Jean-Etienne Duby. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 29. Juni 2004, abgerufen am 10. Januar 2021.
  6. Jennifer Powell McNutt: Calvin Meets Voltaire: The Clergy of Geneva in the Age of Enlightenment, 1685–1798. Routledge, London/New York 2016, ISBN 978-1-317-17011-2, S. 300 (Online-Vorschau).
  7. Le livre du recteur. Catalogue des étudiants de l'Académie de Genève de 1559 à 1859. Jules-Guillaume Fick, Genève 1860, S. 391 (Digitalisat).
  8. Valérie Cossy, Ernst Grell: Jacques de Grenus. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 13. Oktober 2008, abgerufen am 11. Januar 2021.
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