Johann Erhard Straßburger (* 25. Februar 1675 in Markvippach; † 9. Januar 1754 in Gotha) war ein deutscher Architekt des Barocks.

Leben

Straßburger trat 1701 in die Dienste Herzog Friedrichs II. von Sachsen-Gotha-Altenburg in Gotha. Die früheste urkundlich belegbare Mitarbeit bei einem Bauprojekt in der Residenzstadt leistete er beim Bau der Siechhofskirche (heute Friedrichskirche) 1715. Wie kein Zweiter prägte er in den nachfolgenden drei Jahrzehnten vor allem den Kirchenbau im Herzogtum (siehe untenstehende Liste).

1731 wurde Straßburger zum Gothaischen Oberlandbaumeister ernannt. Im Auftrag Herzog Friedrichs III. von Sachsen-Gotha-Altenburg und dessen Gemahlin Luise Dorothée baute er den Gothaer Ordonnanzgarten in den 1730er-Jahren zu einer umfangreicheren Orangerie aus. Obwohl Straßburger 1746/1747 zwei Entwurfszeichnungen für den Neubau eines steinernen Orangeriegebäudes lieferte, erhielt der weimarische Landesoberbaudirektor Gottfried Heinrich Krohne 1747 den Auftrag für die komplette Neugestaltung des Orangeriegartens nach französischem Vorbild. Straßburger, der noch an den bauvorbereitenden Arbeiten für die neue Orangerie beteiligt war, wurde 1751 pensioniert. Als sein letzter Kirchenbau gilt die Bergkirche in Gehlberg, die 1754, dem Todesjahr Straßburgers, fertiggestellt wurde.

Johann Erhard Straßburger fand seine letzte Ruhestätte auf dem Gothaer Friedhof I (auch Alter Gottesacker genannt) zwischen Werderstraße (heute Bohnstedtstraße) und Eisenacher Straße. Bei der 1904 erfolgten Beräumung des Friedhofs für den Bau von Stadtbad und Arnoldischule verschwand sein Grabstein.

Familie

Straßburgers Sohn war der sachsen-meiningische Baumeister Johann Nikolaus Straßburger, sein Enkel der sachsen-weimar-eisenachische Landbaumeister August Friedrich Straßburger.

Bauwerke

Straßburger wirkte an folgenden Bauten mit:

Galerie der Kirchenbauten

Literatur

  • Hartmut Ellrich: Gothaer Baumeister des Barock: Der Oberlandbaumeister Johann Erhard Straßburger und seine Werke im Herzogtum Sachsen-Gotha. In: Gothaisches Museums-Jahrbuch 2004, Rudolstadt 2003, S. 132 ff.

Einzelnachweise

  1. Miriam von Gehren: Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar, Köln 2013, S. 110
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