Johann Gabriel Macasius, auch Macasy, Maccasius bzw. Makasy, seit 1663 von Sternfels (* um 1608 in St. Joachimsthal; † 16. Mai 1665 ebenda), war ein böhmischer Gewerke, Bergmeister von Gottesgab, Stadtkämmerer und Bürgermeister von St. Joachimsthal.

Leben

Macasius war der Sohn des Stadtschreibers, Kämmerers und Bürgermeisters von St. Joachimsthal Johannes Macasius d. J. (* um 1583 in Lichtenstadt, † um 1625 in St. Joachimsthal) und dessen Ehefrau Elisabeth geb. Kolb (getauft 4. November 1575 in Abertham), der Tochter des Bergmeisters Gabriel Kolb. Ursprünglich rätoromanischen Ursprungs stammte das Geschlecht aus dem Friaul, wo bereits 1491 in Spilimbergo (deutsch Spengenberg) ein vermeintlicher Vorfahre erwähnt wird. Sein Großvater war der aus Glaubensgründen aus Kärnten emigrierte Johannes Macasius d. Ä. (* um 1557 in Villach; † 1624 in Zwickau), der 1580 Pfarrer in Platten und ab 1581 Pfarrer in Lichtenstadt war und zu Zeiten der Gegenreformation nach Kursachsen auswanderte.

1624 immatrikulierte er an der Universität von Leipzig. Ursprünglich Protestant konvertierte er 1632/1633 zum katholischen Glauben. Er wurde zum Bergmeister von Gottesgab ernannt und bekleidete in seiner Heimatstadt die Ämter des Stadtkämmerers und Bürgermeisters. Am 9. September 1633 hatte er zusammen mit Christoph Löwel die sogenannte mittlere Mahlmühle am Breitenbach die jahrelang öd und wüst stand auf zehn Jahre vom Rat der Stadt Platten gepachtet. Sie hatte die Gerichtigket zu mahlen, das Mehl frei zu verkaufen, hausbacken und böhmisch Brot zu backen, weiteres auch im Einverständnisse des Handwerks Stollen und Semmeln nach der aufgerichteten Tage zu backen und zu verkaufen. 1663 wurde ihm in Prag zusammen mit seinen drei Söhnen das Adelsdiplom mit dem Prädikat von Sternfels verliehen, darin einbezogen waren auch all seine ehelichen Leibes Erben und derselben Erbens Erben Mans und Frawen Personen für Ewiglich an allen Orthen und Enden. Am 16. Mai 1665 ist dann Herr Johann Gabriel Maccasius gestorben, und auf dem Gottesacker begraben worden.

Wappen

Im Schildhaupt einen erhobenen Arm, der in der Hand ein silberfarbiges Erzstück hält.

Familie

Macasius war zweimal verheiratet. In erste Ehe heiratete er am 24. September 1635 in St. Joachimsthal Magdalena Lengefelder (* um 1610 in St. Joachimsthal; † 1635 ebenda), Tochter des königlichen Münzmeisters Centurio Lengefelder und in zweiter Ehe am 15. November 1638 in St. Joachimsthal Maria Barbara Herold (Hörolt) (* um 1610 in St. Joachimsthal), Tochter des Bürgermeisters und Stadtsyndicus Laurentius Herold in St. Joachimsthal. Aus den Ehen sind folgende Kinder bekannt:

  • Johann Centurio (* 1636 in St. Joachimsthal, † 1680 in Annaberg) Mediziner, Stadtphysikus; ⚭ 6. August 1665 in Leipzig Maria Spitzen
  • Johann Jakob (* 1639 in St. Joachimsthal) Tranksteuereinnehmer und Münzmeister in St. Joachimsthal; ⚭ 15. August 1662 in St. Joachimsthal Martha Regina Otto
  • Johann (* 1641 in St. Joachimsthal, † 1697 ebenda), Bürgermeister von St. Joachimsthal; ⚭ 17. Juni 1668 in St. Joachimsthal Maria Magdalena Otto, Tochter des fürstl. sächs. Hauptmannes der Herrschaft Schlackenwerth, Magister Jacobus Otto.
  • Maria Elisabeth (* 1643 in St. Joachimsthal) ⚭ 2. Mai 1661 in St. Joachimsthal Zacharias Augustinus Eidner von Wag, Zolleinnehmer in St. Joachimsthal

Siehe auch

Literatur

  • Viktor Peter Makasy: Die Chronik der Sippe Macasi, 1987

Einzelnachweise

  1. Jos. Walfried: Gewerbliches Leben am Breitenbache. In: Mittheilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen. XXI. Jahrgang, 1883, S. 100–102.
  2. Rudolf Walter: Johann Caspar Ferdinand Fischer. P. Lang, 1990, ISBN 978-3-8204-9976-6 (google.de [abgerufen am 25. März 2018]).
  3. getauft St. Joachsimthal 19. Oktober 1578 als Sohn des Adam Lengfeller (Lengefelder); die erste Ehefrau ist bisher unbekannt, eine zweite Ehe schloss Centurio Lengfelder am 14. Oktober 1619 in St. Joachimsthal mit Maria, Witwe des königlichen Waldbereuters Georg Rauh;
  4. Herr Laurentius Herold aus Tepl, Stadtschreiber (1602) in St. Joachimsthal, heiratet am 4. Februar 1602 in St. Joachimsthal Euphrosina, Tochter des verstorbenen Dr. med. Andreas Schultze aus Zwickau (Traubuch St. Joachimsthal Nr. 1, fol. 178; hinten)
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