Johann Baptist Bernlochner (* 1799 in Dietramszell; † 8. November 1869 in Landshut) war ein deutscher Baumeister und Theaterunternehmer. Er baute Häuser in und um Landshut, vor allem den Bernlochner-Komplex mit einem Theater.

Leben

Bernlochners Vater und Großvater waren Klostermaurer am Kloster Dietramszell. Seine Maurermeisterprüfung legte er 1826 in München ab. 1826 erwarb er das Landshuter Bürgerrecht. Er heiratete die Tochter eines Landshuter Baumeisters und bezog mit ihr das Haus in der Rosengasse 350, ihre Mitgift. Zudem erhielt er damit die Maurermeisters-Gerechtsame.

Ab 1826 errichtete er Häuser in Landshut, von denen viele heute Baudenkmäler sind. 1832 baute er einen Sommerkeller für die Brauerei Dräxlmeier (heutiges Dräxlmaierschlösschen). 1835 stand er neben Simon Pausinger der Lokalbaukommission der Stadt Landshut vor. 1839 erbaute er das Ottonianum.

Ab 1839 erwarb Bernlochner mehrere Grundstücke an der Isar und eröffnet hier 1841 den Gasthof zum Goldenen Hahn, das heute als Bernlochner Palais Restaurant betrieben wird. Seit Frühjahr 2016 sind das Restaurant wie auch die Bernlochnersäle im Besitz der Stadt Landshut.

Im Oktober 1841 wurde das daran angeschlossene Theater eröffnet und der Bernlochner-Komplex rasch kultureller Mittelpunkt Landshuts. Die Bälle im Redoutensaal, ab 1857 erstmals von Bernlochner mit modernen 100 Gasleuchten ausgestattet, waren gesellschaftliche Höhepunkte in Landshut. Bernlochner hatte dort eine eigene Loge. Der Redoutensaal ist bis heute in Betrieb.

1857 nutzte Bernlochner in seinem Theater erstmals Gas für die Beleuchtung. Die Stadt Landshut folgte 1858, gründete eine Gasfabrik für die Gasversorgung und legte den Grundstein für die heutigen Stadtwerke Landshut.

1849 baute er die Katholische Pfarrkirche St. Vitus in Teisbach bei Dingolfing, 1857 die Backstein-Gebäude des Bahnhofs Landshut. 1858 gründete er die Freiwillige Feuerwehr Landshut, deren erster Kommandant er war. Mit seiner Mischung aus Geselligkeit und Ideenreichtum wurde er von seinen Mitbürgern geachtet.

1869 verlor er bei einer Insolvenz sein gesamtes Vermögen, erlitt einen Schlaganfall und starb zwei Wochen danach.

Bernlochner hatte zehn Kinder aus drei Ehen.

Literatur

  • Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 978-3791707921.
  • Angelika Rahm: Das Bernlochner'sche Theater zu Landshut 1841-1869. Dr. Andreas Schlittmeier Verlag 1989, ISBN 978-3927711136.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 Angelik Rahm: Das Bernlochner'sche Theater 1841-1869. Dr. Andreas Schlittmeier Verlag, ISBN 3927711136, 1991, abgerufen am 17. Juli 2021.
  2. 1 2 3 bavarikon.de: Bernlochner, Johann Baptist: 1799 — 1869 Landshut; Theaterunternehmer (Memento vom 19. April 2015 im Internet Archive)
  3. Zigarren, Wein, Lotto und Reisen. 14. Januar 2018, archiviert vom Original am 14. Januar 2018; abgerufen am 16. August 2021.
  4. Isarkreis: Königlich-bayerisches Intelligenzblatt für den Isarkreis: 1835. 1835 (google.de [abgerufen am 17. Juli 2021]).
  5. zugabe-landshut1.jimdo.com (Memento vom 13. April 2015 im Internet Archive)
  6. Bernlochner Palais Restaurant – Dein Restaurant in Landshut genussvoll besonders modern. Abgerufen am 10. Juni 2023 (deutsch).
  7. Sanierung Stadttheater: Jetzt soll Bewegung in die Sache kommen. Abgerufen am 17. Juli 2021.
  8. Gerhard Tausche, Werner Ebermeier: Geschichte Landshuts. C. H. Beck, München 2003, ISBN 3-406-51048-5.
  9. Hermann Schnall: LM-Chef Prof. Dr. Küffner: Die Stadt soll den ganzen Bernlochner kaufen, statt pachten. Abgerufen am 17. Juli 2021 (deutsch).
  10. Stadtsäle Bernlochner - Landshut live. Abgerufen am 24. August 2022.
  11. 150 Jahre Gas: Stadt Landshut. Abgerufen am 8. September 2019.
  12. stadtwerke-landshut.de: Das Gaswerk versorgt Landshut mit dem umweltfreundlichen Erdgas (Memento vom 17. April 2015 im Internet Archive)
  13. 150 Jahre Gas: Stadt Landshut. 29. April 2019, archiviert vom Original am 29. April 2019; abgerufen am 17. Juli 2021.
  14. web.idowa.de: Unbekannt im Ehrengrab (Memento vom 15. April 2015 im Internet Archive)
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