James Robert „Jim“ Davis (* 28. Juli 1945 in Marion, Indiana) ist ein US-amerikanischer Comiczeichner und der Erfinder der Comicfigur Garfield.

Biografie

Jim Davis verbrachte seine Jugend – wie seine Comicfigur Jon Arbuckle – auf einer kleinen Farm mit seinem Vater James, seinem Bruder Dave und seinen 25 Katzen, die sich in der Obhut seiner Mutter Betty befanden. Seine Eltern waren Viehzüchter. Aufgrund einer Asthmaerkrankung war Davis oft gezwungen, im Haus zu bleiben, und so verbrachte der junge Jim seine Zeit mit Zeichnen. Seine Zeichnungen waren anfangs so schlecht, dass er häufig sogar dazuschreiben musste, was sie darstellen sollten.

Ab 1964 besuchte Davis die Ball State University in Muncie, an der er seine zeichnerischen Fähigkeiten perfektionierte und seine erste Ehefrau Carolyn kennenlernte. Nach dem College arbeitete Davis zwei Jahre lang bei einer örtlichen Werbeagentur. 1969 wurde Davis Assistent bei Comiczeichner Tom K. Ryan, dem Erfinder der Tumbleweeds.

Zuerst erfand er die Comicfigur Gnorm Gnat, eine Stechmücke, deren Geschichten regelmäßig in der „Pendleton Times“ veröffentlicht wurden. Nach zwei Jahren orientierte er sich um und es entstand eine Proto-Version von Garfield mit dem Namen Jon, in dem schon alle späteren Hauptcharaktere aus Garfield vorkamen, Odie allerdings noch mit dem Namen "Spot". Dieser Comic wurde vom 8. Januar 1976 bis 2. März 1978 regelmäßig in der "Pendleton Times" veröffentlicht und 2019 von dem Youtuber Quinton Reviews restauriert, gescannt und am 5. Juni 2020 auf ein Googledrive hochgeladen. Im Januar 1978 wurde der Comic unter dem Namen Garfield von United Feature Syndicate für eine nationale Veröffentlichung ausgewählt. Jim Davis benannte den Comic-Kater nach seinem Großvater James Garfield Davis. Der allererste Garfield-Comicstrip wurde am 19. Juni 1978 in 41 Zeitungen veröffentlicht. 1980 erschien das erste Garfield-Buch Garfield at large.

1981 gründete Davis das Unternehmen „Paws“, das über Garfields Welt wacht. Jeder neu entwickelte Garfield-Artikel wird von „Paws“ geprüft und zugelassen, was hohe Qualität garantieren soll.

1981 und 1986 wurde Davis von der „National Cartoonists Society“ (NCS) zum besten Comic-Humoristen des Jahres ernannt, 1985 bekam er den Elzie-Segar-Preis für außergewöhnliche Beiträge zur Cartoonindustrie und 1990 verlieh die NCS Davis den Reuben-Preis für den besten Comicstrip des Jahres.

Davis wurden außerdem vier Emmys von der Academy of Television Arts and Sciences verliehen, jeweils für seine animierten Werke „Garfield on the Town“ (1983), „Garfield in the Rough“ (1984), „Garfield's Halloween Adventure“ (1985) und „Garfield's Babes & Bullets“ (1989). Außerdem wurden 13 Folgen der Sonderproduktionen CBS hergestellt, die alle zur besten Sendezeit ausgestrahlt wurden und für den Emmy nominiert wurden. Bis heute sind 33 seiner Comic-Bücher auf der New York Times-Bestseller-Liste erschienen. 1991 wurde Davis von der Ball State University und von der Purdue University zum Ehrendoktor ernannt, was den vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere darstellte.

1988 startete Jim Davis' Zeichentrickserie „Garfield und seine Freunde“ in Amerika (bis 1991).

Bis heute schreibt und zeichnet Jim Davis für amerikanische Tageszeitungen (und erscheint zurzeit in 2.570 Zeitungen mit über 263 Millionen Lesern weltweit), seine Online-Seite und er veröffentlicht von Zeit zu Zeit einen neuen Comicsammelband. Seine neueste Arbeit ist das Buch zum Kinofilm „Garfield“, der im Sommer 2004 erschien. Garfield ist mittlerweile in 27 Sprachen übersetzt worden, die Garfield-Bücher haben sich bis heute mehr als 130 Millionen Mal verkauft. Er selbst hatte mit dem Erfolg von Garfield nie gerechnet. Nach einer Aussage von ihm sollten nach einigen Comicstrips nur ein Sammelband folgen, danach sollte die Serie beendet werden.

Ironischerweise hielt sich Davis selbst nie einen Kater, da seine erste Frau allergisch gegen Katzen war.

Davis ist in zweiter Ehe verheiratet und hat drei Kinder.

Filmografie

  • 1972: Fritz the Cat (Layout-Artist)
  • 1974: Nine Lives of Fritz the Cat (Animationen)
  • 1982: Here Comes Garfield (TV & Comicstrip)
  • 1983: Garfield on the Town (TV & Comicstrip)
  • 1984: Garfield in der Wildnis (Garfield in the Rough)
  • 1986: Garfield in Paradise (TV & Comicstrip)
  • 1987: A Garfield Christmas (TV & Comicstrip)
  • 1988: Garfield: His 9 Lives (TV & Comicstrip)
  • 1988–1994: Garfield und seine Freunde (Garfield and Friends, Fernsehserie)
  • 1989: Garfield's Thanksgiving (TV & Comicstrip)
  • 1989: Garfield's Babes and Bullets (TV)
  • 1990: Garfield's Feline Fantasies (TV)
  • 1991: Garfield Gets a Life (TV & Comicstrip)
  • 2004: Garfield – Der Film (Garfield: The Movie)
  • 2006: Garfield 2 (Garfield: A Tail of Two Kitties)
  • 2007: Garfield – Fett im Leben (Garfield Gets Real)
  • 2008: Garfield – Fun Fest
  • 2009: Garfield – Tierische Helden (Garfield's Pet Force)

Einzelnachweise

  1. Jon (comic strip). Abgerufen am 2. November 2022 (englisch).
  2. Durch Garfield zum Cartoon-Star – Zum 65. Geburtstag von Garfield-Erfinder Jim Davis (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Durch Garfield zum Cartoon-Star – Zum 65. Geburtstag von Garfield-Erfinder Jim Davis (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.