Johann David Beerstecher (* 1673 wohl in Dettingen an der Erms; † 1747 in Tübingen) war ein württembergischer Gold- und Silberschmied bzw. Gold- und Silberarbeiter in Tübingen sowie Ratsverwandter und Bürgermeister dieser Stadt.

Leben

Johann David Beerstecher war ein Sohn von Johann Beerstecher, der evangelischer Pfarrer in Dettingen, später in Bondorf war, und seiner Frau Katharina geb. Cannstetter. Sie war eine Tochter von Johann David Cannstetter und war katholisch. Sie waren seit 1665 verheiratet.

Beerstecher machte mit Sicherheit eine Goldschmiedlehre, noch bevor er auf den kaiserlichen Hof nach Wien ging. Dort lernte er vier Jahre bei dem kaiserlichen Hof- und Kammergoldschmied Johann Kanitsch Boue. Nach Tübingen kam er 1698 und ließ sich dort nieder, nachdem er das Bürgerrecht bekommen hatte. 1709 heiratete er Anna Maria Dörtenbach, eine Tochter von Johann Jacob Dörtenbach, der Kaufmann und Gerichtsverwandter in Calw war. Unter seinen Goldschmiedearbeiten muss eine sehr schöne Abendmahlskanne mit Pfeifenrippendekor besonders erwähnt werden, die er 1711 für die Tübinger Stiftskirche anfertigte.

1716 war Beerstecher inzwischen so angesehen, dass er in den Rat aufgenommen werden konnte. 1726 stieg er zum Gerichtsverwandten auf und 1734 zum Bürgermeister von Tübingen. Gerichtsverwandter und Bürgermeister war er bis zu seinem Tod 1747.

Johann David Beerstecher hatte einen Sohn, Julius Bernhard (1708–1766), der Goldschmiedelehrling in den Jahren 1722–1726 war. Offenbar wurde er kein Meister und arbeitete nicht als Goldschmied. Johann David Beerstechers Tochter, Sophia Catharina, heiratete Johann Christoph Morell, der Pfarrer in Kusterdingen war.

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Gestorben im Alter von 74 Jahren.
  2. Über seinen Vater wird berichtet, dass er Pfarrer in einem Ort namens Dettingen war, ohne genaue Angabe in welchem.
  3. 1 2 3 4 5 Rudolf Seigel: Gericht und Rat in Tübingen ..., S. 176.
  4. 1 2 3 Werner Fleischhauer: Barock ..., S. 268.
  5. Gemeindearchiv Kusterdingen B 162 g Blatt 103 verso.

Literatur

  • Rudolf Seigel: Gericht und Rat in Tübingen. Von den Anfängen bis zur Einführung der Gemeindeverfassung 1818–1822, Stuttgart : Kohlhammer 1960 (= Veröffentlichung der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg)
  • Werner Fleischhauer: Barock im Herzogtum Württemberg, Stuttgart : Kohlhammer 1958 (= Veröffentlichung der Kommission für Geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg)
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