Kota Kinabalu
Kota Kinabalu
Koordinaten  58′ N, 116° 4′ O

Lage der Stadt innerhalb des Distrikts Kota Kinabalu
Symbole
Wappen Flagge
Basisdaten
Staat Malaysia

Bundesstaat

Sabah
Höhe 5 m
Fläche 352,1 km²
Einwohner 199.742 (2010)
Dichte 567,3 Ew./km²
Gründung 1882
Postleitzahl 88000 – 89999
Telefonvorwahl +60 (0) 88
Website dbkk.sabah.gov.my
Politik
Bürgermeister Yang Berhormat Tuan Chan Foong Hin
Partei DAP

Kota Kinabalu (Betonung: 'Kota Kinaˈbalu – in Anlehnung an die in Malaysia übliche Abkürzung „KL“ für Kuala Lumpur oft mit KK abgekürzt; früher Jesselton) ist die Hauptstadt des malaysischen Bundesstaates Sabah auf der Insel Borneo. Die Volkszählung aus dem Jahr 2010 weist für das Stadtgebiet ohne Vorstädte eine Bevölkerung von 199.742 Einwohnern aus. Kota Kinabalu ist gleichzeitig Sitz des gleichnamigen Verwaltungsbezirkes Kota Kinabalu District.

Namen der Stadt

Der Platz, auf dem das heutige Kota Kinabalu gründet, war ursprünglich eine Siedlung der Bajau. Es gab dort größere Bestände des Baumes Avicennia, der von den Bajau Api-Api genannt wurde und der Siedlung ihren Namen gab.

Weitere historische Namen für den Platz waren Singgah Mata („wo die Augen gerne verweilen“) und Deasoka („unterhalb des Kokosnussbaums“). Letzterer bezieht sich auf ein Dorf im südlichen Teil der Siedlung, das mit Koskosnussbäumen bepflanzt war.

Als 1899 die Niederlassung der Company von Gantian an den heutigen Ort verlegt wurde, wurde das frühere Api-Api zu Ehren Charles Jessels in Jesselton umbenannt. Jesselton wurde 1968 in Kota Kinabalu umbenannt. Der neue Stadtname setzt sich aus Kota, dem malaiischen Wort für „Stadt“, und Kinabalu, einem Berg etwa 50 Kilometer östlich der Stadt, zusammen.

Die verschiedenen Benennungen der früheren Ansiedlungen finden sich noch heute in verschiedenen Straßen- und Gebäudenamen Kota Kinabalus wieder, z. B. Lintasan Deasoka, Api-Api Centre und Jalan Singgah Mata.

Geschichte

Die North Borneo Chartered Company errichtete auf Pulau Gaya ihren ersten Verwaltungssitz im September 1882 mit dem vorrangigen Ziel, diese als Sammelstelle für Dschungelprodukte und einheimische Waren zu verwenden. Die Insel war bereits am 29. Dezember 1877 zusammen mit anderen kleineren Territorien an der Westküste auf der Basis eines Vertrags mit dem Sultan von Brunei erworben worden.

Die Siedlung litt von Anfang an unter dem Mangel an Wasser. Bereits 1885 wurden Stimmen laut, die eine Verlegung der Station auf das Festland forderten. Nachdem der Hafen und die Verwaltungsgebäude am 9. Juli 1897 während der Mat-Salleh-Rebellion zerstört und geplündert worden waren, verlegte die Gesellschaft ihre Verwaltungsgebäude auf das nahegelegene Festland, zunächst nach Gantian, heute Sepanggar Bay. Da einige der Männer aus Mat Sallehs Gefolge aus der Region von Inanam, Menggatal und Mengkabong kamen, forderte die Chartered Company Schadensersatz vom Sultan von Brunei, der zu dieser Zeit über diese Region herrschte. Als Ersatz für die bei der Plünderung Gayas entwendeten Waren im Wert von 100.000 Straits-Dollar trat der Sultan weitere Gebiete auf dem Festland an die Gesellschaft ab, darunter Menggatal, Mengkabong, Api Api, Sembulan, Inaman, Kuala Lama und Mebakut.

Die Lage in Gantian erwies sich nach kurzer Zeit als problematisch, da die Bucht wegen ihrer geringen Wassertiefe als Ankerplatz für größere Schiffe ungeeignet war. Außerdem wäre die Anbindung der Stadt an die bereits im Bau befindliche Eisenbahnstrecke die Gesellschaft teuer zu stehen gekommen, da die Gleise durch sumpfiges Gelände hätten verlegt werden müssen. 1899 wurde deshalb Henry Walker von der Landvergabe-Kommission beauftragt, einen Ersatz für Gantian zu finden. Walker schlug ein Streifen Land gegenüber von Gaya Island vor, der die Zustimmung der Gesellschaft fand. Gantian wurde aufgegeben und am 9. November 1899 erfolgte der erste Spatenstich für den Aufbau von „Jesselton“.

Während der Zeit unter der Verwaltung der Chartered Company war Jesselton das Zentrum des Handels mit Kautschuk, Rattan, Honig und Wachs.

Zum Gedenken an die Opfer des Ersten Weltkrieges wurde 1923 das North Borneo War Memorial errichtet.

Am 9. Januar 1942 wurde die Stadt von den Japanern besetzt. Gegen Ende des Krieges wurde Jesselton von den Alliierten fast völlig durch Bombenangriffe zerstört, so dass nur drei Gebäude stehen blieben. Nach dem Krieg wurde Nordborneo im Jahre 1946 eine britische Kronkolonie und das wieder aufgebaute Kota Kinabalu löste Sandakan als Hauptstadt ab.

Kota Kinabalu erhielt am 2. Februar 2000 den Status einer Stadt.

Infrastruktur

Flughafen

Kota Kinabalu ist durch den Kota Kinabalu International Airport (BKI) zu erreichen ( 56′ 14″ N, 116° 3′ 6″ O). Der zweitgrößte Flughafen Malaysias ist ein Drehkreuz für nationale und internationale Fluggesellschaften. Die Billigfluggesellschaft Air Asia nutzt das 1957 errichtete und nach einer Generalrenovierung 2007 wiedereröffnete Terminal 2, das auch als LCCT (Low Cost Carrier Terminal) bezeichnet wird. Das seit 2008 neugestaltete Terminal 1 wird vor allem von Malaysia Airlines und anderen internationalen Fluggesellschaften genutzt.

Eisenbahn

Kota Kinabalu ist Ausgangspunkt der einzigen Eisenbahnlinie von Sabah, die von der Hauptstadt über Beaufort nach Tenom führt.

Bauwerke

Tourismus

In Kota Kinabalu befinden sich die Gebäude der Sabah Foundation und des Sabah Museum. Auch befinden sich nahe Kota Kinabalu der Tunku Abdul Rahman Nationalpark und eine Gruppe von stark bewaldeten Inseln in der Nähe der Küste Kota Kinabalus.

Galerie

Klimatabelle

Kota Kinabalu
Klimadiagramm
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_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Kota Kinabalu
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 29,7 29,8 30,4 31,1 31,5 30,9 30,8 30,7 30,5 30,3 30,1 30,0 Ø 30,5
Mittl. Tagesmin. (°C) 22,5 22,5 23,0 23,6 24,0 23,6 23,4 23,4 23,3 23,2 23,1 22,9 Ø 23,2
Niederschlag (mm) 119 68 71 128 220 302 282 276 320 332 307 220 Σ 2645
Sonnenstunden (h/d) 6,2 6,9 7,7 8,2 7,4 6,6 6,4 6,3 5,8 6,0 6,2 6,4 Ø 6,7
Regentage (d) 10 7 6 8 13 14 14 14 15 16 17 13 Σ 147
Wassertemperatur (°C) 28 28 28 29 29 29 29 29 29 29 28 28 Ø 28,6
Luftfeuchtigkeit (%) 83 82 81 80 81 80 79 78 81 82 83 83 Ø 81,1
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23,1
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • K. G. Tregonning: A History Of Modern Sabah (North Borneo 1881–1963), 2. Ausgabe, University of Malaya Press, Kuala Lumpur, 1965, Reprint 1967
  • Regina Lim: Federal-state relations in Sabah, Malaysia: the Berjaya administration 1976-85, Institute of Southeast Asian Studies, 2008, ISBN 978-981-230-811-5
  • Danny Wong Tze Ken: Historical Sabah: Community and Society, Natural History Publications (Borneo) Sdn. Bhd, Kota Kinabalu, 2004, ISBN 983-812-090-1

Einzelnachweise

  1. 1 2 Census 2010 für Sabah (Memento des Originals vom 14. November 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 1,9 MB), Seite 137 hrsg. vom Amt für Statistik, Malaysia
  2. 1 2 Danny Wong Tze Ken, Seite 7
  3. Tregonning, S. 57
  4. Sawatan, Jackson: Adakah Gaya Sekadar 'Singgah mata' Untuk Pembangkang? BERNAMA, archiviert vom Original am 29. September 2007; abgerufen am 8. März 2007.
  5. Danny Wong Tze Ken, Seite 1
  6. Danny Wong Tze Ken, Seite 5
  7. Danny Wong Tze Ken, Seite 6–7

Anmerkungen

  1. Die häufig kolportierte Version, dass der Ort von den dort ansässigen Bajau in Erinnerung an die in der Mat-Salleh-Rebellion niedergebrannte Siedlung auf Pulau Gaya als Api-Api (api: bajau für Feuer) benannt wurde, gilt nach dem Stand der Forschung als überholt, da der Name Api-Api bereits lange vor dem Brand in den Verträgen der Chartered Company mit dem Sultan von Brunei auftaucht. (Quelle: Danny Wong Tze Ken, Seite 7)
  2. Sultan von Brunei war zu diesem Zeitpunkt Sultan Abdul Mumin Ebn Marhoum Maulana Abdul Wahab.
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