Johann Georg Bornemann (* 20. Mai 1831 in Mühlhausen; † 5. Juli 1896 in Eisenach) war ein deutscher Geologe, Paläontologe und Unternehmer des 19. Jahrhunderts. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Bornem.“.

Leben

Bornemann entstammte einer Kaufmannsfamilie und war als Unternehmer ebenfalls erfolgreich. Er wurde als jüngstes von sieben Geschwistern geboren und starb an den Folgen einer Herzerkrankung. Bornemann war ein Kenner der mitteldeutschen Trias und gehörte zahlreichen Forschungsgesellschaften an. Seine umfangreiche Fossilien- und Gesteinssammlung ist im Institut für Geologische Wissenschaften und Geiselthalmuseum der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg einzusehen. Im Jahr 1864 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina gewählt.

  • 1842–1850: Besuch des Gymnasiums in Mühlhausen/Thüringen
  • 1850–1854: Studium der Naturwissenschaften an den Universitäten Leipzig, Göttingen und Berlin. Dissertation: "Ueber die Lias-Formation in der Umgegend von Göttingen und ihre organischen Einschlüsse".
  • 1856: Bornemann beschäftigt sich auf seiner 1. Italienreise mit Vulkanismus.
  • 1857: Erforschung von Geologie und Lagerstätten der Insel Sardinien auf seiner 2. Italienreise. Gründung einer Bergbaugesellschaft für die Ausbeutung von Bleierzlagerstätten auf Sardinien.
  • 1859: Bornemann heiratet Agnes Louise Sellier, Tochter des Bankiers Louis Sellier und Witwe seines älteren Bruders August-Wilhelm und Mutter dreier Kinder. Wegzug nach Leipzig und Privatdozent an der Universität Leipzig.
  • 1864: Wegzug nach Eisenach, wo Bornemann 1861 einen Landsitz aufgebaut hat. Arbeit als Bodenspekulant. Gründung der Eisenacher Ziegelei-Aktiengesellschaft bei Stregda.
  • 1891: Bornemann heiratet nach dem Tod der ersten Frau und Mutter seiner 7 Kinder 1889 ein zweites Mal (Helene von Willich)

Bornemanns Sohn war der Pflanzenbauwissenschaftler Felix Bornemann.

Schriften

  • 1852: Ueber die geognostischen Verhältnisse des Ohmgebirges bei Worbis.
  • 1853: Ueber gediegenes Eisen aus der Keuperformation bei Mühlhausen in Thür.
  • Ueber die Liasformation in der Umgegend von Göttingen und ihre organischen Einschlüsse. Inaugural-Dissertation, A. W. Schade, Berlin 1854
  • Ueber Semionotus im oberen Keupersandstein. Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft, VI, 612 – 615, Tafel XXV, Berlin 1854
  • Ueber organische Reste der Lettenkohlengruppe Thüringens. Ein Beitrag zur Fauna und Flora dieser Formation. Besonders über fossile Cycadeen, nebst vergleichenden Untersuchungen über die Blattstruktur der jetztweltlichen Cycadeen-Gattungen. 85 S., XII Tafeln, Verlag von Wilhelm Engelmann, Leipzig 1856
  • 1856: Flora Mulhusiana. Systematisches Verzeichnis der im Kreise Mühlhausen (Prov. Sachsen) wild wachsenden oder im Grossen cultivirten Pflanzen.
  • 1856: Ueber die Diluvial- und Alluvialablagerungen der Umgebung von Mühlhausen im Gebiete des oberen Unstrutthales.
  • 1856: Ueber den gegenwärtigen Stand der aktiven Vulkane Italiens.
  • 1861: Ueber Pflanzenreste in Quarzkrystallen.
  • 1873: Ueber eine mikroskopische Schleifmaschine (mit L. G. Bornemann jr.)
  • 1874: Ueber Reste aus der Steinzeit in der Umgegend von Eisenach.
  • 1885: Ueber fossile Kalkalgen.
  • 1886: Die Versteinerungen des cambrischen Schichtensystems der Insel Sardinien nebst vergleichenden Untersuchungen über analoge Vorkommnisse aus anderen Ländern.
  • Beiträge zur Kenntnis des Muschelkalks, insbesondere der Schichtenfolge und der Gesteine des unteren Muschelkalks in Thüringen. Jahrbuch der Königlich Preussischen geologischen Landesanstalt und Bergakademie zu Berlin für das Jahr 1885, 267 – 321, Tafel VII – XIV, Berlin 1886
  • 1889: Ueber den bunten Sandstein und seine Bedeutung für die Trias, nebst Untersuchungen über Sand- und Sandsteinbildungen im Allgemeinen.

Literatur

  • Henri Potonié (1897): J. G. Bornemann. In: Berichte der Dtsch. Botan. Ges. 15, S. 29–34.
  • Manfred Barthel (1966): Johann Georg Bornemann – Begründer der Kutikularanalyse. Hallesches Jb. mitteldt. Erdgeschichte, 7 (f. 1965): 7-10, Leipzig.
  • Norbert Hauschke (1999): Johann Georg Bornemann (1831–1896) – Sein Beitrag zur Trias-Forschung. In: Trias – Eine ganz andere Welt, S. 597–601.

Einzelnachweise

  1. Thomas Erdmann: Das Grab von Prof. Dr. Felix Bornemann, In: Denkmalgeflüster Nr. 35 (2022), S. 40–41
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