Johann Christian Bolten (* 29. November 1727 in Altona; † 16. November 1757 ebenda) war ein deutscher Arzt.

Leben und Wirken

Bolten war Sohn des Altonaer Propsten Johann Bolten und jüngerer Bruder des Hamburger Stadtphysikus Joachim Friedrich Bolten. Er studierte Medizin an der Universität Halle und wurde hier 1750 unter dem Vorsitz von Johann August Unzer zum Dr. med. promoviert. 1754 wurde er zum Stadtphysikus in Altona mit Zuständigkeit auch für die Herrschaft Pinneberg ernannt. Er war ein früher Vorläufer und Vertreter der Psychotherapie. 1751 brachte er in einem Buch zum Ausdruck, dass er die Psychologie als Grundlagenwissenschaft für die Psychotherapie, in seiner Terminologie „psychologische Kuren“ genannt, ansieht. (Wer demnach psychologisch kuriren lernen will, muß sich um die Erlernung der Gesetze der Natur der Seele bekümmern.)

Werke

  • Gedancken von psychologischen Curen. Halle : Hemmerde, 1751

Literatur

  • Gernot Huppmann: Johann Christian Bolten – ein Vorläufer der Medizinischen Psychologie. In: G. Nissen, F. Badura (Hrsg.): Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Nervenheilkunde. Band 2, Königshausen & Neumann, Würzburg 1997, ISBN 3-8260-1487-1, S. 145–162.
  • J.C. Bolten 1751. In: sgipt.org. (Johann Christian Boltens Forderung (1751), ein Psychologiestudium zur Grundlage der Psychotherapie zu machen und das Definitionsproblem.).

Einzelnachweise

  1. Uwe Henrik Peters: Über die Ursprünge der Psychotherapie. In: Hermann Lang (Hg.): Was ist Psychotherapie und wodurch wirkt sie? Königshausen und Neumann 2004; S. 16–23
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