Jiaohe
(Archäologische Stätte)

Blick über Jiaohe

BedeutungHauptstadt des früheren Reiches Cheshi
Baujahr: {{{Baujahr}}}
Gründung108 v.UZ.
Blütezeit
Zerstört2. Hälfte 13. Jahrhundert
Aufgegeben
EntdeckungEnde 19. Jahrhundert
Standort: Turfan
Xinjiang, Volksrepublik China
Lage: 42° 57′ 2″ N, 89° 3′ 50″ O
Anfahrt
Öffnungszeiten
Eintritt
Uigurische Bezeichnung
Arabisch-Persisch (Kona Yeziⱪ): يارغول قەدىمقى شەهىرى
Lateinisch (Yengi Yeziⱪ): Yarƣol ⱪədimⱪi xəⱨiri
Kyrillisch (Sowjetunion): Ярғол қәдимки шәһири
Aussprache in IPA: [jarɣoɫ qɛdimqi ʃɛhri]
andere Schreibweisen: Yarghol, Yarghul
Chinesische Bezeichnung
Kurzzeichen: 交河故城遗址
Langzeichen: 交河故城遗址
Umschrift in Pinyin: Jiāohé gùchéng yízhǐ
Umschrift nach Wade-Giles: Chiao-ho

Die Ruinenstadt von Jiaohe bzw. altuigurisch-mongolisch Yar-Khoto (chinesisch 雅尔湖故城, Pinyin Yǎ’ěrhú gùchéng) ist eine archäologische Stätte auf dem Gebiet der Stadt Turfan in Xinjiang, China. Sie liegt circa 10 km westlich von Turfan auf einem über 30 m hohen Felsplateau im Yarnaz-Tal.

Geschichte

Die Stadt hat eine sehr lange Geschichte und erlebte von der Zeit der Sechzehnkönigreiche bis in die Zeit der Nördlichen Dynastien im Gaochang-Reich und in der frühen Tang-Zeit ihre Blütezeit. Es sind die Ruinen ehemaliger Privat- und Verwaltungsgebäude zu sehen, am Nordrand sind Reste zweier buddhistischer Klöster und eines großen Stupas zu sehen.

Nach historischen Berichten war die Stadt von 108 v. Chr. bis 450 die Hauptstadt des früheren Reiches Cheshi (chin. Cheshi qian wangguo 车师前王国), eines der Sechsunddreißig Reiche der Westlichen Regionen. Die Stadt wurde bereits in der Han-Zeit von den Chinesen als Festung in Anspruch genommen. In frühen Jahren der Tang-Dynastie war das Kommandobüro des Gouvernements Anxi, die höchste Militär- und Verwaltungsinstitution des Westlichen Region (Xiyu), hier stationiert (640-658), das später nach Kuqa verlegt wurde. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts brannte die Stadt nieder.

Die Stätte wurde Ende des 19. Jahrhunderts von dem Russen Dimitri Klementz erforscht, in den späten 1920er-Jahren von Huang Wenbi.

Seit 1961 steht die Stätte auf der Liste der Denkmäler der Volksrepublik China in Xinjiang (1-155), seit 2014 ist sie Bestandteil der UNESCO-Welterbestätte mit dem Titel Seidenstraßen: das Straßennetzwerk des Chang'an-Tianshan-Korridors.

Literatur

  • Dimitri Klementz: „Turfan und seine Altertümer.“ In: Nachrichten über die von der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu St. Petersburg im Jahre 1898 ausgerüstete Expedition nach Turfan. Heft 1. St. Petersburg 1899
Commons: Ruinenstadt von Jiaohe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Auch Gushi 姑师 genannt.
  2. Silk Roads: the Routes Network of Chang'an-Tianshan Corridor. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 7. Februar 2019 (englisch).
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