Jill Price (* 30. Dezember 1965 in New Jersey) ist eine US-Amerikanerin, bei der zum ersten Mal ein hyperthymestisches Syndrom beobachtet wurde. Sie kann ab einem Zeitpunkt, der Jahrzehnte in der Vergangenheit liegt, lückenlos wiedergeben, was sie erlebt hat.
Das Gedächtnis begann sich bei Price im neunten Lebensjahr zu verändern. Fünf Jahre später erreichte es seinen heutigen Zustand: „Ab dem 1. Juli 1974 wurden die Erinnerungen immer detaillierter. Ab dem 5. Februar 1980 erinnere ich mich an alles. Das war ein Dienstag.“ Die Erinnerungen gehen damit einher, dass Price die zurückliegenden Ereignisse noch einmal durchlebt und alle einstigen Gefühle und Stimmungen in ihrer ursprünglichen Stärke auftreten. Price ist ständig – auch, wenn sie sich auf etwas Bestimmtes konzentriert – einem Kreuzfeuer von Geschehnissen ausgesetzt, die wie ein Film um sie ablaufen. Teile des Gehirns von Price sind dreimal so groß wie bei anderen Frauen ihres Alters.
Über den Fall von Price wurde zum ersten Mal 2006 berichtet.
In ihrem Buch The Woman Who Can't Forget beschreibt Price ihr Leben mit der Störung.
Veröffentlichung
- The Woman Who Can’t Forget: The Extraordinary Story of Living with the Most Remarkable Memory Known to Science — A Memoir. Free Press, New York u. a. 2008, ISBN 978-1-4165-6176-7.
- deutsch: Die Frau, die nichts vergessen kann – Leben mit einem einzigartigen Gedächtnis. Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Maren Klostermann. Kreuz-Verlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-7831-3292-2.
Einzelnachweise
- 1 2 Frau mit perfektem Gedächtnis – Mein Kopf zeichnet jede Minute meines Lebens auf. auf: Spiegel online. 19. November 2008.
- ↑ Marilyn Elias: Decades of details flood woman with unmatched memory. In: USA Today. 6. Mai 2008.
- ↑ Elizabeth Parker: A Case of Unusual Autobiographical Remembering. (Memento des vom 5. Februar 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 146 kB) In: Neurocase. Nr. 12, 2006, S. 35–49.