Johann Friedrich Pereth (auch Beretti, Peretti; getauft 16. November 1643 in Salzburg; † 3. Februar 1722 ebenda) war ein österreichischer Barockmaler.

Leben

Johann Friedrich Pereth wurde als Sohn des aus Augsburg stammenden Malers Johann Franz Pereth und seiner Frau Christina Müller geboren und am 16. November 1643 im Salzburger Dom getauft. Der Name seines Großvaters, der Peretti geschrieben wurde, deutet auf eine Herkunft der Familie aus Italien hin. Über die Ausbildung Johann Friedrich Pereths ist nichts bekannt, vermutlich lernte er bei seinem Vater. 1665 half er seinem Vater bei der Arbeit an den Triumphbögen für Kaiser Leopold I. anlässlich dessen Durchreise nach Tirol. Nach dem Tod des Vaters im Mai 1678 übernahm er dessen Werkstatt.

Da Johann Friedrich Pereth wie sein Vater nicht der Malerzunft angehörte, war er hauptsächlich für Pfarren im Land Salzburg tätig, für die er zahlreiche Altarbilder schuf. Nach Konflikten mit den zunftgebundenen Malern wurde ihm 1709 vom Fürsterzbischof Hofschutz gewährt. Obwohl er viel beschäftigt war und geschätzt wurde, brachte er es zu keinem Vermögen und erhielt im Alter Gnadengeld von Stadt und Land Salzburg. Er starb unverheiratet und kinderlos 1722 in Salzburg.

Pereth malte hauptsächlich Bilder für kirchliche Auftraggeber mit religiösen Bildaussagen im Sinne der herrschenden Gegenreformation. Sein Werk zeigt Einflüsse von Joachim von Sandrart und Johann Michael Rottmayr sowie die Auseinandersetzung mit der venezianischen Malerei des 16. Jahrhunderts, insbesondere mit Paolo Veronese. Er erreicht aber keinen Gesamteffekt wie in der barocken Bildkomposition, sondern es bleibt beim Aneinanderfügen von Einzelfiguren.

Werke

  • Hochaltarbild Himmelfahrt Mariens und Aufsatzbild hl. Dreifaltigkeit, Filialkirche Irrsdorf, 1683/84
  • Altarbild Maria Immaculata mit Symbolen aus der Lauretanischen Litanei, Filialkirche Mühlrain, 1686
  • rechtes Seitenaltarbild Hl. Familie mit den hll. Antonius von Padua und Franz de Paula und Aufsatzbild hll. Sebastian und Florian, linkes Seitenaltarbild Maria mit den hll. Erasmus und Barbara, Rupert und Virgil und Aufsatzbild hll. Johannes der Täufer und Rochus, Pfarrkirche Morzg, 1686
  • linkes Seitenaltarbild Vision der heiligen Theresia mit der Skapulierspende Mariens an Simon Stock, Pfarrkirche Abtenau, 1687
  • Hochaltarbild Martyrium des hl. Bartholomäus Pfarrkirche Mauterndorf, 1687
  • Aufsatzbild des Hochaltars hl. Dreifaltigkeit, Pfarrkirche St. Margarethen im Lungau, 1687
  • Seitenaltarbild Rosenkranzspende Mariens an die Armen Seelen im Fegefeuer und Aufsatzbild Christus, die Seitenwunde zeigend, Pfarrkirche St. Martin bei Lofer, 1688
  • linkes Seitenaltarbild Tod des hl. Joseph, Aufsatzbild Gottvater mit der Weltkugel, rechtes Seitenaltarbild Wunderheilung des hl. Antonius von Padua, Aufsatzbild hl. Felix von Cantalice, Filialkirche Irrsdorf, 1689
  • Seitenaltarbild Sieben Zufluchten, Pfarrkirche Teisendorf, 1692
  • ehemaliges Hochaltarbild Anbetung der Könige, Pfarrkirche Bischofshofen, 1693
  • Deckengemälde mit Szenen aus dem Leben des hl. Joseph, Josephskapelle, Franziskanerkirche, Salzburg, 1704
  • Hochaltarbild Hl. Georg zu Pferd bekämpft den Drachen, Aufsatzbild Krönung Mariens, Pfarrkirche Bergheim, 1704
  • Hochaltarbild Büßende Maria Magdalena, Aufsatzbild hl. Helena, Filialkirche Zell am Wallersee, 1707/08
  • Hochaltarbild Maria und die 14 Nothelfer unter dem Kreuz Christi, Pfarrkirche Oberhofen am Irrsee, 1711
  • rechtes Seitenaltarbild hll. Sebastian, Nikolaus und Florian, linkes Seitenaltarbild Kreuzigung, Pfarrkirche Lend (zugeschrieben)

Literatur

  • Günther Heinz: Studien über die Malerei des 17.Jahrhunderts in Salzburg. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, Band 94 (1954), S. 86–121 (zobodat.at [PDF; 3,3 MB])
  • Alfons Kleiner: Beretti, Johann Friedrich. In: Artisti Italiani in Austria, Universität Innsbruck, 2004
Commons: Johann Friedrich Beretti – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Konrad M. Müller: Johann Friedrich Pereth und die „Sieben Heiligen Zufluchten“. In: Barockberichte Nr. 55/56 (2011), S. 583–588 (PDF; 6,7 MB)
  2. Oswald Scherer: Die Kirchen von Lend-Embach. Verlag St. Peter, Salzburg 2015 (online)
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