Johann David Welcker, auch Welker (* am oder vor dem 28. Juli 1631 in Hanau; † 8. März 1699 ebenda), war ein deutscher Maler.
Leben
Der Vater, David Welcker (1602–1680), war Schuhmacher und stammte aus Kaub. Die Mutter von Johann David war dessen zweite Frau, Anna Elisabeth (1606–1689), die er 1630 geheiratet hatte. Die Familie war reformierter Konfession.
Welcker besuchte die Hohe Landesschule in Hanau. Über seine malerische Ausbildung ist nichts bekannt.
Von Graf Friedrich Casimir von Hanau wurde Johann David Welcker – zwischen 1662 und 1682 – zu seinem Hofmaler ernannt.
Familie
Johann David Welcker heiratete am 6. Oktober 1662 Anna Catherina Torreaus (1616–1682), Tochter des Pfarrers Melchior Torreaus im kurpfälzischen Eppelsheim.
Werk
Wichtige Arbeiten sind:
- Staatsporträt des Grafen Friedrich Casimir von Hanau (im Zweiten Weltkrieg verschollen)
- Allegorie auf den Erwerb von Hanauisch-Indien durch Graf Friedrich Casimir von Hanau (heute: Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Inv.-Nr. 1164)
Nach Vorlagen von Welcker arbeiteten die Kupferstecher Philipp Kilian und Johann Alexander Böner.
Literatur
- Gerhard Bott: Hanauer Hofkünstler. In: Gerhard Bott 90 [Festschrift zum 90. Geburtstag von Gerhard Bott]. Concon, Hanau 2017, S. 45–83.
- Karl Dielmann: Hanauer Porträts des 18. und 19. Jahrhunderts [Ausstellungskatalog]. Kuwe, Hanau 1964. (Die Angaben zu Johann David Welcker ermittelte Heinrich Bott [Dielmann, S. 30]).
- Jan Lauts: Johann David Welcker. In: ders.: Katalog alte Meister bis 1800. Vereinigung der Freunde der Staatlichen Kunsthalle (Hg.). C. F. Müller, Karlsruhe 1996, S. 311.
- Hans Vollmer: Welker, J. D. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 35: Waage–Wilhelmson. E. A. Seemann, Leipzig 1942, S. 356.
Anmerkungen
- ↑ Der 28. Juli 1631 ist der Tauftag (so: Bott: Hofkünstler, S. 56). Lauts und Dielmann, S. 29, dagegen nennen den 28. Juni 1631. Die Taufe fand in der Reformierten Kirche in Hanau statt (Dielmann, S. 29).
- ↑ Lauts nennt den 8. September 1699 als Tag der Beerdigung.
- ↑ Der Geburtsname ist nicht bekannt, da die entsprechenden Blätter des Kirchenbuchs fehlen. Die vorhandenen Angaben stammen aus dessen Register (Dielmann, S. 30).
Einzelnachweise
- ↑ Bott: Hofkünstler, S. 56, Dielmann, S. 29.
- ↑ Bott: Hofkünstler, S. 56; Dielmann, S. 30.
- ↑ Dielmann, S. 30.
- ↑ André Griemert: Wann ging Moritz Daniel Oppenheim zur Hohen Landesschule in Hanau? Zugleich ein Prolegomenon für eine Edition der Matrikel des kleinen Gymnasiums der Hohen Landesschule. In: Hanauer Geschichtsverein 1844 (Hg.): Neues Magazin für Hanauische Geschichte. Hanau 2020, S. 3–38 (15).
- ↑ Bott: Hofkünstler, S. 56.
- ↑ 1662 wird er als „Kunstmaler“, 1682 als „Hofmaler“ bezeichnet (Lauts; Dielmann, S. 29).
- ↑ Bott: Hofkünstler, S. 58.
- ↑ Dielmann, S. 29.
- ↑ Bott: Hofkünstler, S. 78, Anm. 37.
- ↑ Lauts.
- ↑ Thieme/Becker; Bott: Hofkünstler, S. 56.