Johann Bernhard Schultz (* 3. Oktober 1627 in Berlin; † 6. November 1694 in Berlin) war ein Ingenieur, Medailleur und Kartograf.
Leben und Wirken
Johann Bernhard Schultz, ein Sohn des Bernhard Schulz in Berlin, wurde dort 1677 als Amtskammeringenieur und Landmesser erwähnt. 1693 war er auf der Baustelle in Friedrichstadt tätig.
Johann Bernhard Schultz schuf Vorlagen für verschiedene Münzen und Medaillen für die brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm und Friedrich III., auch eine für Fürst Johann Georg II. von Anhalt-Dessau. Er signierte meist mit IBS, auch mit SCHULTZ.
Seine bedeutendsten Werke sind Perspektivpläne von Hamburg und Berlin, die zu den ältesten dieser Städte gehören und durch ihre hohe Detailgenauigkeit wertvolle Informationen über deren baulichen Zustand in dieser Zeit geben.
- Hamburgum. Hamburg 1682 (Digitalisat Universitätsbibliothek Hamburg).
- Residentia Electoralis Brandenburgica (Die kurbrandenburgische Residenzstadt (Berlin)), 1688, leicht ergänzte Fassung 1693
Literatur
- Leonard Forrer: Biographical dictionary of medallists, coin-, gem-, and seal-engravers, mint-masters, etc. Volume 5, (R–S), 1912 – Internet Archive S. 407, mit Münzverzeichnis
- Hans Jahn: Berlin im Todesjahr des großen Kurfürsten. Erläuterungen zum Perspektivplan von Johann Bernhard Schultz aus dem Jahre 1688. (= Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, Heft 55). Berlin 1935 S. 9
- Paul Grotemeyer: Schultz, Johann Bernhard. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 30: Scheffel–Siemerding. E. A. Seemann, Leipzig 1936, S. 330.
Weblinks
- 1688 Residentia Electoralis Brandenburgica Berliner Stadtplansammlung
- Werke von und über Johann Bernhard Schultz in der Deutschen Digitalen Bibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Gernot Ernst: Die Stadt Berlin in der Druckgrafik 1570–1870. Bd. 1. 1. Auflage. Lukas-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-86732-055-9, S. 719.
- ↑ Philipp Wilhelm Ludwig Flad: Berühmte Medailleurs und Müntz-Graveurs. 1751, S. 28, vermutete ihn als Sohn des Heinrich Schultz in Dessau.
- ↑ Einige der Münzen befinden sich im Münzkabinett Berlin, einige sind abgebildet in Julius Menadier: Schaumünzen des Hauses Hohenzollern, 1901