Jin Xing (chinesisch 金星, Pinyin Jīn Xīng; kor. 김성, rev. Gim Seong; * 13. August 1967 in Shenyang, Volksrepublik China) ist eine chinesische Tänzerin und Choreografin des Modern Dance, die sich mit 28 Jahren einer geschlechtsangleichenden Operation unterzog. Sie lebt mit ihren drei adoptierten Kindern und ihrem deutschen Ehemann in Shanghai und führt dort das Jin Xing Dance Theatre.

Leben

Jin Xing („‚Goldstern‘, d. h. Venus“) kam als Sohn von Angehörigen der koreanischen Minderheit Chinas in Shenyang, Mandschurei, auf die Welt. Mit neun Jahren begann sie, gegen den Willen ihrer Eltern, mit einer Tanzausbildung an einer chinesischen Militärakademie. Neben der klassischen militärischen Ausbildung erhielt sie hier auch Unterricht in russischem Ballett, traditionellem chinesischen Tanz und Akrobatik. Die Künstlerin, die sich seit ihrem sechsten Lebensjahr im falschen Körper gefangen sah, arbeitete sich schnell in der Militärakademie nach oben und erreichte bereits im Alter von 17 Jahren den Grad eines Obersts. Gleichzeitig wurde sie zum besten Tänzer Chinas gekürt.

1988 erhielt sie im Rahmen eines künstlerischen Austauschprogramms ein Einjahres-Stipendium an die Modern Dance Company in New York, wo sie mit vielen namhaften Künstlern, sowie Lehrern wie Merce Cunningham, Martha Graham und José Limon arbeiten durfte. 1989 wurde ihre Aufenthaltsgenehmigung nach dem Tian’anmen-Massaker von den Vereinigten Staaten auf unbefristete Zeit verlängert. Nachdem sie in den USA unzählige Auszeichnungen gewonnen hatte, unter anderem 1991 den „Best Choreographer Award“ an einem amerikanischen Tanzfestival, unterrichtete sie von 1991 bis 1993 am Zentrum für Ausdruckstanz in Rom. Nachdem ihr Lehrauftrag 1993 ausgelaufen war, ging die Künstlerin als Tänzerin und Choreografin auf Welttournee.

1994 kehrte sie nach China zurück, gründete das Beijing Modern Dance Ensemble und unterzog sich 1995 der ersten von der Volksrepublik China offiziell akzeptierten Geschlechtsangleichung. Im Jahr 2000 gründete sie das nach ihr benannte Shanghai Jin Xing Dance Theatre. Fortan gilt sie als eine international bekannte Ballerina und zeitgemäße Tänzerin, die in China, den Vereinigten Staaten und Europa äußerst populär ist.

Im 2005 produzierten Film Revenge of the Warrior – Tom Yum Goong spielt sie eine weibliche Hauptrolle. Zwischen 2015 und 2017 moderierte sie die Jin-Xing-Show (chinesisch 金星秀, Pinyin jīnxīng xiù) auf Dragon TV (chinesisch 东方卫视, Pinyin Dōngfāng Wèishì). 2016 moderierte sie zudem die erste Staffel der chinesischen Datingshow Zhong Guo Shi Xiang Qin (chinesisch 中国式相亲). Jin Xing nahm im selben Jahr zusammen mit ihrem Ehemann an der Reality-TV-Show The Amazing Race China 3 (chinesisch 极速前进第三季) teil. Im Film Birth of the Dragon, ebenfalls aus dem Jahre 2016, spielte sie die Rolle der Auntie Blossom. 2017 spielte sie in einer Folge der Fernsehserie Lin Hai Xue Yuan (chinesisch 林海雪原).

Werke

  • Half Dream, 1991
  • Sun Flower, 1996
  • Red and Black, 1998
  • The Last Red Butterfly, 1999
  • Carmina Burana, 2000
  • The Eternal Present Tense, 2001
  • Cross Border, 2002
  • Person to Person, zusammen mit Tanzcompagnie Rubato 2002
  • Shanghai Tango, 2003
  • Eidos / Tao, zusammen mit Tanzcompagnie Rubato 2005
  • Shanghai Beauty, zusammen mit Tanzcompagnie Rubato 2005
  • The Closest – The Furthest, 2006
  • Space 9, 2012
  • Different Loneliness, 2012

Literatur

  • Shanghai Tango, Rien n’arrive par hasard (dt.: Mein Leben als Soldat und Tänzerin, Jin Xing mit Catherine Texier, Blanvalet Verlag, München, 2006, ISBN 3-7645-0216-9, Rezension dieses Buches: http://shanghai.farbenfroh3.de)

Quellen

Einzelnachweise

  1. Revenge of the Warrior (2005) - IMDb. Abgerufen am 12. Mai 2023 (deutsch).
  2. 《金星秀》要叫板崔永元 只采敢聊的明星, 搜狐娱乐, 28. Januar 2015. Abgerufen am 22. Juni 2019. 
  3. “毒舌”金姐摊上事,《金星秀》停播原因全解密, 新疆晨报客户端, 31. August 2017 
  4. Birth of the Dragon (2016) - IMDb. Abgerufen am 12. Mai 2023 (deutsch).
  5. Lin Hai Xue Yuan (Fernsehserie 2017– ) - IMDb. Abgerufen am 12. Mai 2023 (deutsch).

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.