Jean von L’Estocq (auch: Jean Lestocq oder Jean Louis L’Estocq; * 8. Januar 1647 in Vitry-le-François; † 18. Dezember 1732 in Hannover) war ein französisch-deutscher Arzt und Hofbarbier sowie Kurfürstlich-Hannoverscher Hof-Chirurg. Er gilt als Ahnherr des deutschen Adelsgeschlechts von L’Estocq.

Leben

Jean von L’Estocq war ein Sohn des Bürgers Jean L’Estocq in Vitry-le-François und der Cathérine Guérard. Ähnlich wie der Hugenotte Ludolph Lafontaine unter dem französischen Sonnenkönig Ludwig XIV. verließ auch L’Estocq sein Heimatland. Mit Judith (1655–1732), der Tochter des Apothekers Daniel Colin in Vitry-le-François und der Anne de Campdomère, zeugte er seinen 1692 in Celle geborenen Sohn und späteren Günstling der russischen Zarin Katharina II. (die Große), Reichsgraf Johann Hermann von L’Estocq.

Ebenfalls in Celle arbeitete Jean von L’Estocq als Chirurg, Oberchirurg der herzoglichen Garde sowie als Hofbarbier, wurde zudem zum Hofchirurg des Herzogs Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg erhoben.

Später diente L’Estocq in der Residenzstadt Hannover seinem Landesherrn Kurfürst Georg Ludwig, der als King George I. die Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover begründen sollte, ebenfalls als Chirurg.

Jean von L’Estocq starb 1732 in Hannover. Als Angehöriger der evangelischen Christen wurde auf dem Neustädter Friedhof bestattet, wo sich sein Grab noch heute findet.

Literatur

  • Genealogisches Taschenbuch der Ritter- u. Adels-Geschlechter, 1879, Vierter Jahrgang, S. 204f

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 L’Estocq, Jean von in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Bearbeitung vom 16. Februar 2016, zuletzt abgerufen am 16. April 2016
  2. 1 2 Heinz Müller-Dietz: L’Estocq, Hermann Graf von. In: Neue Deutsche Biographie, Bd. 14 (1985), S. 355f.,; Online-Fassung als Deutsche Biographie
  3. Franz Muncker: Lafontaine, August Heinrich Julius. In: Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 17, Leipzig 1883, S. 512–520; hier: S. 512; online-Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums (MDZ)
  4. 1 2 Vergleiche etwa die Angaben in der Deutschen Biographie
  5. Klaus Mlynek: Georg Ludwig, Kurfürst von Hannover, als Georg I. seit 1714 König von Großbritannien und Irland. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 210f.
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